Der Tod des großen Pan.
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stimmenden Züge vereinigt, das Beiwort 'der große' (ü-εός μέγί,σ-
τος), die Sterblichkeit, die Klage um den Tod.
Was das Epitheton μέγκς beim Pan von Paxos in Wahrheit
bedeutet, sehen wir später. Für jetzt muß soviel festgesteht werden,
daß es sich als göttliches Attribut auch rein griechisch volikommen
erklärt. Einige 'antike' Belege (Göttermutter, Juno, Deus Pan-
theus)gabbereitsMAAss (Sp. 1068) an. Mankönnte(ausDichtern)
leicht andere gut griechische Fälle wie Zeus oder Dionysos hinzu-
fügen, auch für Pan selbst die Lukianstelle zitieren, wo er sich
rühmt, wie groß sein Name in Athen seih
Ein sterblicher Gott ist nach RoscHER (S. 469,8. 471) für
den echten Griechen undenkbar. Dem tritt zunächst die bei
RoscHER (S. 471) nicht. zur Geltung kommende, im übrigen
längst gebührendgewürdigte^Tatsache entgegen, daß den Mytho-
logen des Tiberius der Tod des Pan als des Sprößlings der Nymphe
durchaus einwandfrei dünkte. Ein nahes Seitenstück bietet der
zur gleichen Dämonenklasse gehörige Silen, aus dessen τκφοί.
im Hebräerland und in Pergamon Pausanias die Sterblichkeit des
Silengeschlechts folgertk Soh man ferner erst auf die defphische
Ansicht vom Grab des Dionysos^ oder das Zeusgrab in Kreta^
verweisen, und bestreitet heute noch jemand, daß auch bei den
^ Cadimach. Hymn. 12.. θζόν ίχύτόν, άεί. μέγκν, κίέν κνκκτιχ. Eur.
Bacch. 329 Βρόμων — μέγκν θεόν. Luc. Diat. Deor. 22, 3 ην γοΰν ές 'Αθήνκς
έλθης, εϊσγ), οσον έχεΐ τοΰ Πκνός ονομ<χ. Die nützliche HaHenser Diss. (1913)
ΜΕΓΑΣ ΘΕΟΣ νοη BRUNO MüLLER (= Diss. philol. Hal. voh XXI, 3)
tut unter Π<χν (Aegyptius, S. 349 f.) der Sage (die ja auch nihct von
einem μέγ<χς θεός, sondern kurzweg vom μέγκς Π&ν spricht) mit Recht
keine Erwähnung.
^ Ygh etwa, außer PRELLER, F. CREuzER, Symbolik u. Mythologie
der alten Yölker, bes. der Griechen IY, H842 (= Deutsche Schriften, neue
u. verbesserte, I, 4), S. 63, 1; REiNACH, S. 13.
3 Paus. YI 24, 8f. Θνητόν §έ εΐνκι τό γένος τών Σιληνών είχάσκι τις κν
μ&λιστκ έπί. τοΐς τάφοις κΰτών - έν γάρ τγ) Έβρκίων χώρκ Σί,ληνοΰ μνημκ χ<χί όίλλου
Σί,ληνοΰ Περγκμηνοΐςέστιν. 'Ηλείωνδέέντγίάγορκ χ<χίίχλλοτοί.όν§εεΙ8ονχτλ. Dazu
bemerkt KuHNERT (in RoscHERS Mythoh Lex. IY Sp. 508f.): 'Man hat hier
also den Tod des Dämons betrauert wie in Alexandria den Tod des Adonis
und es ist sehr zu bedauern, daß darüber nichts weiter als diese dürftige
Notiz erhalten isth
^ S. u. a. A. WiBDEMANN, Herodots zweites Buch, 1890, S. 520.
^ Zu weit geht GRiMM a. O. III, S. 129 (Nachtrag), wenn er aus dem
von Luc. Iup. trag. 45 berichteten Inhalt der Grabschrift geradezu die feste
typische Formel der Todesansage und -klage für einen König von Dämonen
herausliest: 'Zeus ist todt! . .'.
