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Stoeckius, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 7. Abhandlung): Ottaviano Cesare: ein Rechtsstreit zwischen Gesellschaft Jesu und Elternhaus — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33310#0047
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Ottaviano Cesare.

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Ignatius in direktem Gegensatz stehe, der nur insoweit nachgebe,
nämlich zu erlauben, nicht aber zu überreden, geschweige denn zu
befehlen (. . . non intenda che sia altro, che Iicenza, in caso che lui
uoglia uenire; ma in caso che non uoglia, non pensi che gli obligano
queste lettere in conto alcuno; perche si uede che non e questo
il giuditio del Padre nostro; ma piü presto delli cardinali contra
il giuditio de nostro Padre, il quale condescende solamente a donar
licenza, non a persuadere, ne manco a comandare) 236). Oder mit
anderen Worten im gleichen Schreiben: obschon man dem Otta-
viano die Erlaubnis gebe, so befehle es doch in Rom ihm niemand,
wenn er nicht gehen wolle ( . . . et quantunque si dia licentia
a Ottauio, non uolendo Iui venire, non c’e nessuno che li coman-
de) 237). Der Rektor des Kollegs selbst erhielt durch seinen Pro-
vinzial folgende Vorschrift: obgleich man dem Rektor des Kollegs,
in dem Ottaviano wohne, befehle, er solle ihn nicht hindern, wenn
er gehen wolle, so habe er doch darunter nicht zu verstehen,
daß Ignatius wolle, daß der Jüngling gehe (Y aunque se manda
al rector del collegio donde estuuiere, que no le impida, si el qui-
siere uenir, no por esso se ha de entender que nuestro Padre quiera
que el mangebo uenga) 238). Daraufhin wollte Ottaviano auf keinen
Fall nach Neapel kommen, da er die feste Überzeugung habe,
es sei die Absicht seiner Mutter, ihn in Verwirrung zu bringen
und womöglich aus dem Ordensstande wegzunehmen 239).

Johann de Vegas Rrief an den Kardinal von Garpi war also von
großer Wirkung gewesen. Wie ? Wenn der Vizekönig von Sizilien
auch Ignatius’ schärfsten Gegner, den Kardinal von Neapel, dazu
bringen konnte, von seinem Kampfe wider den Orden abzulassen ?
Solche Gedanken mögen den Ordensstifter lebhaft bewegt haben,
als er am 30. Juli 1554 sich entschloß, dem Provinzial Domenech
folgende Erwägung anheimzugeben: sollte Vega geneigt sein,
an den Kardinal von Neapel zu schreiben, so werde sein Rrief
ihnen sehr helfen und gerade jetzt biete sich gute Gelegenheit 240).
Denn in einer Konferenz, die der Abt von St. Elias, Ximenez, als
Prokurator Vegas in Rom mit dem Kardinal von Neapel über die
Angelegenheiten des Vizekönigs habe, zeige sich der Kardinal
dem Prokurator sehr geneigt und biete ihm daher aus freien Stücken

236) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4729, p. 440f. -—- 237) Mon. Ign.,
I: Epp. et instr., VII, n. 4729, p. 440f. —- 238) Mon. Ign., I: Epp. et instr.,
VII, n. 4752, p. 483f. — 239) Mon. Ign., I: Epp. et instr., YII, n. 4881 bls,
p. 674f. — 24°) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4674, p. 354.
 
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