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Rehm, Albert; Euctemon; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 3. Abhandlung): Griechische Kalender: III. Das Parapegma des Euktemon — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33044#0034
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Griechische Kalender. III.

Frühling von da bis zum Frühaufgang der Pieiaden. Wir haben
also den Abstand von Skorpion 15 zu Fische 12 zu halbieren;
das sind 16 30 -j- 30 -p31 -}-ll = 118 Tage nach euktemo-
nischem, 16-j-2929-j-30-j-11 = 115^) Tage nach kallippi-
schem Schema, der Anfang der zweiten Häifte nach Euktemon
der 60. Tag, die genaue Mitte nach Kallipp der 58. Tag : Abzählung
von Skorpion 15 aus ergibtfür„Euktemoii" Steinhock 14, für„Kal-
iipp" Steinbock 13. Somit haben wir aus dem Steinbock und den
Fischen zwei weitere Instanzen für das Euktemonschema gewonnen.

Im ganzen sechs Data aus verschiedenen Monaten, Stier 18,
Jungfrau.20, Skorpionl5, SteinbockH, Wassermann25, Fischel2,
haben sich aiso mit dem Zodiakalschema Euktemons vortrefflich
vereinbar gezeigt. Es wird hiernach als erwiesen gelten dürfen,
daß in der gemeinsamen Voriage von GP mit Euktemon in der
von ScHMiDT angenOmmenen IVeise —- s. Nr. 1 und die Vor-
bemerkung — verfahren, d. h. also bei der Umsetzung ins kal-
lippische Schema die ,,&leichnamigkeit" der Zodiakaltage ge-
wahrt worden ist.

8. Kehren wir zu dem zweiten Problem, dem der Über-
lieferungsgeschichte, zurück. Ich denke, es ist nunmehr über
jeden Zweifel hinaus sicher gestellt, daß & und P aus einer ge-
meinsamen IMrlage geflossen sind und daß diese Sammlung das
Parapegma des Euktemon auf das kaliippische Zodiakalschema
reduziert und mit. Kallipps Parapegma verbunden (s. o. S. 8f. 11)
enthalten hat. Es ist ferner sicher gestellt, daß daneben Eukte-
rnons Parapegma in reiner Fassung und ohne Anpassung an ein
späteres Schema weiter überliefert wurde. So ist es in MII he-
nützt, wo ja Kallippos gar nicht herangezogen ist; aber auch in

den Schluß, da.ß in der Redaktion des Euktemonparapegmas, die dem Verfasser
von V cap. 154 vorlag, das Notat zu Wassermann 17 fehtte: es entbehrt einer
Phasenangabe, und daher ist der Ausfalt in der Vortage von V ca.p. 154 ganz
selbstverständlich, wenn diese Vorlage, wie schon oben vermutet, ein bloßes
Verzeiclmis von άστρων δίαστήματα wie cap. 155, d. h. mit andern Worten,
cap. 155 selbst, nur in besserer Erhaltumg, war; tatsächlich ist ja dort kein
Notat vorhanden, das zu Wassermann 17 gehört.

Nicht 116 Tage, wie BÖCKH a. a. 0. will. Alierdings ist angenommen,
daß Euktemon mit ganzen Tagen rechnete. Geht man genau von Phase zu
Phase, so schwindet (Tagesanfang mit Sonnennntergang vorausgesetzt) der er-
kennbare Unterschied; die erste Hälfbe des AWnters ist clann euktemonisch mit
Steinbock 13^/^, kallippisch mit Steinbock 13W vorüber, das Datum Stein-
bock 14 trifft dann also fiir beide zu. Ooch an diese minutiöse Rechnungsart
glaube ich nicht.
 
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