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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1915, 5. Abhandlung): Der Tod des grossen Pan — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34064#0037
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Der Tod des großen Pan.

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fromme und segenbringende Magd im Dienst eines Bauern in Tirol
stand und dann eines Tags auf den dreimaligen Ruf einer un-
sichtbaren Stimme durchs Fenster 'Salome komm!' für immer
verschwand ? Die Beziehung zwischen Dämonen und Menschen,
die bei Plutarch nur in der Person des Boten hervortrat, reicht
hier ins Familienleben hinein, und wir sehen uns nur vor neue
Rätsel gestellt.
Um weiter zu kommen, werden wir erst den gesamten nord-
europäischen Zeugnisbestand für sich zusammensuchen und durch-
arbeiten müssenh
Bei den Zwergsagen fiel schon GmMM ein öfter wieder-
kehrender 'Kdageruf' auf, der ihn an das in Sachsen 'mit deuthchem
Bezug auf die mütterliche Göttin' übliche 'de gaue fra G τι,Μ
dof/' sowie an den ähniichen nordischen Ausdruck 'τπζ criz dundnr
allar disir!' gemahnte und zu dem Schlusse bestimmte, daß 'da-
durch von uralters her der Schmerz über den Tod eines höheren
Wesens sich Luft machte'. Genauer ist die Trauer des kleinen
Volkes auf den Tod ihres männlichen oder weiblichen Oberhauptes
zu beziehen. Die einfachsten typischen Wendungen lauten: 'Der
König ist tot!'^, 'Die Königin ist tot!'h Neben oder anstatt
der Herrscherbezeichnung kommen aherlei Eigennamen vor. So
heißt es bei dem niederbayrischen Bergmännf und -weibi (PANZER
II, S. 45, Nr. 54): 'Der König Carl ist gestorben!', während man
das \mn GRiMM als entferntere Parallele erwähnte und daraufhin
irrtümlich von manchen bis in die neueste Zeit gleichfalls den
Zwergen vindizierte 'König Knoblauch ist tot!' in Wahrheit ledig-
1 Literaturnachweise gibt wohl am vollständigsten die immer von
neuem erweiterte Liste von LiEBRECHT (Gervas.; Tammuz-Adonis; Zur
Volksk.). Bei J. GRiMM (P, 8. 375, 1 mit Nachtr. ΠΡ, 8. 129) findet man
gleichzeitig Proben der Todesankündigungsformeln, ähnliche mehr oder
minder ausführliche Exzerpte (neben MANNHARDT I, S. 90—93) bei J. W.
WoLF, Beiträge zur deutschen Mythol. II, 1857, S. 325; K. ÜAUPT, Zwerg-
sagen aus der Ober- und Niederlausitz in WoLF-MANNHARDTs Zeitschr. f.
deutsche Mythol. u. Sittenkunde IV, 1859, S. 216 (zu Nr. 6); O. ÜENNE-
AM RHYN, Die deutsche Volkssage, 1874, S. 139—141 und K. SiMROCK,
Handbuch der deutschen Mythol. (1855), M874, S. 433.
2 Vgl. etwa J. G. BüscHiNG, Die Querxe (nach Sagen in der Ober-
lausitz): Wöchentl. Nachrichten f. Freunde der Gesch., Kunst und Gelahrt-
heit des Mittelalters I, 1821, S. (98—) 101.
s (Dr heißt es in einer cornischen Sage beim Begräbnis
einer engelschönen Zwergenfrau in der Lelant Kirche bei S. Ivres: GRiMM^,
Nachtr. S. 129.
 
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