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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1915, 5. Abhandlung): Der Tod des grossen Pan — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34064#0012
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12

G. A. Gerhard:

greifen, wird man sich der archäologischen Tatsache erinnern,
daß der christliche Teufel seine Bocksgestalt eben von Pan (oder
dem Satyr) bezogh Aufgekommen ist diese DarsteHungsart im
13. Jahrhundert^. AHein der früheste mir bisher erreichbare spät-
christliche Erkiärer, der itahenische Philologe Paolo MARso^
weiß von der Gleichung Pan-Teufel offenbar noch nichts, ebenso-
wenig der Florentiner CRiNiTUS^und die MagdeburgerCenturia-
toren^, und auch der 'Hugenottenpapst' Du PLESSis-MoRNAYS
geht uber Eusebios nur zögernd hinaus. Es sieht demnach vielmehr
so aus, afs sei die Deutung erst im Laufe des 16. Jahrhunderts
und zwar erst ina Anschluß an ihr demnächst zu besprechendes
Gegenstück entstanden; und sie erlangte denn auch bloß beschränkte
Geltung.
^ K. WERNicKE, Artikel Tan' in RoscHERS Lex. 11.1, Sp. 1439, 49;
J.-A. HiLD, Art. 'Pan' in DAREMBERG-SAGEio's Dict. des antiqu. IV, 1,
S. 299B.
2 F. PiPER, Mythologie der christl. Kunst (= M. und Symbolik d.
chr. K. I) I, 1847, S. 405. Ein hierher gehöriger Beleg auch bei *A. CoNZE,
Heroen- und Göttergestalten der griech. Kunst erläutert, Wien 1875, S. 40f.
Vergeblich sucht man über die Frage Auskunft in G. RosKOFFS 'Geschichte
des Teufels', Leipzig 1869.
s PAULUs MARSUS PisciNAS in seinen fn P. Ocfcf. Fasi.
(I 397), in der Sammelnotenausgabe von Ov. Fast. etc., Basel 1550,
S. 52.
4 PETRUS CRiNiTus (ursprünglicher italien. Name: Riccio), De honesto:
dLcAhnc: XIV, 3 (1500), in der Leidener Ausg. von 1585 S. 368. Er verweist
hier noch auf seine ausführlichere Darlegung in den Aacra rAeorenmta. Doch
die sind, wie die Mehrzahl der Schriften des früh Verstorbenen nicht gedruckt.
Vgl. FABRicius-MANSi, Bibl. Lat. med. et inf. aet. I, 1858, S. 403A.
" Centuriatores Magdeburgici, oder nach dem eigentlichen Titel: Dc-
c^esMsdca hfsto/'iu . . pe/' aü^MOt stM^fosos et pzios otros üi Mc^e Afagife&M/'gncM I
(Basel 1559) 2, 15, Sp. 676 f.
3 PHiLippus MoRNAEUs, De oecdate reü'gfo7n's CArfstfanae ü&er (1581)
c. 32, in der Siegener Ausg. v. 1597 S. 588. Er schließt: Aotewus oero sa5
eoifem TyAeT'fo ccMciTTMm iesM/?// Pa7ur oe/'o fn gentfhtüs ifue7no7H&MS linsfg-
ne7?/ JocM.7?/ te7Hitsse . . Die später anzuführende Leipziger Arbeit von WAGXER
wirft dieEusebios- (undMoRNAEus-) Anschauung von &xe7M077es und die ihm
nicht genügend bekannte von einem Dämon püa&oZMsJ verkehrterweise
zusammen. — Aus dem 17. Jahrhundert wäre noch G. MoEBius, TractotMs
pAÜoLglico-tAeoZogfcMS (te 07*MCM^07'M777. etA77.7C07*M777 OT'tg'TiTie, pTOpagMtfoMe, et hi/TO:-
ttoTie, Leipzig 1660, S. 79 zu nennen. Die *dritte Auflage von 1685 charakteri-
siert sich durch den folgenden Zusatz im Titel: CM77?. otTMffcü's MifpeT-SMS D.
Ατΐίοτί. Fa/i-DaZe (s. u. S. 21,3), 7iM7ic aif 77iMho7*M7?7 ifesT.tfeT'ziM??^ 3. Dce e^;tMS. —
S. auch J. J. HoFMANNS Deaizico?? DTÜoeT-sche II (Basel 1677), Sp. 91A.
 
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