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Stoeckius, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 7. Abhandlung): Ottaviano Cesare: ein Rechtsstreit zwischen Gesellschaft Jesu und Elternhaus — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33310#0021
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Ottaviano Cesare.

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vianos Vater der Ordensstandpunkt mit voller Klarheit aus-
einandergesetzt 85). Allein der Brief dieses letzteren an Ignatins 86)
muß Salmeron, der ja über die Stimmung im Elternhause genau
unterrichtet war, neue Veranlassung zu seinem Zweifel über
Ottavianos Schicksal in einem (wieder nicht vorliegenden) Schreiben
an Ignatius gegeben haben. Durch seine Antwort vom 27. August
1553 suchte Ignatius ihn jedoch zu beruhigen: er brauche nicht in
Zweifel zu sein; man werde Ottaviano nicht nach Neapel reisen
lassen, weder zu seinem Vater noch zu irgendeiner anderen Per-
sönlichkeit. Auch dem Vater solle man noch einmal ganz deutlich,
wie das erstemal, die Anschauung des Ordens darlegen 87). Nicht
minder hatte Ignatius dem Provinzial Domenech durch Polanco be-
reits am 19. /20. August 1553 abermals ausdrücklich erklären lassen,
Ottaviano solle auf keinen Fall je nach Neapel geschickt
werden 88). Und vermutlich unter dem Einfluß von Salmerons Beden-
ken ließ er auch an den Bektor des Kollegs von Palermo, P. Paul
Achill, (27. August 1553) unter Idinweis auf sein früheres Schreiben 89)
die Verfügung ergehen: Ottaviano dtirfe auf keinen Fall nach
Neapel kommen; auch an seinen Vater habe man mit genügender
Klarheit geschrieben 90). Aber wußte Ignatius selbst genau, wo
Ottaviano am sichersten sein konnte ? Daß er den Wunsch des
Elternhauses, ihn nach Neapel zu senden, ganz und gar nicht er-
füllen wollte, darüber war er sich allerdings jetzt vollständig klar.
Auch seinen früheren Plan 91), den Jüngling nach Bom zu schicken,
hatte er damals aufgegeben, da er keinen Anlaß zu Störungen geben
wollte 92). Dagegen wäre seine Sendung nach Spanien, wie sich
noch deutlicher zeigen wird, durchaus nach seinem Sinne gewesen.

85) Mon- Ign., I: Epp. et instr., V, n. 3665, p. 363: Girca Ottauio
si e scritto dal principio assai chiaro al Padre don Paolo, et sapiamo
che hanno riceuuto le lettere, et che Ottauio non sarä mandato a Napoli.
A1 suo padre etiam fu scritto assai chiaro, come V. Pv,. dice, l’altra settimana
(= Mon. Ign., I: Epp. et instr., Y, n. 3640 et cf. supra p. 18 f.). — 86) cf. supra
p. 19. — 87) Mon. Ign., I: Epp. et instr., Y, n. 3705, p. 418: De Ottauio non
dubite V. R. che non si condescenderä al padre suo, ni a persona alcuna.
Di nuouo se li scriue assai chiaro, come prima. — 88) Mon. Ign., I: Epp. et instr.,
Y, n. 3664, p. 359: Quanto ä Ottauio ya fue scritto lo que parecia, y era
uoluntad de N. P. que en ninguna manera le imbiasen ä Näpoles; ... —•
89) cf. supra p. 14f. — 90) Mon. Ign., I: Epp. et instr., V, n. 3710, p. 423:
Sopra Ottauiano giä si ha scritto che in modo nessuno venga a Napoli, et al
padre suo si ha scritto assai chiaramente (= Mon. Ign., I: Epp. et instr.,
Y, n. 3706, p. 418). — 91) Epp. mixt., III, n. 582, p. 241 et supra p. 10. —
92) Mon. Ign., I: Epp. et instr., V, n. 3664, p. 359.
 
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