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Schwally, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 17. Abhandlung): Beiträge zur Kenntnis des Lebens der mohammedanischen Städter, Fellachen und Beduinen im heutigen Ägypten — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32892#0038
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38

Fnedrieh Schwally:

F awä’id
Jti 1 j JI
Rimäli
Haräbl
Samälüs
crJ'-
Bara'se
4o.c-1 jÜ 1

Die Rimäh sitzen am stärksten im südiichen Faijüm und in
den Mudlrljen Minje und Bem-Suef. Sie bildeten früher mit den
Fawä'id eine einzige Kablle.
Die Stämme iegen noch immer Wert darauf, einen Stannn-
baum zu besitzen, wenn auch längst nicht mehr so viel wie in
früherer Zeit.
So wurde mir z. B. als Stammbaum des zu den Rimäli ge-
hörigen Geschlechtes Bäsil foigender angegeben:
iü ei r 1 t ^ ^j 1$ — l ® l taXc-
• J._R — — 4jUi; — Terörls ^y>y_y —
Fragt man einen Beduinen, wieviel Yerwandte er habe, so wird
er gewöhnlich eine sehr hohe Zahl nennen. Das braucht keine
Übertreibung zu sein. Es ist ja begreiflich, daß infoüge einer seit
ianger Zeit fortgesetzten Endogamie ganze Zeltdörfer miteinander
verwandt sein können. Etwas anders zu beurteilen ist es, wenn
die angegebenen Zahlen hoch in die Tausende gehen. In diesem
Falle hat der Beduine das ganze Geschlecht oder den ganzen
Stamm als seine Yenvandten bezeichnet. Diese Auffassung ist
sehr verbreitet.
Die Beduinen des Faijüm wie des Gharb überhaupt sind fast
ohne Ausnahme Anhänger der Sekte der Senüslja, so dafä Ferner-
stehende dieses Wort oft als Stannnesnamen gebrauchen. Die Sekte
ist gestiftet im Jahre 1835 von Sl Mobanuned ben Sl Ali ben
Senüsl aus der Nähe von Hillil (Bezirk Mostaganem) im westiichen
Aigier. Die Veranlassung dazu war die Invasion der Franzosen.
Dementsprechend sind in der Folgezeit fast aile Erhebungen gegen
die französische Fremdherrschaft von der Senüslja geschürt worden.
Neben der politischen Wühlerei betrieb die Sekte jedoc.h auch
religiös-ethische Mission und ist in dieser Beziehung für die Nomaden
 
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