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G. A. Gerhard:
lieit, während die Krankheiten selbst in der Folge der Haupt-
stellen des menschlichen Körpers aufgereiht wurden 1). Und daß
dem so war, das geht aucli aus dem durch Galen (De loc. affect.
III 10: Band VIII, S. 186 f. K.) bewahrten fr. 43, dem einzigen
in solcher Ilinsicht verwertbaren und darum für uns besonders
wichtigen Bruchstück hervor. Genau wie im Papyrus kommt hier
die (χΙτί(χ in direktem Anschluß an das πάθος, eine Teilart der
μελαγχολία (das φυσώδες). Ταυτα προειπών, so heißt es (S. 136,17
Wellm.), 6 Δί,οκλής έφέξής αύτοΐς προσέθηκε τήν αίτίαν ώδέ
πως γράψας' 'τούς δέ φυσώδεις καλουμένους [nach dieser Ein-
führung zu schließen, standen in der αίτία wie im πάθος mindestens
all die verschiedenen Arten von μελαγχολία beisammen] ύπολαμ-
βάνει,ν δεΐ πλεΐον εχεί,ν το θερμον τοΰ προσήκοντος έν ταΐς
φλεψί. . καί το αίμα πεπαχύνθαι τούτων. Auf diese zweiteilige
These folgt dann in zwei chiastisch angereihten Gliedern (Z. 21 ff.
und 26 ff.) die entsprechende Begründung, wobei an der zweiten
Stelle (Z. 28 f.) bemerkenswerterweise auch die Wirkung kalter
Speisen auf das Leiden, also ein sozusagen therapeutischer Faktor
angeführt wird. Des weiteren hatte Diokles seiner eigenen αίτία
gegenüber noch die abweichende Erklärung gewisser anderer
Leute zu Worte kommen lassen (Z. 30 ff.). έφεξής δέ τούτων
καί τάλλα προσέγραψεν ό Διοκλής έν τήδε τή λέξει' 'λέγουσι
δέ τινες έπί τών τοιούτων παθών τό στόμα τής γαστρός. . φλεγμαί-
νειν’ κτλ. Für Diokles selber übrigens wird von Galen (Z. 37 ff.)
sowohl unter den συμπτώματα als auch unter den αίτίαι der
melancholischen Übel die Rücksicht auf die geistige Störung vermißt.
Nachdem wir den Ralimen des neuen Werkes besprochen,
füllen wir ihn erst mit dem eigentlichen Inhalt, den medizinischen
und philosophischen Anschauungen des Autors, die zur Konfron-
tierung mit den uns durch M. Wellmann 2 * *) ldargelegten Lehren
x) Mit der nötigen Yorsicht erinnere icli an die Vierteilung in Kopf,
Brust, Bauch und Blase, wie sie die Pseudo-Diokleische Epistel an den König
Antigonos [über ihre Unechtheit zuletzt C. Fredrich, Hippolcratische Unter-
suchungen: Philol. Unters. XV 1899 S. 196.222, 1] gibt (S. 20 Fraenkel) :
διαιρούμεθα δή τό σωμάτιον τοϋ άνθρώπου είς μέρη τέσσαρα, κεφαλήν,
θώρακα, κοιλίαν, κύστιν.
2) Vgl. außer der schon erwähnten 'Fragmentsammlung 5 mit ihrer
ausführlichen Einleitung Wellmanns zwei Jahre später (1903) erschienenen
Artikel 'Diokles’ (Nr. 53) in der PAULY-WissowA-KROLL’schen Real-Encyclo-
pädie, Band V Sp. 802—812. Beiden Arbeiten habe ich die maßgebende
Belehrung zu danken.
G. A. Gerhard:
lieit, während die Krankheiten selbst in der Folge der Haupt-
stellen des menschlichen Körpers aufgereiht wurden 1). Und daß
dem so war, das geht aucli aus dem durch Galen (De loc. affect.
III 10: Band VIII, S. 186 f. K.) bewahrten fr. 43, dem einzigen
in solcher Ilinsicht verwertbaren und darum für uns besonders
wichtigen Bruchstück hervor. Genau wie im Papyrus kommt hier
die (χΙτί(χ in direktem Anschluß an das πάθος, eine Teilart der
μελαγχολία (das φυσώδες). Ταυτα προειπών, so heißt es (S. 136,17
Wellm.), 6 Δί,οκλής έφέξής αύτοΐς προσέθηκε τήν αίτίαν ώδέ
πως γράψας' 'τούς δέ φυσώδεις καλουμένους [nach dieser Ein-
führung zu schließen, standen in der αίτία wie im πάθος mindestens
all die verschiedenen Arten von μελαγχολία beisammen] ύπολαμ-
βάνει,ν δεΐ πλεΐον εχεί,ν το θερμον τοΰ προσήκοντος έν ταΐς
φλεψί. . καί το αίμα πεπαχύνθαι τούτων. Auf diese zweiteilige
These folgt dann in zwei chiastisch angereihten Gliedern (Z. 21 ff.
und 26 ff.) die entsprechende Begründung, wobei an der zweiten
Stelle (Z. 28 f.) bemerkenswerterweise auch die Wirkung kalter
Speisen auf das Leiden, also ein sozusagen therapeutischer Faktor
angeführt wird. Des weiteren hatte Diokles seiner eigenen αίτία
gegenüber noch die abweichende Erklärung gewisser anderer
Leute zu Worte kommen lassen (Z. 30 ff.). έφεξής δέ τούτων
καί τάλλα προσέγραψεν ό Διοκλής έν τήδε τή λέξει' 'λέγουσι
δέ τινες έπί τών τοιούτων παθών τό στόμα τής γαστρός. . φλεγμαί-
νειν’ κτλ. Für Diokles selber übrigens wird von Galen (Z. 37 ff.)
sowohl unter den συμπτώματα als auch unter den αίτίαι der
melancholischen Übel die Rücksicht auf die geistige Störung vermißt.
Nachdem wir den Ralimen des neuen Werkes besprochen,
füllen wir ihn erst mit dem eigentlichen Inhalt, den medizinischen
und philosophischen Anschauungen des Autors, die zur Konfron-
tierung mit den uns durch M. Wellmann 2 * *) ldargelegten Lehren
x) Mit der nötigen Yorsicht erinnere icli an die Vierteilung in Kopf,
Brust, Bauch und Blase, wie sie die Pseudo-Diokleische Epistel an den König
Antigonos [über ihre Unechtheit zuletzt C. Fredrich, Hippolcratische Unter-
suchungen: Philol. Unters. XV 1899 S. 196.222, 1] gibt (S. 20 Fraenkel) :
διαιρούμεθα δή τό σωμάτιον τοϋ άνθρώπου είς μέρη τέσσαρα, κεφαλήν,
θώρακα, κοιλίαν, κύστιν.
2) Vgl. außer der schon erwähnten 'Fragmentsammlung 5 mit ihrer
ausführlichen Einleitung Wellmanns zwei Jahre später (1903) erschienenen
Artikel 'Diokles’ (Nr. 53) in der PAULY-WissowA-KROLL’schen Real-Encyclo-
pädie, Band V Sp. 802—812. Beiden Arbeiten habe ich die maßgebende
Belehrung zu danken.