Ottaviano Cesare.
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Über den Ausgang dieser Angelegenheit mußte Ignatius erst
Bericht einfordern lassen 110a). Am 18. September 1553 kam der
Rektor des Kollegs von Messina, Annibal de Coudret, dieser Auf-
forderung nach 111). Aucli nach Neapel meldete man das Resultat
der Verhandlung. Denn am 23. September schrieb Salmeron an
Polanco: man habe ihn benachrichtigt, wie Ottaviano seinen Vater
vor dem Gerichtshofe zu Messina überwunden und ihm scharf
erklärt habe, er wolle nicht aus dem Kolleg (von Palermo) ab-
reisen, um nach Neapel zu kommen 112). Diese entschiedene Er-
klärung muß auf Salmeron angesichts seiner beständigen Besorgnis
einen höchst beruhigenden Eindruck hervorgerufen haben. Aber
auch der Ordensstifter sprach Salmeron 113) und Domenech 114) am
1. Oktober seine Freude über Ottavianos Standhaftigkeit aus.
So schien sich der Konflikt aufs beste zu lösen. Es schien nur so,
denn nicht zufrieden mit dem Resultate seiner Mission war Niko-
laus Peter Caesars eigene Frau. Es gelang ihm nicht im mindesten,
sie mit dem Entschluß ihres Sohnes auszusöhnen 115). Sie brachte
vielmehr von neuem das Rad ins Rollen und zögerte keinen Augen-
blick, sich wiederum an den Herzog von Monte Leone zu wenden
und ihn zu bewegen, noch einmal an Ignatius zu schreiben 116).
p. 23, Anm. 106), unsere Darstellung sich nur auf Akten jesuitischer
Provenienz stützen kann. Es besteht auch nicht die Hoffnung, daß Urlcunden
seitens der Gegenpartei etwa im Archiv oder in der Bibliothek des Vatikans
zu Rom noch ein verborgenes Dasein führen. Denn auf eine dahin zielende
Anfrage an den Vorsteher der Vatikanischen Bibliothek, P. Franciscus
Ehrle S. J., hatte P. Tacchi Venturi S. J. in dankenswerter Weise die Güte,
mir u. a. die Versicherung zu geben (Roma, 26. 1. 1914): Jo posso dirle che
tra molte et molte ricerche fatte nell’ Archivio e Biblioteca del Vaticano mai
non mi sono incontrato in alcuna cosa di somigliante. Jedenfalls hielt die Zu-
friedenheit des Vaters mit dem Eintritt des Sohnes in den Orden, wenn
anders sie überhaupt auf Grund des in Sizilien Erlebten eine zeitlang vor-
handen war, nicht lange vor. Denn bereits im November sehen wir ihn
wieder an der Seite seiner Gemahlin (cf. p, 26). Offenbar war er (wie der
Sohn, cf. p. 70 f.) ein schwacher, leicht beeinflußbarer Charakter. Daß seine
Gesinnung schließlich wieder ganz ins Gegenteil umschlug (cf. p. 36), mag
auf den beständigen Einfiuß seiner Frau, die in der Ehe der stärkere Teil ge-
wesen sein dürfte und dieihre Weisungen vor allemvom Kardinal von Neapel
empfing, und auf den negativen Erfolg seiner Audienz bei Ignatius (cf.p.35)
zurückzuführen sein. — lloa) Epp. mixt., III, n. 671, p. 489. — 111) Epp. mixt.,
III, n. 671, p. 489. -— 112) Epp. Salm., I, n. 43, p. 104. — 113) Mon. Ign., I: Epp. et
instr., V, n. 3800, p. 546. — 114) Mon. Ign., I: Epp. et instr., V, n. 3801, p.
548. —- 115) Polanco, Chron. s. J. III, n. 402, p. 190f. —- 116) Polanco, Chron.,
s. J. III, n. 403, p. 191; Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4881 bis, p. 674f.
