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Braune, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 11. Abhandlung): Reim und Vers: eine wortgeschichtliche Untersuchung — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34082#0014
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14

WlLHELM BRAUNE:

oben S. 4 erwähnte Ausdmck ^zz/z^ gilt. Ein deutiicher Beleg für
beides (BARTscn S. 76) :
.su'c/' .sg-Ttge.s //zez'.ste/' (ce^e .sd//,
der fre^e n// dAe/i fzz/zz.
De/' ///ezz d/e /d//ie /Mzz//^er /ef
e/VA Az'^e/z zzz^ ez ^rzr/g'eO
&zz/r^ unde/' ^zz/z^ n// ^zz/zde/z jswei
e/n d/'//ere/M 4z eA/'r/ge/.
Ein andermal (S. 320,4) wird in &eid A/& n//4 n7/e ^zzz//4e ^zz/zz mit ^zzz//f
afs synonymum für 'Beim' gebraucht. Daß der rz/^ aus einer
Anzahl gemessener Sifben besteht, tritt stets zutage, so S. 618, 48:
dz'e /'////e AcAd//e g'e//zezze/z n//d dnrn// /zz'Af cer^ezze/z, wfe dnz A/e A^e/z
/// reAfer A/'/?//e A//ze. Ganz besonders deutlich ist S. 406, 50ff.
der /z/zzz&e^ rz///e Azz^/z u4r /zzAf cer^ezze/z.
Der e/'Afe /'//// der M/ //z'z/// ^z2&/z,
der /z//der zwe^/, zz^ zc/z ez wo^ &e.scAezde/z 4////.
de//z drz'Me/z Az'/z^ zr eAf g'e/zzz/z^ etc.
Deshalb ist es unzulässig, in compositis mit -rz//r die moderne
Bedeutung zu suchen. So deutet B. HiLDEBRAND DwB. 5, 1053
s. v. 'Kdebsilbe' das c/e&z/^. der Kohnarer Hs. S. 298, 40 zunächst
vorsichtig 'istw'of ein Reim aus einer Klebsilbe', was nach ihm LEXER
1, 1610 sofort als sicher hinstellt. Der ganze Zusammenhang des
freilich im einzelnen schwierigen Liedes 33 (S. 297ff.) zeigt aber,
daß es sich um einen 'Klebvers' handelt. Lind wenn LEXER
2, 1679 das z/&rwor/e/z rz/r/e (S. 405, 42) als gekreuzte Reime ver-
steht, so müssen das ebenso sicher gekreuzte Verse sein, wie die
darauf folgenden ge.?p%4erz rzme (S. 406, 2) gespaltene Verse sind.
Daß auch im 16. Jahrhundert rez^) nur 'Vers' bedeutet, ist
durcli eine Fülle von Belegen gesichert. Dagegen ist rez/rz in der
Bedeutung diomoeoteleuton' dem 16. Jahrhundert noch unbe-
kannt. Ich führe hier nur beispielsweise einige Zeugnisse dafür an.
Thomas Murner, Geuchmatt 5315 ff. sagt von sich:
Dzzy zc/z zz/zer r/////.e/z dzcAf,
Der 4/zzz zc/z /r/zcA erccere/z /zzcA^.
JEe/z/z. zc/z AcAo/z zz/zderA rede/z .so?,
^) Im 16. Jahrhundert oft schwach dekliniert; auch Nom. sing. zfcc
 
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