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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Gradenwitz, Otto [Bearb.]; Plaumann, Gerhard [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 15. Abhandlung): Griechische Papyri der Sammlung Gradenwitz — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33318#0012
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12

G-erhard Plaumann, P. Gradenwitz.

jahr der Steu.er ist demnach nicht möglich, die größere Wahr-
scheinlichkeit spricht jedoch für Philadelphos.

[Es wurde bereits im Vorwort der wertvollen Mitarbeit
U. Wilckens an diesem Text gedacht. Als die vorstehenden Be-
merkungen, die ich unverändert gelassen habe, ihm in Korrektur
vorlagen, teilte er mir brieflich eine ungemein anregende Hypo-
these mit, die demText ein ganz anderes Gesicht gibt. Wilcken
hat sich dann der Mühe unterzogen, am Original meine Lesungen
eingehend zu prüfen und die in den Einzelbemerkungen rnitge-
teilten Besserungen und Vorschläge beizutragen. Schließlich er-
füllte er gütig meine Bitte, seine Auffassung des Textes zu formu-
Jieren und mir hier deren Wiedergabe zu verstatten.

Wilcken schreibt:

,,Gegen die Auffassung, daß Grad. 1 ein genereller Erlaß sei,
durch den die Einführung einer Sklavenbesitzsteuer in Ägypten
verfügt sei, habe ich mehrere Bedenken. 1. Die Aoriste in Z. 7
und 12 zeigen, daß hier nicht jährlich wiederkehrende, sondern
einmalige Handlungen vorgeschrieben sind. 2. Eine έξηκοστή (Z. 15)
als Zuschlagszahlung (προσκαταβολή) kennen wir bisher nur bei
Käufen έκ τοΰ βασιλικοΰ, nicht bei Steuerzahlungen. 3. Daß für
alle Arten von Sldaven ein und clerselbe Steuersatz bestanden
haben soll, ist wenig wahrscheinlich, cla sie doch je nach ihrer
technischen Ausbildung usw. sehr verschiedene AVertobjekte dar-
stellten. 4. Auch ist nicht wahrscheinlich, daß bis zum 17. Jahre
des Pliiladelphos der Sklavenbesitz unversteuert gewesen wäre.

Zu einer andern Deutung des Textes bin ich durch den Erlaß
des Philadelphos bei Ps.-Aristeas § 22 (Wendl.) geführt worden,
der sehr interessante Parallelen zu P. Grad. 1 bietet 1. Danach

1 <(Ich setze die Hauptstellen her; Pl.)>

§ 20 . . . τοΐς όψοονίοις εΐπε προσθεΐναι κα'ι σώματος έκάστου κομίζεσθαι δραχμάς
εί'κοσι καί περί τούτων έκθεΐναι πρόσταγμα, τάς δέ άπογραφάς ποιεΐσθαι παρ’ αύτά , . . .

§ 22 Τοΰ βασιλέως προστάξαντος · δσοι τών συνεστρατευμένων τω πατρί ήμών
. . . . έγκρατεΐς έγένοντο σωμάτων Ίουδαικών καί ταΰτα διακεκομίκασιν είς τε τήν
πόλιν καί τήν χώραν .... άπολύειν παραχρήμα τούς εχοντας, κομιζομένους αύτίκα
έκάστου σώματος δραχμάς εΐκοσι, τούς μέν στρατιώτας τή τών όψωνίων δόσει, τούς

δέ λοιπούς άπό τής βασιλικής τραπέζης.; § 24. . . τάς δέ άπογραφάς έν ήμέραις

τρισίν, άφ’ ής ήμέρας έκκειται τό πρόσταγμα, ποιεΐσθαι πρός τούς καθεσταμένους
περί τούτων . . § 25 . . τόν δέ βουλόμενον προσαγγέλλειν περί τών άπειθησάντων . . . .*

§ 27 ουτω δοχθέν έκεκύρωτο έν ήμέραις έπτά ·.πολλά . . . καί τών έπι-

μαστιδίων τέκνων σύν ταΐς μητράσιν ήλευθεροΰντο. προσανενεχθέντος δέ, εί καί περί
τούτων είκοσαδραχμία δοθήσεται, καί τοΰτ’ έκέλευσεν δ βασιλεύς ποιεΐν.
 
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