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Hampe, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 1. Abhandlung): Ein ungedruckter Bericht über das Konklave von 1241 im römischen Septizonium — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33042#0033
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Ein ungedr. Bericht über das Konklave von 1241 im röm. Septizoniurn. 25

den am meisten kaiserfreundlichen Kardinälon, die liier also
zunäc-hst selbständig yorgingen. 58)

Diese Yerhandlnngen, auf deren einzelne Phasen ich hier
nichl näher eingelien will, hahen sich noch über ein Jahr lang
hingezogen. Will man in den Bedingungen, die Friedrich dabei
stellte, eine ungehörige Beeinflussung der Kardinäle und daher
eine Beeinträchtigung ihrer Wahlfreiheit erblicken, so hat man
vom kurialen Standpunkt der vollen Unabhängigkeit des Papst-
tums das Recht dazu. Aber eben nur in dem Versuch eines
solchen Idandelsgeschäftes — bei dem Friedrich dann schließlich
doch der Übervorteilte war, weii er wirkliche Friedensbürg-
schaften nicht zu erlangen vermochte —, niclit aber in irgend-
welchen Zwangsmaßregeln ocler berechneten Störungen kann für
die letzte Zeit der Vakanz eine gewisse Iiinderung und yer-
zögerung der Papstwahl durch den Kaiser gesehen werclen.

Den schwersten Teil der Verantwortung für die heillose Ver-
wirrung der Zustände und clamit auch die lange Dauer der
Sedisvakanz hat clagegen nach dem jetzigen Stancle unsres
Wissens zweifellos cler römische Senator Matthäus Orsini zu
tragen, er, dessen massive Cfewaltpolitik clie Karclinäle dezimiert,
auch dem Papste Cölestin ein frühes Grab bereitet, dann clas
Ivollegium zersprengt und die in Rom Verbliebenen teils gefangen
gehalten, teils sicherlich durch seinen Druck gehindert hat, recht-
zeitig ihren Anschluß an die Gruppe von Anagni zu suchen.
Wenn später Innozenz IV. gleichwohl clen Senator geehrt hat,
indem er bei seiner ersten Kardinalserhebung vom 28. Mai 1244
auch dessen Sohn Johann Gaetan Orsini als clen einzigen Römer
mit dem Kardinalspurpur bekleidete, so geschah das schon im
Bewußtsein des neu ausbrechenden Weltkampfes und in An-
erkennung der kriegerischen Verdienste, die sich cler Senator
clurch die mehrjährige zähe Behauptung Roms gegen den Kaiser
erworben hatte.

5S) Das ergibt sich aus dem Kardiualsbrief R. J. V, 7380, der rück-
blickend erwähnt, daß duobus ex nobis existentibus extra TJrbevn dudum
dignatio cesaris per suos apices obtulit illos duos (die Gefangenen); denn werm
Friedrichs Angebot nur an zwei Kardinäle außerhalb Roms, also in Anagni,
gerichtet war, so werden sich eben diese mit der Bitte um Freilassung an
ihn gewandt haben. Die im Februar 1242 abgeordnete kaiserliche Gesandt-
schaft (Rycc. de S. Germ., S. 150 f.) überbrachte dann wohl schon das
Antwortschreiben R. J. V, 3280.
 
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