Zur Geschicbte der Taufe in Spanien. I. 5
terer Hinsicht, im Zusammenliang mit der Frage nach der Ge-
schichte der Taufe in Spanien, müssen wir Klarheit über Recht
oder Unrecht der These Ilelfferichs haben: das Bild, das wir
von der Entwicklung der Taufe in Spanien gewinnen, ist davon
abhängig, ob wir Isidor und Ildefons als Zeugen für ihre Zeit
und ihre Provinz ansprechen dürfen, oder ob wir in ilinen nur
Bearbeiter, Benutzer eines und desselben älteren Schrift-
stellers vor uns haben, sodaß sie für uns in der Geschichte der
Taufe keinen oder höchstens geringen originalen Zeugenwert
besitzen.
Für den zweiten Teil dieser Alternative hat sich Helfferich
entschieden.
Seine Thesen sind folgende: 1. Die Schrift de cogn. bapt.
kann nicht aus dem 7. Jahrhundert stammen, Ildefons ist also
nicht ihr Verfasser. 2. Der eigentliche Verfasser des unter dem
Namen des Ildefons laufenden, von ihm höchstens leicht über-
arbeiteten Taufbuches ist Justinian von Valencia; mit dessen
liber responsionum ad quendam Rusticum stimme de cogn. bapt.
Punkt für Punkt überein, auch Isidor habe claraus geschöpft.
3. Die Verwandtschaft der Schrift de cogn. bapt. mit Isidors
de eccl. off. könne nicht auf direkter Abhängigkeit des Ilde-
fons von Isidor beruhen.
Werkes Justinians nennen könne; v. Dzialowski, Isidor und Ildefons als
Literarhistoriker (Kirchengeschichtliche Studien, hrsg. v. Knöpfler, Schrörs
und Sdralek IV, 2), 1878 S. 57: „Die Schrift (Justinians) scheint verloren
gegangen zu sein. Helfferich will sie in dem unter dem Namen des Ildefons
von Toledo bekannten Liber de origine [sic!] baptismi wiederfinden, wofür
er so starke Gründe anführt, daß auch Gams seiner Hypothese zuneigt.“
ITennecke, HRE. 3 9, 60, 36 ff., der sich der Behauptung ITelfferichs soweit
angeschlossen hat, daß er in der unter Ildefons’ Namen gehenden Schrift
de cogn. bapt. die Wiedergabe einer älteren Schrift mindestens des 6. Jahr-
hunderts über die Wiedergeburt in der Taufe sieht, aber zweifelt, ob diese
Schrift Justinian, ob sie überhaupt einen Spanier zum Verfasser habe;
Cabrol, Dictionnaire d’Archeologie chretienne et de Liturgie II S. 330 Art.
Bapteme Anm. 14, wo es unter Berufung auf ITennecke heißt: Nous citerons
cet ouvrage sous le nom de saint Ildephonse, bien qu’il ne soit que la
reedition d’un traitö plus ancien, sans doute du VI. siecle, dont on ne
connait pas l’auteur; O. Bardeniiewer, Patrologie 3 1910 S. 567 schreibt:
Nach A. Helfferich würde dieses Buch (Justinians Liber responsionum) in
den unter dem Namen des hl. Ildefons von Toledo gehenden annotationes
de cognitione baptismi vorliegen; ebenso E. Klostermann in Teuffels Röm.
Literaturgeschichte 6, 1913 S. 537.
terer Hinsicht, im Zusammenliang mit der Frage nach der Ge-
schichte der Taufe in Spanien, müssen wir Klarheit über Recht
oder Unrecht der These Ilelfferichs haben: das Bild, das wir
von der Entwicklung der Taufe in Spanien gewinnen, ist davon
abhängig, ob wir Isidor und Ildefons als Zeugen für ihre Zeit
und ihre Provinz ansprechen dürfen, oder ob wir in ilinen nur
Bearbeiter, Benutzer eines und desselben älteren Schrift-
stellers vor uns haben, sodaß sie für uns in der Geschichte der
Taufe keinen oder höchstens geringen originalen Zeugenwert
besitzen.
Für den zweiten Teil dieser Alternative hat sich Helfferich
entschieden.
Seine Thesen sind folgende: 1. Die Schrift de cogn. bapt.
kann nicht aus dem 7. Jahrhundert stammen, Ildefons ist also
nicht ihr Verfasser. 2. Der eigentliche Verfasser des unter dem
Namen des Ildefons laufenden, von ihm höchstens leicht über-
arbeiteten Taufbuches ist Justinian von Valencia; mit dessen
liber responsionum ad quendam Rusticum stimme de cogn. bapt.
Punkt für Punkt überein, auch Isidor habe claraus geschöpft.
3. Die Verwandtschaft der Schrift de cogn. bapt. mit Isidors
de eccl. off. könne nicht auf direkter Abhängigkeit des Ilde-
fons von Isidor beruhen.
Werkes Justinians nennen könne; v. Dzialowski, Isidor und Ildefons als
Literarhistoriker (Kirchengeschichtliche Studien, hrsg. v. Knöpfler, Schrörs
und Sdralek IV, 2), 1878 S. 57: „Die Schrift (Justinians) scheint verloren
gegangen zu sein. Helfferich will sie in dem unter dem Namen des Ildefons
von Toledo bekannten Liber de origine [sic!] baptismi wiederfinden, wofür
er so starke Gründe anführt, daß auch Gams seiner Hypothese zuneigt.“
ITennecke, HRE. 3 9, 60, 36 ff., der sich der Behauptung ITelfferichs soweit
angeschlossen hat, daß er in der unter Ildefons’ Namen gehenden Schrift
de cogn. bapt. die Wiedergabe einer älteren Schrift mindestens des 6. Jahr-
hunderts über die Wiedergeburt in der Taufe sieht, aber zweifelt, ob diese
Schrift Justinian, ob sie überhaupt einen Spanier zum Verfasser habe;
Cabrol, Dictionnaire d’Archeologie chretienne et de Liturgie II S. 330 Art.
Bapteme Anm. 14, wo es unter Berufung auf ITennecke heißt: Nous citerons
cet ouvrage sous le nom de saint Ildephonse, bien qu’il ne soit que la
reedition d’un traitö plus ancien, sans doute du VI. siecle, dont on ne
connait pas l’auteur; O. Bardeniiewer, Patrologie 3 1910 S. 567 schreibt:
Nach A. Helfferich würde dieses Buch (Justinians Liber responsionum) in
den unter dem Namen des hl. Ildefons von Toledo gehenden annotationes
de cognitione baptismi vorliegen; ebenso E. Klostermann in Teuffels Röm.
Literaturgeschichte 6, 1913 S. 537.