ΑΔΑΜ und ΖΩΗ.
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aber wäre damit nicht gewonnen. Denn einmal ist dieses Fragment
die kathoiische Bearbeitung einer gnostischen Vorlage^, so daß
eine Stehe wie die herangezogene, die wörtlich den Text der Genesis
wiedergibt, in erster Linie dem Verdacht der späteren Korrektur
ausgesetzt ist. Und zweitens fehlt auch hier, wie in der Genesis,
jeder Nachdruck auf dem Worte Ζωή. Ohne die erkiärende For-
mei ,,Mutter alier Lebenden" scheint der Beiname Ζωή als solcher
keine Geltung gehabt zu haben. Zum eigentlichen Namen ist das
AVort Ζωή nicht geworden. Niemals, auch in Begleitung des
Namens Adam nicht, findet sich wie in E1 Baganät das Wort
Ζωή an Stelle von Eva.
Es liegt nun durchaus nicht im Gharakter der Antike, zwischen
Namen und Beinamen einer Person ohne bestimmten Grund will-
kürlichzuwechseln(s.ob. S.30Anm.2), und es liegt ebenfalls nicht
im Charakter der volkstümlichen altchristlichen Kunst, ohne be-
sondere Absicht dem Geläufigen das Entlegenere vorzuziehen.
Erklärt wird der Fall in E1 Bagauät durch die Genesisstelle und
ihre späteren Zitate also nicht.
Wir sind demnach berechtigt, anzunehmen, daß hier eine
bestimmte, an dem Beinamen der Eva besonders interessierte Auf-
fassung zugrunde liegt, die durch das Wort Ζωή ausgelöst wurde.
Für die Verfolgung der Frage muß leider die Kunstgeschichte
ganz ausscheiden. AVeder kennen die auf alten Vorlagen fußenden
Genesisdarstellungen des Mittelalters die Bezeichnung Ζωή für
Eva, noch kann die nahezu vollständig dem Ruin anheimgefallene
christiich-ägyptische Grabkunst nach Parallelen befragt werden;
ihr Ableger, die römische Cömeterienmalerei, bringt in den verein-
zelt erhaltenen Sündenfallszenen keine Nameninschriften, und
auch wo solche auf einschlägigen Goldglasdarstellungen vorhanden
sind, kommt die Bezeichnung Ζωή nicht vor.
Ebenso wenig ist, wie schon gesagt, von Seiten der Adamlegende
eine Aufklärung zu erhoffen. Einen direkten Anhaltspunkt, daß
sie selbst etwa aus der Bezeichnung Ζωή für Eva irgend eine neue
Beziehung herausgesponnen hätte, bietet sie abgesehen von der
unbefriedigenden Belegstelle in der Bartholomäusapokalypse nicht,
und so bleibt der Untersuchung nur der methodisch gefahrvolle
umgekehrte Weg übrig, nämlich von der hellenistischen Bedeu-
tung des Wortes Ζωή auszugehen. Freilich führt uns das noch
^ A. HARNACR, Gegc/ncAie ^er MÜcArLiücAeM LheraiM/' H S. 856f.
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aber wäre damit nicht gewonnen. Denn einmal ist dieses Fragment
die kathoiische Bearbeitung einer gnostischen Vorlage^, so daß
eine Stehe wie die herangezogene, die wörtlich den Text der Genesis
wiedergibt, in erster Linie dem Verdacht der späteren Korrektur
ausgesetzt ist. Und zweitens fehlt auch hier, wie in der Genesis,
jeder Nachdruck auf dem Worte Ζωή. Ohne die erkiärende For-
mei ,,Mutter alier Lebenden" scheint der Beiname Ζωή als solcher
keine Geltung gehabt zu haben. Zum eigentlichen Namen ist das
AVort Ζωή nicht geworden. Niemals, auch in Begleitung des
Namens Adam nicht, findet sich wie in E1 Baganät das Wort
Ζωή an Stelle von Eva.
Es liegt nun durchaus nicht im Gharakter der Antike, zwischen
Namen und Beinamen einer Person ohne bestimmten Grund will-
kürlichzuwechseln(s.ob. S.30Anm.2), und es liegt ebenfalls nicht
im Charakter der volkstümlichen altchristlichen Kunst, ohne be-
sondere Absicht dem Geläufigen das Entlegenere vorzuziehen.
Erklärt wird der Fall in E1 Bagauät durch die Genesisstelle und
ihre späteren Zitate also nicht.
Wir sind demnach berechtigt, anzunehmen, daß hier eine
bestimmte, an dem Beinamen der Eva besonders interessierte Auf-
fassung zugrunde liegt, die durch das Wort Ζωή ausgelöst wurde.
Für die Verfolgung der Frage muß leider die Kunstgeschichte
ganz ausscheiden. AVeder kennen die auf alten Vorlagen fußenden
Genesisdarstellungen des Mittelalters die Bezeichnung Ζωή für
Eva, noch kann die nahezu vollständig dem Ruin anheimgefallene
christiich-ägyptische Grabkunst nach Parallelen befragt werden;
ihr Ableger, die römische Cömeterienmalerei, bringt in den verein-
zelt erhaltenen Sündenfallszenen keine Nameninschriften, und
auch wo solche auf einschlägigen Goldglasdarstellungen vorhanden
sind, kommt die Bezeichnung Ζωή nicht vor.
Ebenso wenig ist, wie schon gesagt, von Seiten der Adamlegende
eine Aufklärung zu erhoffen. Einen direkten Anhaltspunkt, daß
sie selbst etwa aus der Bezeichnung Ζωή für Eva irgend eine neue
Beziehung herausgesponnen hätte, bietet sie abgesehen von der
unbefriedigenden Belegstelle in der Bartholomäusapokalypse nicht,
und so bleibt der Untersuchung nur der methodisch gefahrvolle
umgekehrte Weg übrig, nämlich von der hellenistischen Bedeu-
tung des Wortes Ζωή auszugehen. Freilich führt uns das noch
^ A. HARNACR, Gegc/ncAie ^er MÜcArLiücAeM LheraiM/' H S. 856f.