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Troje, Luise; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 17. Abhandlung): Adam und Zoe: eine Szene der altchristlichen Kunst in ihrem religionsgeschichtlichen Zusammenhange — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34088#0075
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ΑΔΑΜ und ΖΩΗ.

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verleihen", ,,mit Leben versehen". ,,Du Spender ewigen Lebens"
wird Amon Re angeredet im Tempel zu Hib (H. BRUGSCH, ReGe
TzncA der 6ho/?e7?. Dn^e Anrge^ S. 55), und dort findet sich, wenn
die Übersetzung von BRUGSCH hier zuverlässig ist, auch der bedeut-
same Ausdruck ,,er (Amon Re) ist das Leben, man lebt nur in
ihm in Ewigkeit/^ Als gewissermaßen selbständig wirksame
KrafD ist das unversiegliche Leben eine Potenz, die sowohl unab-
hängig mit der Person des Gottes gedacht, afs mit ihr identifiziert
werden kann. Der Begriff Leben gewinnt hier eine hypostasen-
artige Bedeutung, die ein mystisches Element enthäft, und fraglos
war er dadurch sehr geeignet, vom Hellenismus übernommen zu
werden. Von hier aus ließe sich also eine Einwirkung auf die alt-
christliche Ausfegung des alten Beinamens der Eva in der Tat
erwarten.
Aber die bfoße Qualifikation kann als Beweisargument nicht
genügen. Wird man denn ägyptische Anschauung für die so
stark von asiatisch-orientalischer Spekulation abhängigen Gedan-
kenkreise der apokryphen Adamliteratur und der aus ihr erwach-
senen Kunst überhaupt in Betracht ziehen dürfen ? Um zu be-
weisen, daß man dazu durchaus berechtigt ist, ist hier ein Exkurs
geboten, der anscheinend vom Wege abführt, dessen Ergebnis
aber für die Eva-Zi.jp-Frage mittefbar von Bedeutung sein wird.
mit dem ,,Schutzzauber" vorhildiich, durch welche auf der Bentreschsteie
(etwa 500 v. Chr.) der Hauptgott Chons von Theben einen Nebengott gieichen
Namens instand setzt, Dämonen auszutreiben. G. RoEDER, Dr/fMn&n. S.17t.
Unausweichlich drängt sich dabei als Parallele das Bild des Ladens mit Elektri-
zität auf.
^ Vgl. außer den bekannten Parallelen im Johannesevangelium noch
das koptische Bartholomäusfragment ed. BuDGE, Copüc ApocrypAc Δί. tAc
ί/ί'α/cci c/ Upper L'gypi 1913, cf. F. HAASE, ZM7' Re/fongirM/ciiOM c/es jBariAo/o-
mMMsePMMgehMms, ZeüscAr. /Mr ί/ie 7ieMitesia7Mentüc/7e W/sse77Sc/7ah 1915/16 S. 97 :
,,unser Herr, das einzige Leben (Ικω), fuhr auf einem mächtigen Wagen
der Cherubim in den Himmel auf und erlöste den Adam und seine Söhne."
Die gleiche Verwendung des Begriffes Leben bietet zwar unter anderen auch
die mandäische Theologie, aber doch erst zu einer Zeit, als Wort und Begriff
längst Allgemeingut der hellenistischen Frömmigkeit geworden waren. —
Auch der persische Urmensch Gayo-Maretan heißt ,,Leben", aber trotz
seiner Göttiichkeit ausdrucklich ,,das sterbliche Leben", cf. W. BoussET,
L/MMpip7O&Ze7Me S. 202.
^ ,,Leben und Heil wird gegeben und der Gott vereinigt sich damit"
heißt es im 2. Kap. der Stundenwachen indenOsirismysterien, s. G.RoEDER,
/77AM77c/e7i S. 35.
 
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