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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 13. Abhandlung): Ein dogmatischer Arzt des vierten Jahrhunderts v. Chr. — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33056#0081
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Ein dogmatischer Arzt des vierten Jahrhunderts v. Chr.

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Nachträge.

Außer den beiden eingangs dankbar genannten Helfern
J. JüTHNERund K. Kalbfleisch, von denenichnocliweitere Notizen
bei der Korrektur aufnehmen clurfte, hat sich auf die Nachricht,
daß vieheicht etwas von Diokles aufgetaucht sei, M. Wellmann
schon jetzt für den Fund freundlich interessiert und mir gütig
erlaubt, seine zu den Druckbogen gemachten Bemerkungen mit-
zuverwerten. Seine Einzelbeiträge habe ich bereits im Kommentar
nachtragen können. Hier gestatte ich mir nun noch zusammen-
liängend über seine Stellungnahme zum literarischen Gesamt-
problem zu berichten, dessen Diskussion damit sogleich glücklich
inauguriert wird und hoffentlich bald zu sicherer Entscheidung
gelangt.

Die von mir versuchte Zuweisung des Papyrus (dessen dia-
logischen Gharakter er bestreitet: s. zu 19,36 f.) an Ηάθος αίτία
θεραπεία des Diokles von Karystos erklärt M. Wellmann darum
für unmöglich, weii sich die pathologisch-therapeutischen Schriften
der alten Ärzte niemals mit Augenkrankheiten befaßten, sondern
diese besonderen Büchern Περί οψεων (o. ä.) vorbehalten waren.
Ob sich nun eben ein solches (sonst nicht bezeugtes) Spezialwerk
nicht auch für Diokles vermuten und damit der durch so mancherlei
nahegelegte Gedanke an den Karystier doch noch weiter in Be-
tracht ziehen ließe, das vermag ich nur als bescheidene Frage zu
äußern. Wellmann selbst hatte von dem neugefundenen Textc
den Eindruck einer Problemata-Schrift, eines Literaturzweigs, auf
clen ihm 'der ganze Tenor und die Sprache’ ('das häufige συμ-
βαίνειν ε’ίωθεν, δήλον ώς, άναγκαίον, ’ίδοι άν τις, κατά φύσιν, παρά φύσιν,
ebenso die zahlreichen Interpunktionszeichen und Spatien’; s. auch
zu 9,1) hinzuweisen schien. Daß er auch die sprachlichen Berüh-
rungen des Papyrus mit Aristoteles (clessen sog. Προβλήματα schon
von mir öfter vergleichend zitiert wurden) im gleichen Sinne
benutzt, erwähnte ich schon (zu 10,10); ebenso nannte ich, zuweilen
mit Zweifein äußeren und formellen Charakters (zu 1,1 ff.; 14,14 ff.),

Sitzungsberichte d. Heidelb. Akademie, phil.-hist. KL 1913. 13. Abh.

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