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Braune, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 11. Abhandlung): Reim und Vers: eine wortgeschichtliche Untersuchung — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34082#0026
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WlLHELM BRAUNE:

Spangenbergs, Eisleben 1568 (WACKERN.S. 631ff.). Daselbstwird
Luthers 'Ein feste Burg' in seinen einzelnen Strophen erläutert,
die hier stets oeus genannt werden, so S. 634 ^ die zweite Strophe:
wie . . in /o^endenr Ver^ er/cfere^ wird (folgt Abdruck der
vollen zweiten Strophe). Darauf . . ze^e^ dz.'e zwene
cer^, 7)77, ifie^em nn^ern Lo^e^ei^ (gemeint ist Str. 3. 4). Daneben
wird aber 'der erste Vers' (Str. 1) zur Abwechslung auch dfe^e^
Le^Vein genannt (S. 633 V-
Ein zweiter Befeg für cer$ = Strophe ist aus dem Jahre 1589^).
Er steht in der Vorrede einer vierstimmigen Komposition der
strophischen Psalmbearbeitung des Kaiserswerter Canonicus Caspar
Ldenberg, die in Köln 1580 erschien (WACKERNAGEL, Bibliographie
S. 401 ff.). Der Komponist Conrad Hag aus Rintein hat in seiner
Ausgabe der Musik jedem Psalm nur den Text der ersten Strophe
unterlegt, für die übrigen Textstrophen verweist er auf die Kölner
Originalausgabe. Er drückt das aus: LVd g'/efcAu'fe der er^^e
Le/wcA M/ri!e7' die noie?r ^e^e^e^ uurd, nRo 7?iö^e7?- die n7r6fer7r cmcA
upphchY wer&7^^).
Aus dem 17. Jahrhundert habe ich für ce7V = Strophe einige
Befege aus derVorrede des Münsterschen Gesangbuches 1677 bei
W. B.ÄUMKER a. a. 0. S. 237. 238 (z. B. VacA der predig' ^z.^e
f"er/i cnM dew Le.yawg', AI777 /7iHe77. iui7' den 77. LeAO- Dagegen heißt
es ge^efz Würzburg 1653, Afainz 1661 (ebenda S. 232. 234). Für das
weitliche Lied galt im 17. Jahrhundert noch durchaus^e^e<(z,wonicht
daneben das gefehrte ^ropAe (s. oben S. 16 Anm.3) gebraucht wurde.
fm 18. Jahrhundert ist beim geistlichen Liede cer^ alfgemein
gültig. fch bin hier Philipp Wolfrum für die folgenden Mitteilun-
gen zu Dank verpflichtet.
fm Hochfürstlich Sachsen-Weißenfelsischen Gesang- und
Kirchenbuch 1717 wird stets Verß gebraucht, z. B. S. 515: 'zum
Schluß wird ein oder zwey Verße aus einem Liede gesungen'. Oder
Ich verdanke diesen Beleg meinem FreundePhilipp Wolfrum,
der ais Kenner der Geschichte des Kircheniiedes mir auch sonst nützliche
Ilinweise hat zuteil werden lassen.
^) Ex. der Heidelberger Universitätsbibliothek ( Q 72980- Der Hauptteil
des Titels lautet: 'Die Psalmen Davids, die hiebeuor in allerley art Reymen
vnd Melodeien, durch den Herrn CasparumVIenbergium inTruckver-
fertigt, newlich abgesetzt vnd allen anfangenden Schülern der Music zu
dienst einfeltig mit vier Stimmen zugerichtet Durch Cunradum Hagium
Rinteleumö Düsseldorf 1589. Vgl. AV. BÄUMKER, Das kathol. deutsche
Kirchenlied 1 (1886) S. 72.
 
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