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Stoeckius, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1913, 6. Abhandlung): Parma und die päpstliche Bestätigung der Gesellschaft Jesu 1540 — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.33049#0005
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Parma und die päpstliche Bestätigung der Gesellschaft Jesu 1540. 5

Papstes Paul III. und Mutter des Bischofs von Parma, für die
Einsicht in die Entwicklung des Jesuitenordens sein können 8),
läßt ein Fund Tacchi Venturis, Mitgliedes der Gesellschaft Jesu 9),
wenigstens ahnen. Bei einer Durchsicht jenes Briefwechsels
nämlich, der im städtischen Arcliiv daselbst zum Teil noch beruht,
fand jener Forscher unter anderen drei Briefe, die uns zeigen,
in welcher Weise die anziani sich um die Bestätigung der Gesell-
schaft Jesu bemüht hahen. Uncl dieser Fund erscheint um so
heachtenswerter, als Venturi mit Becht auf die Tatsache hinweist:
Niuno degli storici, dai piü antichi ai recentissimi, ci aveva mai
parlato delhaiuto che a comporre ilnegozio diedelacittädiParma 9a).
Im folgenden möchte ich daher vornehmlich auf Grund dieses
Materiales der Erörterung unseres Gegenstandes näher treten,
ohne den Anspruch erschöpfender Behandlung schon aus dem
ohen angedeuteten Grunde, dem Mangel an Quellen, zu erheben.

I.

Man wird ausgehen müssen von der Ankunft des Ignatius
und seiner beiden Gefährten Peter Faber und Jakob Lainez in
Rom gegen Ende November 1537 10). Der Papst Paul III. nahm
diese neuen Mitarbeiter freudig auf 11). Auf seinen Befehl hielten
Faber und Lainez an der Sapienza, der römischen Universität,
Vorlesungen, dieser über scholastische Theologie, jener über die
Hl. Schrift 12), während Ignatius auf dem Felde kirchlichen Lebens
eine reiche Tätigkeit entfaltete 13). Im Sommer 1539 erschien ihm
und seinen Genossen der Boden günstig, um dem Papste die Ziele
und Zwecke ihres Vereines darzulegen und die Bestätigung zu
erlangen 14). Infolgedessen faßte Ignatius im Auftrage seiner
übrigen Gefährten die Beschlüsse über die Verfassung ihrer Gesell-

8) Tacch. Yent., Doc. ined., n. 51 ff., p. 568 ff. — 9) Tacch. Vent., Prefa-
zione ai documenti inediti, p. 412. — 9a) Auch Y. Schweitzer (p. 159) muß zu-
geben: ,,An n e u e m archivalischen Material fand sich trotz vielen Suchens (Wo ?

Das sagt Schweitzer freilich nicht.) nichts hierüber“ (d. h. über die Frage der

Bestätigung des Jesuitenordens). — 10) Ign. Epp. etinstr., I, p. 127; Polanco,

Chron., I, 62. — u) Frz. Dittrich, Gasparo Contarini, p. 406. — 12) Ign. Epp.
et instr., I, p. 138; Polanco, Chron., I, 63; Mon. Ignat., S. IV, p. 119 bzw. 145:

En Roma leyan en el estudio de la Sapiengia dos de los nuestros, el uno

(= Peter Faber) cosas de la scriptura, y el otro (= Jakob Lainez) cosas sco-
lästicas, por orden de su sanctidad. — 13) Ign. Epp. et instr., I, p. 138;

Polanco, Chron., I, 63, 65 f. — 14) Franz Dittrich, Gasp. Contarini, p. 408.
 
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