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Stoeckius, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 7. Abhandlung): Ottaviano Cesare: ein Rechtsstreit zwischen Gesellschaft Jesu und Elternhaus — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33310#0019
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Ottaviano Cesare.

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molto facilmente uederä V. Sria., se ci spoglia de l’affecto naturale,
quale spesse uolte e contrario all’ amore uero de charitä, col qua-
le si doueriano amare li figlioli. II che, se cosi fusse amato Otta-
uiano, ne V. Sria., ne madona, sua madre, recercheriano per sua
consolatione secondo la carne et sangue meter il figliuolo in peri-
colo de grauissimo danno suo secondo lo spirito, quale sarebbe
esser inquietato circa la sua uocatione, quale con molti segni et
assai chiareza si uede esser chldd.io N. S. Und wenn man (so fährt
Ignatius fort) seine Standhaftigkeit in dieser Sache sehe, so sei
es offenbar gerechter, wenn ihn der Vater darin unterstütze und
nicht, wie man sehe, das Gegenteil versuche. Im übrigen könne
der Vater ruhig sein, wie er auch schon clem Iderzog geschrieben
habe, cla Ottaviano auf viele Jahre hin kein Profeßgelübde ab-
legen werde, uncl so könne man ja seinen standhaften Sinn noch
klarer erkennen 80).

Auch cliese Antwort beruhigte die Eltern nicht. Daher schrieb
sein Vater von neuem an Ignatius 81). Arn 27. August 1553
entgegnete ihm der Ordensstifter, claß er ohne Einsicht in das
Gefühlsleben seines Sohnes rede. Das war aber für Ignatius
Gruncl genug, dem Vater noch einmal oline Rückhalt (vielleicht
auf Salmerons Betreiben ?) seine Überzeugung auszusprechen:
. . . la venuta cPOttauiano non la puotria io ordinare con
buona conscientia, temendo lui tanto ragioneuolmente il
disturbo et impedimento nel profetto suo spirituale. Et si
ben lui non lo temesse, la ragione mostra ogni cli sia da temere,
perche madona, sua madre, non lo lassarebbe pacifico in Napoli,
puoiche ne anche in Sicilia lo lascia. Et non si maravegli V. Sria.
che io senta non si deua dar questa consolatione alla madre con tanta
spesa del figliolo. Et questa e la comun cloctrina et pratica delli
santi et de tutti li serui de Dio. Ja, wäre seine Mutter verständig,
so könnte sie sich clabei beruhigen, wenn sie höre, er sei gesund,
treibe die Wissenschaft uncl übe die Tugend, und daß man in zwei
bis d.rei Tagereisen von Neapel bis zu seinem Wohnorte hin- oder
zurückfahren könne. Auch sei sie nicht die erste Mutter von
Ordenssöhnen (Religiosen). Nicht den Gedanken, iliren Sohn
verloren zu haben, solle sie hegen, nein im Gegenteil, clas Bewußt-
sein, ihn gewonnen zu haben. Und würde sie, falls sie ihn in clen

80) Mon. Ign., I: Epp. et instr., V, n. 3640, p. 326. —■ 81) Sein Schrei-
ben liegt allerdings nicht vor; es muß aber in die Zeit: 20.-—27. August
fallen; cf. Mon. Ign., I: Epp. et instr., "V, n. 3706, p. 418.

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