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G. A. Gerhard:
die Stellen (s. noch zu 6/7,10 f.; 17,12; 14,3 ff. und zum Gesamt-
fragment 14),woWellmann das Problemenschemayon Fragestellung
und Antwort wiederfinden will. Ein inneres Bedenken gegen die
Annahme von Προβλήματα liegt für mich in dem Umstand, daß
sie nur dem von mir als aitiologisch bezeichneten Teil der Frag-
mente (von welchen der pathologische schwer zu unterscheiden)
gerecht wird, nicht aber der therapeutischen Gruppe, für welche
ich mindestens fr. 20/10 meine in Anspruch nehmen zu dürfen
(s. o. S. 51 f.).
Ganz neuerdings wird von M. Wellmann die Frage erwogen,
ob der Papyrus die Φυσικά θεοορήματα (vgl. D. L. VIII 89 Θερα-
πεύματα δρατικά) des um 300 v. Chr. blühenden jüngeren Chry-
sippos von Knidos (s. Wellmann, Pauly-Wissowa-Kroll’s R. E. III
1899 Sp. 2510 f. Nr. 16 und VI 1907 Sp. 334 f.), des Erasistratos-
Lehrers, darbieten könnte. Mir schiene dieser Autor für den Fund
beinahe zu jung (vgl. o. S. 5), ganz abgesehen etwa davon, ob sich
seine notorische Verwerfung oder wenigstens möglichste Ein-
schränkung des Aderlasses (Wellmann, R. E. III Sp. 2510,52;
VI Sp. 335,17) mit dem Inhalt von fr. 20/10 (im Falle der Richtig-
keit meiner Erklärung) vereinbaren ließe.
Es folgen noch einige Einzelberichtigungen und -nachträge
zum Ganzen. Ich verdanke sie der Güte der nämlichen Forscher
wie das schon früher Benutzte : M. Wellmann, K. Kalbfleisch,
cler mir noch eine letzte kritische Nachlese sandte, und A. S. Hunt,
der die Mühe einer nochmaligen Revision der GRENFELL-Fragmente
nicht scheute. Auch mein wrelirter Lehrer O. Crusius hat mich
diesmal, wie so oft, mit seinem teilnehmenden Rat unterstützt;
gegen clie Annalnne clialogischer Form erhob er Bedenken, wie
AVellmann (vgl. o. S. 78). Herr Dr. Friedrich Bilabel in
Heidelberg war so freuncllich, die Stellen des P. Heid., an
denen von Mitforschern andre Lesungen vorgeschlagen
wurden, nochmals statt meiner zu prüfen uncl mir über seine
(nachstehend ebenfalls mitgeteilten) Resultate zu berichten.
Zu S. 7. Daß das Symposion des Tarentiners Herakleides
nicht in die Mitte des zweiten, sonclern vielmehr erst in clen Anfang
cles ersten Jahrliunderts vor Chr. gehört, darauf machte mich
M.Wellmann unter Hinweis auf Philol. Unters. XXIII S. 38
sowie auf J. Ilberg, Archiv f. Papyrusf. IV S. 279 aufmerksam.
Zu S. 8 Aum. 1. M. Wellmann sieht diese beiden 'durch viele
Mittelsquellen gegangenen’ Dioldes-Fragmente 34 und 97 in ihrer
G. A. Gerhard:
die Stellen (s. noch zu 6/7,10 f.; 17,12; 14,3 ff. und zum Gesamt-
fragment 14),woWellmann das Problemenschemayon Fragestellung
und Antwort wiederfinden will. Ein inneres Bedenken gegen die
Annahme von Προβλήματα liegt für mich in dem Umstand, daß
sie nur dem von mir als aitiologisch bezeichneten Teil der Frag-
mente (von welchen der pathologische schwer zu unterscheiden)
gerecht wird, nicht aber der therapeutischen Gruppe, für welche
ich mindestens fr. 20/10 meine in Anspruch nehmen zu dürfen
(s. o. S. 51 f.).
Ganz neuerdings wird von M. Wellmann die Frage erwogen,
ob der Papyrus die Φυσικά θεοορήματα (vgl. D. L. VIII 89 Θερα-
πεύματα δρατικά) des um 300 v. Chr. blühenden jüngeren Chry-
sippos von Knidos (s. Wellmann, Pauly-Wissowa-Kroll’s R. E. III
1899 Sp. 2510 f. Nr. 16 und VI 1907 Sp. 334 f.), des Erasistratos-
Lehrers, darbieten könnte. Mir schiene dieser Autor für den Fund
beinahe zu jung (vgl. o. S. 5), ganz abgesehen etwa davon, ob sich
seine notorische Verwerfung oder wenigstens möglichste Ein-
schränkung des Aderlasses (Wellmann, R. E. III Sp. 2510,52;
VI Sp. 335,17) mit dem Inhalt von fr. 20/10 (im Falle der Richtig-
keit meiner Erklärung) vereinbaren ließe.
Es folgen noch einige Einzelberichtigungen und -nachträge
zum Ganzen. Ich verdanke sie der Güte der nämlichen Forscher
wie das schon früher Benutzte : M. Wellmann, K. Kalbfleisch,
cler mir noch eine letzte kritische Nachlese sandte, und A. S. Hunt,
der die Mühe einer nochmaligen Revision der GRENFELL-Fragmente
nicht scheute. Auch mein wrelirter Lehrer O. Crusius hat mich
diesmal, wie so oft, mit seinem teilnehmenden Rat unterstützt;
gegen clie Annalnne clialogischer Form erhob er Bedenken, wie
AVellmann (vgl. o. S. 78). Herr Dr. Friedrich Bilabel in
Heidelberg war so freuncllich, die Stellen des P. Heid., an
denen von Mitforschern andre Lesungen vorgeschlagen
wurden, nochmals statt meiner zu prüfen uncl mir über seine
(nachstehend ebenfalls mitgeteilten) Resultate zu berichten.
Zu S. 7. Daß das Symposion des Tarentiners Herakleides
nicht in die Mitte des zweiten, sonclern vielmehr erst in clen Anfang
cles ersten Jahrliunderts vor Chr. gehört, darauf machte mich
M.Wellmann unter Hinweis auf Philol. Unters. XXIII S. 38
sowie auf J. Ilberg, Archiv f. Papyrusf. IV S. 279 aufmerksam.
Zu S. 8 Aum. 1. M. Wellmann sieht diese beiden 'durch viele
Mittelsquellen gegangenen’ Dioldes-Fragmente 34 und 97 in ihrer