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stimmenden Züge vereinigt, das Beiwort 'der große' (ü-εός μέγί,σ-
τος), die Sterblichkeit, die Klage um den Tod.
Was das Epitheton μέγκς beim Pan von Paxos in Wahrheit
bedeutet, sehen wir später. Für jetzt muß soviel festgesteht werden,
daß es sich als göttliches Attribut auch rein griechisch volikommen
erklärt. Einige 'antike' Belege (Göttermutter, Juno, Deus Pan-
theus)gabbereitsMAAss (Sp. 1068) an. Mankönnte(ausDichtern)
leicht andere gut griechische Fälle wie Zeus oder Dionysos hinzu-
fügen, auch für Pan selbst die Lukianstelle zitieren, wo er sich
rühmt, wie groß sein Name in Athen seih
Ein sterblicher Gott ist nach RoscHER (S. 469,8. 471) für
den echten Griechen undenkbar. Dem tritt zunächst die bei
RoscHER (S. 471) nicht. zur Geltung kommende, im übrigen
längst gebührendgewürdigte^Tatsache entgegen, daß den Mytho-
logen des Tiberius der Tod des Pan als des Sprößlings der Nymphe
durchaus einwandfrei dünkte. Ein nahes Seitenstück bietet der
zur gleichen Dämonenklasse gehörige Silen, aus dessen τκφοί.
im Hebräerland und in Pergamon Pausanias die Sterblichkeit des
Silengeschlechts folgertk Soh man ferner erst auf die defphische
Ansicht vom Grab des Dionysos^ oder das Zeusgrab in Kreta^
verweisen, und bestreitet heute noch jemand, daß auch bei den
^ Cadimach. Hymn. 12.. θζόν ίχύτόν, άεί. μέγκν, κίέν κνκκτιχ. Eur.
Bacch. 329 Βρόμων — μέγκν θεόν. Luc. Diat. Deor. 22, 3 ην γοΰν ές 'Αθήνκς
έλθης, εϊσγ), οσον έχεΐ τοΰ Πκνός ονομ<χ. Die nützliche HaHenser Diss. (1913)
ΜΕΓΑΣ ΘΕΟΣ νοη BRUNO MüLLER (= Diss. philol. Hal. voh XXI, 3)
tut unter Π<χν (Aegyptius, S. 349 f.) der Sage (die ja auch nihct von
einem μέγ<χς θεός, sondern kurzweg vom μέγκς Π&ν spricht) mit Recht
keine Erwähnung.
^ Ygh etwa, außer PRELLER, F. CREuzER, Symbolik u. Mythologie
der alten Yölker, bes. der Griechen IY, H842 (= Deutsche Schriften, neue
u. verbesserte, I, 4), S. 63, 1; REiNACH, S. 13.
3 Paus. YI 24, 8f. Θνητόν §έ εΐνκι τό γένος τών Σιληνών είχάσκι τις κν
μ&λιστκ έπί. τοΐς τάφοις κΰτών - έν γάρ τγ) Έβρκίων χώρκ Σί,ληνοΰ μνημκ χ<χί όίλλου
Σί,ληνοΰ Περγκμηνοΐςέστιν. 'Ηλείωνδέέντγίάγορκ χ<χίίχλλοτοί.όν§εεΙ8ονχτλ. Dazu
bemerkt KuHNERT (in RoscHERS Mythoh Lex. IY Sp. 508f.): 'Man hat hier
also den Tod des Dämons betrauert wie in Alexandria den Tod des Adonis
und es ist sehr zu bedauern, daß darüber nichts weiter als diese dürftige
Notiz erhalten isth
^ S. u. a. A. WiBDEMANN, Herodots zweites Buch, 1890, S. 520.
^ Zu weit geht GRiMM a. O. III, S. 129 (Nachtrag), wenn er aus dem
von Luc. Iup. trag. 45 berichteten Inhalt der Grabschrift geradezu die feste
typische Formel der Todesansage und -klage für einen König von Dämonen
herausliest: 'Zeus ist todt! . .'.