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Friedricli Pfister:
Rom. 1 Cor. 59, 4: xoic, %zo\iivoic, e-icpavyjah, wozu Schermann
S. 38 weiteres, auch aus den Zauberpapyri, bemerkt.
Alexander verkündet also den Gott des Alten oder Neuen
Testaments, den Gott der Juden oder der Christen. Daß jedoch
nur der Judengott gemeint sein kann, geht aus dem hervor, was
unsere Handschrift C kurz vorher, II 24 p. 82 sq., erzählt — darüber
ist weiter unten gehandelt — uncl aus den gleich besprochenen
weiteren Angaben unseres Textes selbst.
Sind wir vorhin bereits gelegentlich in den Kreis der alexan-
drinischen Septuaginta 1 geführt worden, so erhält jetzt eine ge-
naue topographische Bezeichnung unseres Textes erhöhte Be-
cfeutung: Die Verküncligung des wahren Gottes durch Alexander
findet auf dem Turme statt, der im Osten Alexandrias errichtet
war, sv Tp xaira avaToX7]v TiökT]. Nun wissen wir, daß dort im Osten
das Judenviertel sich ausdehnte, das beim Osttor, der -uZt)
KavcoßiXTj, begann und sich bis zur Regia hinzog 2. Und auch diese
Regia wird von unserm Verfasser erwähnt, wenn er sagt: Nach
dem Gebet stieg der König vom Turm herab und ging in den Palast,
zlc, toc ßacuksia co^sto. Also aucli durch diese topographische Be-
stimmung werden wir in das Judenviertel Alexandrias geführt.
Von den weiteren Angaben unseres Textes heischt nun beson-
clers eine dringend eine Erklärung: Was bedeutet jener Turm
mit den vier Bildern, den Bildern des Alexander, Philippos,
Seleukos und Antiochos ?
Mit Philippos, der den Beinamen 6 iaTpop führt, ist zunächst
scheinbar der Arzt gemeint, der den Ivönig aus seiner Krankheit,
die ihn nach dem Bad im Kydnos befiel, errettete; dies wird in C
kurz vorher, II 25 p. 83, erzählt. Doch ist auffällig, daß das Bild
den Philippos in der Gestalt eines Kriegers — oyj\{x& 7coZsgt.x6v —
zeigt. Als Herrschaftsgebiet gibt ihm Alexander nach unserm
Text Ägypten. Der historische Statthalter jedoch war Kleo-
menes von Naukratis, wie die älteren Bestandteile des Romans
1 Ganz in derselben Sphäre bewegt sich auch das Gebet Alexanders
nach C in Ps.-Kall. III 26 p. 138, das ganz aus Septuagintastücken be-
steht; s. auch III 29 p. 142 sq.
2 Ygl. den Plan bei Pauly-Wissowa I 1379 und (besser) in The Jew.
Enc. I 363. Schürer, Gesch. des jüd. Volkes III 3 21 f. —- Freilich ist hierbei
auch zu beachten, worauf mich Boll aufmerksam macht, daß eine solche
Inauguration fast typisch im Osten stattfindet: Alles neue Leben in jeder
Form muß nun einmal aus dem Osten kommen.
Friedricli Pfister:
Rom. 1 Cor. 59, 4: xoic, %zo\iivoic, e-icpavyjah, wozu Schermann
S. 38 weiteres, auch aus den Zauberpapyri, bemerkt.
Alexander verkündet also den Gott des Alten oder Neuen
Testaments, den Gott der Juden oder der Christen. Daß jedoch
nur der Judengott gemeint sein kann, geht aus dem hervor, was
unsere Handschrift C kurz vorher, II 24 p. 82 sq., erzählt — darüber
ist weiter unten gehandelt — uncl aus den gleich besprochenen
weiteren Angaben unseres Textes selbst.
Sind wir vorhin bereits gelegentlich in den Kreis der alexan-
drinischen Septuaginta 1 geführt worden, so erhält jetzt eine ge-
naue topographische Bezeichnung unseres Textes erhöhte Be-
cfeutung: Die Verküncligung des wahren Gottes durch Alexander
findet auf dem Turme statt, der im Osten Alexandrias errichtet
war, sv Tp xaira avaToX7]v TiökT]. Nun wissen wir, daß dort im Osten
das Judenviertel sich ausdehnte, das beim Osttor, der -uZt)
KavcoßiXTj, begann und sich bis zur Regia hinzog 2. Und auch diese
Regia wird von unserm Verfasser erwähnt, wenn er sagt: Nach
dem Gebet stieg der König vom Turm herab und ging in den Palast,
zlc, toc ßacuksia co^sto. Also aucli durch diese topographische Be-
stimmung werden wir in das Judenviertel Alexandrias geführt.
Von den weiteren Angaben unseres Textes heischt nun beson-
clers eine dringend eine Erklärung: Was bedeutet jener Turm
mit den vier Bildern, den Bildern des Alexander, Philippos,
Seleukos und Antiochos ?
Mit Philippos, der den Beinamen 6 iaTpop führt, ist zunächst
scheinbar der Arzt gemeint, der den Ivönig aus seiner Krankheit,
die ihn nach dem Bad im Kydnos befiel, errettete; dies wird in C
kurz vorher, II 25 p. 83, erzählt. Doch ist auffällig, daß das Bild
den Philippos in der Gestalt eines Kriegers — oyj\{x& 7coZsgt.x6v —
zeigt. Als Herrschaftsgebiet gibt ihm Alexander nach unserm
Text Ägypten. Der historische Statthalter jedoch war Kleo-
menes von Naukratis, wie die älteren Bestandteile des Romans
1 Ganz in derselben Sphäre bewegt sich auch das Gebet Alexanders
nach C in Ps.-Kall. III 26 p. 138, das ganz aus Septuagintastücken be-
steht; s. auch III 29 p. 142 sq.
2 Ygl. den Plan bei Pauly-Wissowa I 1379 und (besser) in The Jew.
Enc. I 363. Schürer, Gesch. des jüd. Volkes III 3 21 f. —- Freilich ist hierbei
auch zu beachten, worauf mich Boll aufmerksam macht, daß eine solche
Inauguration fast typisch im Osten stattfindet: Alles neue Leben in jeder
Form muß nun einmal aus dem Osten kommen.