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Pfister, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 11. Abhandlung): Eine jüdische Gründungsgeschichte Alexandrias: mit einem Anhang über Alexanders Besuch in Jerusalem — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33314#0011
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Eine jüdische Gründungsgeschichte Alexandrias.

11

noch wohl wissen 1. Nun gibt uns eine Schrift, die auch sonst viel-
fache Beziehungen zu dem Gebiet enthält, auf dem wir uns eben be-
wegen, die sog. Excerpta latina Barbari, ein Chronograph, der unter
anderm eine alexandrinische Weltchronik enthält, in welcher die
jüdische Geschichte besonders berücksichtigt ist, auch ein Stück
aus dem Testament Alexanders 2. Idier lesen wir p. 272, 13 ed.
Frick: E g y ptum autem et quae circa eum usque superiore Lybia
Filippo qui vocabatur Ptolemaeus donavit. Und gleich nachher
erfahren wir bei der Diadochengeschichte p. 276, 4: post autem
mortem Alexandri, ut dictum est, regnavit inAegypto Philippus
Ptolemaeus. Also auch nach dieser alexandrinischen Chronik
erhält Ägypten als Herrschaftsgebiet Philippos, 6 xod nToXsgalot;.
Daß mit diesem Philippos niemand anders als Ptolemaios I, der
Sohn des Lagos, gemeint ist, läßt sich mit Sicherheit aus der
antiken Tradition erweisen 3, nach welcher Ptolemaios nicht der
Sohn des Lagos, sondern der des Philippos, also ein Halbbruder
Alexanders, war. Und an einer andern Stelle unserer Hs. C
(p. 150M), wo eine merkwürdige Fassung des Testaments Alexanders
gegeben wird, die von der sonstigen, auch im älteren Roman vor-
liegenden Uberlieferung völlig abweicht und die uns unten noch
begegnen wird, lesen wir:

ETF’ outo) Stavsjxs!, tt]v dpyji'j 6 ’AXs^avSpo^ 'roiq eauToü ap^ouaiv
vjyouv EsLsüxw, HTo7.sp.aR) to) O0Aotctcco, ’Avtlo^o), OlXo)vl tw
Büca' Esdsuxov [xsv Hspaa!.^ xal ’IvSoR ßaaLdsüsLV. OlXl-tcov Ss tov
xat. nToXsjialov A’lyÜtttou dp^siv, ’Avtloy ov Se vyjv [Lzorp Y aaav
tLv ’Aaauphov, OiXowa Ss tov xal Bü^avTa tt]v MaxsSovLX'ijv St.s7rs!,v
dp/;/) v, Ta. Trspl ’OXu[X7ud.So^ TiXslaTa 7capat,vsaac; auTp).

Auch in III 34 p. 151 heißt es nach B und C: ODutctcoc; 6 HtoXs-
[xalo<;. — Also Philippos-Ptolemaios I erhält Ägypten. Da in
unserer Episode kurz vorher von dem Arzt Philippos die Rede
war, so setzte der Interpolator oder ein späterer Bearbeiter — (dieser
Text II 24—28 hat auch sonst noch, wie wir unten sehen werden,

1 Ps.-Kall. I 31 p. 33 und III 19 p. 126 (A’iyüttou k~i\j.e\rp:ricl).

2 Ygl. Wachsmuth, Einl. in das Studium der alten Gesch. 180ff.;
Jacoby bei Pauly-Wissowa VI 1566ff.; Ausgabe von Frick, Ghron. mi-
nora I. Gharakteristisch ist, daß in dieser Chronik Alexander durchweg als
xtloz-f\q bezeichnet wird.

3 Curtius IX 8, 22; Paus. I 6, 2; auch Ps.-Kall. III 32 nach cod. A p.
146M adnot. und Ausfeld 1907 z. d. St. 208f., der die Überlieferung ÜToks-
[mloc, 6 xal Olaitcttoi; nicht richtig als entstanden aus IlToks[xaio<; 6 OiXitctcou
erklärt; s. auch unten S. 16 Anm. 4.
 
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