Der Tod des großen Pan.
19
und darauf geantwortet (§23): üerGÜTz^e e^, per
7%ag7!M77i. PaTux acc7p7e7idn777 e^e CAr7^i7777, eo<y%e 77ior^e7?z
77M77i(7u^777. Ganz eingehend kommt dann dieser sein Standpunkt
in dem noch später gedruckten Schlußteil des Sammelwerks
De %/?eoDgm geiiHh etc., auch gegenüber der Gleichung Pan-Teufel
zum Ausdruck. Auf die andere Seite trat TiLLEMONT; dagegen
schloß sich vorher der Bischof und Dauphin-Erzieher HuED
ganz an Vossius an. Wo die Meinung noch im 18. Jahrhundert
weiter erwähnt wird, pflegt, wie bei den Abbes BANiER und ANSELME
mindestens neben ihr der skeptische Zweifel zu stehen. Doch Amn
neuem erhebt sie sich wieder im 19. und 20. Jahrhundert. Un-
ermüdlich und umständlich verficht das Wunder der Todesmel-
dung Christi der Münchner SEPP in verschiedenen Büchern^,
wobei er für die Plutarchschrift, ohne nähere Angabe, auf den
Philosophen ScHELLiNG verweist (1864, S. 409). Lächeriich ist
es, wie er gleichzeitig Pan doch noch als die griechische Gottheit
betrachten (1853, S. 269f.) und annehmen kann, 'der Gott der
Weissagung und Urheber des panischen Schreckens drücke das
Entsetzen der Natur über den Gottesmord aus' (1864, S. 410).
Im katholischen Lehrbuch der Apologetik erscheint Piutarchs
Erzählung bei HETTiNGER^, ob vom Tod des Teufels oder Christi
gefaßt, erkennt man nicht klarh
^ PETRi DANiELis HuETii De/wonsimüo eoangeüca 1679 (IX, 136, 4),
in der Venediger Ausg. von 1765, L, 8. 644.
3 J. N. SEPP, Das Leben Christi I, 1843, S. 43. 164—J66. — Das Hei-
denthum und dessen Bedeutung f. das Christenthum III, 1853, S. 268—271.
-— Thaten und Lehren Jesu mit ihrer weltgeschichtlichen Beglaubigung,
1864, S. 408—410.
3 F. HBTTiNGER, Apologie des Christenthums II, 1, ^1885, S. 576 f.
4 Im letzteren Sinne scheint HETTiNGERsAbsicht, entsprechend seiner
eigenen Überzeugung, der früher erwähnte Freiherr von Ow zu verstehen.
Er zitiert neben HETTiNGER noch: *EDLiNGER, Studien zu den Vi-
sionen der Emmerich, 1904, S. 42f. — Wie mir Koilege HEER freundlich
mitteilt, wird von der Wunderstimme über den 'Tod des großen Pan' gelegent-
lich noch immer in der katholischen Karfreitagspredigt gesprochen. Eine
mit HEERS Hilfe unternommene Nachforschung in älteren und jüngeren
Homiliarien blieb freilich ohne Erfolg. — Auch der erbaulichen Volks- und
Jugenderzählungsliteratur ist das Thema bis heute geläufig: s. z. B. 'An
Gottes Hand. Erzählungen f. Jugend und Volk', von K. KüMMEL, III ('Fasten-
bilder'), ^^ooo, S. 218ff.: 'Die geheimnisvolle Stimme': eine novellistische
Ausspinnung des Berichts bei Plutarch, u. a. mit Hilfe der Gedanken von
SEPP. Bestimmt durch das Wunder treten eine Anzahl vornehmer Römer,
unter ihnen Epitherses, zum Christentum über. Die Deutungen auf Christus
2*
19
und darauf geantwortet (§23): üerGÜTz^e e^, per
7%ag7!M77i. PaTux acc7p7e7idn777 e^e CAr7^i7777, eo<y%e 77ior^e7?z
77M77i(7u^777. Ganz eingehend kommt dann dieser sein Standpunkt
in dem noch später gedruckten Schlußteil des Sammelwerks
De %/?eoDgm geiiHh etc., auch gegenüber der Gleichung Pan-Teufel
zum Ausdruck. Auf die andere Seite trat TiLLEMONT; dagegen
schloß sich vorher der Bischof und Dauphin-Erzieher HuED
ganz an Vossius an. Wo die Meinung noch im 18. Jahrhundert
weiter erwähnt wird, pflegt, wie bei den Abbes BANiER und ANSELME
mindestens neben ihr der skeptische Zweifel zu stehen. Doch Amn
neuem erhebt sie sich wieder im 19. und 20. Jahrhundert. Un-
ermüdlich und umständlich verficht das Wunder der Todesmel-
dung Christi der Münchner SEPP in verschiedenen Büchern^,
wobei er für die Plutarchschrift, ohne nähere Angabe, auf den
Philosophen ScHELLiNG verweist (1864, S. 409). Lächeriich ist
es, wie er gleichzeitig Pan doch noch als die griechische Gottheit
betrachten (1853, S. 269f.) und annehmen kann, 'der Gott der
Weissagung und Urheber des panischen Schreckens drücke das
Entsetzen der Natur über den Gottesmord aus' (1864, S. 410).
Im katholischen Lehrbuch der Apologetik erscheint Piutarchs
Erzählung bei HETTiNGER^, ob vom Tod des Teufels oder Christi
gefaßt, erkennt man nicht klarh
^ PETRi DANiELis HuETii De/wonsimüo eoangeüca 1679 (IX, 136, 4),
in der Venediger Ausg. von 1765, L, 8. 644.
3 J. N. SEPP, Das Leben Christi I, 1843, S. 43. 164—J66. — Das Hei-
denthum und dessen Bedeutung f. das Christenthum III, 1853, S. 268—271.
-— Thaten und Lehren Jesu mit ihrer weltgeschichtlichen Beglaubigung,
1864, S. 408—410.
3 F. HBTTiNGER, Apologie des Christenthums II, 1, ^1885, S. 576 f.
4 Im letzteren Sinne scheint HETTiNGERsAbsicht, entsprechend seiner
eigenen Überzeugung, der früher erwähnte Freiherr von Ow zu verstehen.
Er zitiert neben HETTiNGER noch: *EDLiNGER, Studien zu den Vi-
sionen der Emmerich, 1904, S. 42f. — Wie mir Koilege HEER freundlich
mitteilt, wird von der Wunderstimme über den 'Tod des großen Pan' gelegent-
lich noch immer in der katholischen Karfreitagspredigt gesprochen. Eine
mit HEERS Hilfe unternommene Nachforschung in älteren und jüngeren
Homiliarien blieb freilich ohne Erfolg. — Auch der erbaulichen Volks- und
Jugenderzählungsliteratur ist das Thema bis heute geläufig: s. z. B. 'An
Gottes Hand. Erzählungen f. Jugend und Volk', von K. KüMMEL, III ('Fasten-
bilder'), ^^ooo, S. 218ff.: 'Die geheimnisvolle Stimme': eine novellistische
Ausspinnung des Berichts bei Plutarch, u. a. mit Hilfe der Gedanken von
SEPP. Bestimmt durch das Wunder treten eine Anzahl vornehmer Römer,
unter ihnen Epitherses, zum Christentum über. Die Deutungen auf Christus
2*