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Über den Ausgang dieser Angelegenheit mußte Ignatius erst
Bericht einfordern lassen 110a). Am 18. September 1553 kam der
Rektor des Kollegs von Messina, Annibal de Coudret, dieser Auf-
forderung nach 111). Aucli nach Neapel meldete man das Resultat
der Verhandlung. Denn am 23. September schrieb Salmeron an
Polanco: man habe ihn benachrichtigt, wie Ottaviano seinen Vater
vor dem Gerichtshofe zu Messina überwunden und ihm scharf
erklärt habe, er wolle nicht aus dem Kolleg (von Palermo) ab-
reisen, um nach Neapel zu kommen 112). Diese entschiedene Er-
klärung muß auf Salmeron angesichts seiner beständigen Besorgnis
einen höchst beruhigenden Eindruck hervorgerufen haben. Aber
auch der Ordensstifter sprach Salmeron 113) und Domenech 114) am
1. Oktober seine Freude über Ottavianos Standhaftigkeit aus.
So schien sich der Konflikt aufs beste zu lösen. Es schien nur so,
denn nicht zufrieden mit dem Resultate seiner Mission war Niko-
laus Peter Caesars eigene Frau. Es gelang ihm nicht im mindesten,
sie mit dem Entschluß ihres Sohnes auszusöhnen 115). Sie brachte
vielmehr von neuem das Rad ins Rollen und zögerte keinen Augen-
blick, sich wiederum an den Herzog von Monte Leone zu wenden
und ihn zu bewegen, noch einmal an Ignatius zu schreiben 116).
p. 23, Anm. 106), unsere Darstellung sich nur auf Akten jesuitischer
Provenienz stützen kann. Es besteht auch nicht die Hoffnung, daß Urlcunden
seitens der Gegenpartei etwa im Archiv oder in der Bibliothek des Vatikans
zu Rom noch ein verborgenes Dasein führen. Denn auf eine dahin zielende
Anfrage an den Vorsteher der Vatikanischen Bibliothek, P. Franciscus
Ehrle S. J., hatte P. Tacchi Venturi S. J. in dankenswerter Weise die Güte,
mir u. a. die Versicherung zu geben (Roma, 26. 1. 1914): Jo posso dirle che
tra molte et molte ricerche fatte nell’ Archivio e Biblioteca del Vaticano mai
non mi sono incontrato in alcuna cosa di somigliante. Jedenfalls hielt die Zu-
friedenheit des Vaters mit dem Eintritt des Sohnes in den Orden, wenn
anders sie überhaupt auf Grund des in Sizilien Erlebten eine zeitlang vor-
handen war, nicht lange vor. Denn bereits im November sehen wir ihn
wieder an der Seite seiner Gemahlin (cf. p, 26). Offenbar war er (wie der
Sohn, cf. p. 70 f.) ein schwacher, leicht beeinflußbarer Charakter. Daß seine
Gesinnung schließlich wieder ganz ins Gegenteil umschlug (cf. p. 36), mag
auf den beständigen Einfiuß seiner Frau, die in der Ehe der stärkere Teil ge-
wesen sein dürfte und dieihre Weisungen vor allemvom Kardinal von Neapel
empfing, und auf den negativen Erfolg seiner Audienz bei Ignatius (cf.p.35)
zurückzuführen sein. — lloa) Epp. mixt., III, n. 671, p. 489. — 111) Epp. mixt.,
III, n. 671, p. 489. -— 112) Epp. Salm., I, n. 43, p. 104. — 113) Mon. Ign., I: Epp. et
instr., V, n. 3800, p. 546. — 114) Mon. Ign., I: Epp. et instr., V, n. 3801, p.
548. —- 115) Polanco, Chron. s. J. III, n. 402, p. 190f. —- 116) Polanco, Chron.,
s. J. III, n. 403, p. 191; Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4881 bis, p. 674f.