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Stoeckius, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 7. Abhandlung): Ottaviano Cesare: ein Rechtsstreit zwischen Gesellschaft Jesu und Elternhaus — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33310#0040
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40

Hermann Stoeckius:

tius am 15. April Salmeron 180) und. am 18. April 1554 Dome-
nech 181) zugehen, der Kardinal von St. Jakob aber der Gegen-
partei, d. h. den Kardinälen Caraffa und Rodolfo Pio mit der
Bemerkung: sie brauchten sich in dieser Angelegenheit nicht weiter
zu bemühen, da sie ja der Papst entschieden habe 182). Diesen
Bescheid nahm aber der Kardinal von Neapel sehr übel auf 183).
Auf seine Veranlassung läßt es sich wohl zurückführen, daß in
einer neuen Audienz der Sakristan die Angelegenheit mit dem
Papste erörterte 184). Er wird ihm den Fall nochmals so dargelegt
haben, wie ihn die Kardinäle von Neapel und Carpi aus dem
Munde des Vaters vernommen hatten. Denn der Papst antwortete
ihm: der Kardinal von St. Jakob habe eine den beiden anderen
Kardinälen ganz entgegengesetzte Ansicht geäußert 185). Das Er-
gebnis dieser Audienz war der Vorschlag des Sakristans: der
Papst möge die Angelegenheit dem Kardinal von St. Jakob und
den beiden anderen Kardinälen zusammen übertragen 186). Auch
mit diesem Vorschlage war der Papst einverstanden 187). Was tat
aber der Sakristan ? Er stellte diesen päpstlichen Beschluß nur
den beiden Kardinälen von Neapel und Carpi zu. Ignatius liebt
ausdrücklich hervor: den Kardinal von St. Jakob schloß er aus 188).
Sich selbst hingegen schloß der Kardinal von Carpi aus. Offenbar
wollte er persönlich damit nichts zu tun haben. Die Motive für
seine Handlungsweise sind niclit erkennbar. Er übertrug seine
Stimme dem Kardinal von Neapel. So war Caraffa allein (Et
cosi Napoli solo) 189). Er erließ (vor dem 12. Mai 1554) ein moni-
torium in seinem und des Kardinals von Carpi Namen, nach dem Ig-
natiusinnerhalbeines gegebenenZeitraumsunterAndrohunggewisser
Zensuren Ottaviano nach Neapel kommen lassen solle in das Haus
des Vizekönigs Petrus Pachecus oder des Kardinalvikars Scipio
Rebiba, oder auch nach Rom in das Kolleg der Gesellschaft Jesu,
um seine Mutter zu sprechen 190).

Es ist natürlich, daß Angriffe gegen diese Methode nicht

180) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VI, n. 4371, p. 611 — 1S1) Mon. Ign.,
I: Epp. et instr., VI, n. 4372, p. 615. •—- 182) Mon. Ign., I: Epp. et instr.,
VII, n. 4525, p. 92. -—- 183) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4525, p. 92.
—- 184) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4525, p. 92. — 185) Mon. Ign., I:
Epp. et instr., VII, n. 4525, p. 92. — 186) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n.
4525, p. 92. —- 187) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4525, p. 92. —
188) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4525, p. 92. —- 189) Mon. Ign., I:
Epp. et instr., VII, n. 4525, p. 92. -— 19°) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII,
n. 4525, p. 92; Polanco, Chron., s. J. IV, n. 17, p. 17.
 
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