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Griechische Kalender. III.
hemerkt (S. 6), können wir das ursprüngliche ,,Zodiakal-
schema" des Euktemon aus den Angahen rekonstruieren, die
uns imPap.Eud. über die euktemonischenlntervalle derWenden
und Gleichen gemacht werdenA) Die Intervaile stimmen nun
ganz und gar nicht zu den bei Geminos überlieferten, wie
nachstehende Übersicht zeigt:
Pap.
G
Sommerwende — Herbstgleiche
90
<92>
Herbstgleiche — AVinterwende
90
89
Winterwende — Frühlingsgleiche
92
89
Frühlingsgleiche — Sommerwende (93)
(95>d°:
AIs UNGER seine Rezension des ScHAiiDT'schen Buches schrieb^
stand bei Geminos nur der Ansatz der Herbstgleiche und der
Winterwende nach Euktemon zu lesen. Da konnte es angängig
scheinen.durch eine allerdings etwas gewaltsameTextänderung")
Übereinstinnnung zwischen G und dem Pap. Eud. herzustellen;
jetzt aber finden wir dreimal einen Jahrpunkt Euktemons mit
dem kallippischen irn ersten Grad des Zeichens vereinigt, ja
der Parallelismus der Stellen ist so genau, daß es geboten er-
scheint, auch beim vierten Jahrpunkt Kallipps den fehlenden
Namen des Euktemon einzusetzen; den Ausfall erklärt ein
Homöoteleuton. Ich setze die Stellen nebeneinander:
Krebs I.
('Ev μέν οΰν τρ) α' ήμέρα Καλ-
λίππψ Kapxivoc αρχοταί άνατέλλοιν'
τροπαΐ hcptvai. (Ευκτήμονί τροπαί
βνρίναί') καί έπίθΐιμαίνει.
3. 4 supplevi. 4 καί έπίσ. οηι.
Wage I.
Έν(μέν οΰν)τή α' ήμέρα Ευκτή-
μονί ίσημορία μοτοπωρινή' καί έπί-
σημαίν^ί. Καλλίππψ [ό] Kptoc άρ-
χέταί &uvetv' ίσημορία μετοπωρίνή.
I τη α' λΠ έν δέ τη cett.
Da seine Angaiten lauter l'erfasser von Parapegmen betreffen, so mu&
man aimehmen, ihre Quellen seien eben Parapegmen in Buchform gewesen; daß
solche mit einer theoretischen Einleitrmg ausgestattet sein konnten, lehren die
milesischen Parapegmen.
i°) Die Rechtfertigung der Zahien foigt im Text, s. auch unten S. 30 f.
^^) UNGER versetzt (Sitz.-Ber. Bayer. Akad. 1875, I, 72), gestützt auf
die Überlieferung bei AA^age 1 (s. o. den Text), die Notiz, soweit sie Euktemon
betrifft, rmi einen Tag zurück (auf den letzten Tag der Jungfrau).
Griechische Kalender. III.
hemerkt (S. 6), können wir das ursprüngliche ,,Zodiakal-
schema" des Euktemon aus den Angahen rekonstruieren, die
uns imPap.Eud. über die euktemonischenlntervalle derWenden
und Gleichen gemacht werdenA) Die Intervaile stimmen nun
ganz und gar nicht zu den bei Geminos überlieferten, wie
nachstehende Übersicht zeigt:
Pap.
G
Sommerwende — Herbstgleiche
90
<92>
Herbstgleiche — AVinterwende
90
89
Winterwende — Frühlingsgleiche
92
89
Frühlingsgleiche — Sommerwende (93)
(95>d°:
AIs UNGER seine Rezension des ScHAiiDT'schen Buches schrieb^
stand bei Geminos nur der Ansatz der Herbstgleiche und der
Winterwende nach Euktemon zu lesen. Da konnte es angängig
scheinen.durch eine allerdings etwas gewaltsameTextänderung")
Übereinstinnnung zwischen G und dem Pap. Eud. herzustellen;
jetzt aber finden wir dreimal einen Jahrpunkt Euktemons mit
dem kallippischen irn ersten Grad des Zeichens vereinigt, ja
der Parallelismus der Stellen ist so genau, daß es geboten er-
scheint, auch beim vierten Jahrpunkt Kallipps den fehlenden
Namen des Euktemon einzusetzen; den Ausfall erklärt ein
Homöoteleuton. Ich setze die Stellen nebeneinander:
Krebs I.
('Ev μέν οΰν τρ) α' ήμέρα Καλ-
λίππψ Kapxivoc αρχοταί άνατέλλοιν'
τροπαΐ hcptvai. (Ευκτήμονί τροπαί
βνρίναί') καί έπίθΐιμαίνει.
3. 4 supplevi. 4 καί έπίσ. οηι.
Wage I.
Έν(μέν οΰν)τή α' ήμέρα Ευκτή-
μονί ίσημορία μοτοπωρινή' καί έπί-
σημαίν^ί. Καλλίππψ [ό] Kptoc άρ-
χέταί &uvetv' ίσημορία μετοπωρίνή.
I τη α' λΠ έν δέ τη cett.
Da seine Angaiten lauter l'erfasser von Parapegmen betreffen, so mu&
man aimehmen, ihre Quellen seien eben Parapegmen in Buchform gewesen; daß
solche mit einer theoretischen Einleitrmg ausgestattet sein konnten, lehren die
milesischen Parapegmen.
i°) Die Rechtfertigung der Zahien foigt im Text, s. auch unten S. 30 f.
^^) UNGER versetzt (Sitz.-Ber. Bayer. Akad. 1875, I, 72), gestützt auf
die Überlieferung bei AA^age 1 (s. o. den Text), die Notiz, soweit sie Euktemon
betrifft, rmi einen Tag zurück (auf den letzten Tag der Jungfrau).