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Bezold, Carl; Kopff, August; Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 11. Abhandlung): Zenit- und Äquatorialgestirne am babylonischen Fixsternhimmel — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33054#0004
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4

C. Bezold:

nützung der jeweils für eine festbestimmte Zeit zu berechnenden
Planetenstellungen ermöglichten, sind solche Rechnungen bei den
undatierten astrologischen Inschriften aus der assyrischen Zeit
praktisch unausführbar — Grund genug, bisher jeden besonnenen
Forscher von der Bestimmung der nur dort erwähnten Fixsterne
zurückzuhalten.

Diese Sachlage hat sich in den letzten Monaten durch das
Bekanntwerden einer im Britischen Museum befincllichen Inschrift,
»86378«, wesentlich geändert, die L. W. King aufs sorgfältigste
herausgegeben hat. z) Wie schon dieser vielverdiente Ass^rriologe
erkannte, 1 2) zerfällt der wohlerhaltene, auf vier Kolumnen verteilte
i8ozeilige Text in neubab^donischer, minutiöser 2) Schrift in fol-
gende, durch Teilstriche geschiedene Abschnitte: eine Liste von
Sternen (bzw. Sternbildern) im Enlil-, Anu- und Ea-»Weg«; eine
Aufzählung* nach Monatsdaten geordneter heliakischer Aufgänge;
ein Verzeichnis von Aufgängen und ihnen zeitlich entsprechenden
Untergängen; eine Reihe von Zeitdifferenzen zwischen je zwei
heliakischen Aufgängen während eines Mondjahres; eine Auf-
zählung von ziqpu- Sternen; ein Verzeichnis von Kulminationen
und diesen entsprechenden, gleichzeitigen Aufgängen; endlich eine
Reihe von Mondbahngestirnen.

Wenn jemals, dann war jetzt endlich die Zeit gekommen,
mit einiger Aussicht auf Erfolg Fixstern-Identifikationen zu wagen
und die schon friiher gewagten auf ihre Stichhaltigkeit hin zu
prüfen. Von zwei Seiten ist dies auch — von einander unab-
hängig — bereits geschehen, von F. X. Kugler 3) und von E.
F. Weidner. 4) Aber die gewonnenen neuen Resultate stimmen

1) CT 33, pll. 1—8. Daß der Text so wie er ist, in der Schreibweise des
Originals und oline Ergänzungen wiedergegeben wurde, ist besonders anzuerkennen. VCie
verdient hätte sich durch das gleiche Verfahren Ch. Virolleaud gemacht, dessen un-
ermüdliche Bemühungen um die Publikation astrologischer Texte ich im übrigen gewiß
nicht unterscbätze!

2) CT 33, p. 4 f.; PSBA 1913, p. 41 ff. (A Neo - Babylonian treatise in the
Bntish Museum, and its bearing on the age of Babylonian astronorny). — In note 1
auf p. 41 der letzteren Schrift bemerkt IviNG: ‘ The text is written in the most minute
Babylonian cbaracters that have yet been recovered upon any document.”

3) Sternkitnde und Sterndienst in Babel. Ergänzungen zum I. und II. Buch.

I. Zur älteren babylonischen Topographie des Sternhimmels. (Neue Bestimmungen

babylonischer Gestirnnamen.) (Ausgegeben am 31. März 1913.) Münster i. W. 1913'

4) Zu der neuen Sternliste in CT XXXIIT. OL 16 (April 1913), Sp. 149 ff.
— Auf die mir erst naclr dem Abschluß des Manuskripts dieser Abhandlung zuge-
gangene Anzeige P. jENSEN’s von Ungnad-Gressmann’s Das Gilgamesch-Epos (ZDMG
 
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