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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 5. Abhandlung): Ausgleichserscheinungen bei den Zahlwörtern zwei, drei und vier im Mittelindischen: mit einem Anh. : Über pa. pitunnam — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34076#0010
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10

CHR. BARTHOLOMAE:

alle Abweichungen von der grammatischen Norm verzeichnen,
kein weiteres Beispiel dafür finden. Die Besonderheit bei έ??/????????????
muß einen besonderen Grund haben. Atan täusche sich nicht
darüber, daß mit dem Hinweis auf das Nebeneinander von pa.
5 /dTiM und der Genitivausgang in &%/7M7i77%777 nicht erklärt ist.
Wenn es vermochte, im Gen.Plur. die Sperre zu sprengen,
in der es durch &(?/iü/ii Instr., und /7τ?/?ιϊ6Ίΐ, Lok., sowie durch alle
anderen Gen.Plur. der κ-Klasse gehalten wurde, so muß es eine
besondere Hilfe gehabt haben, die den andern κ-Stämmen fehlte.
10 Im Lateinischen stellt sich wohl puTvkHdii neben püTWfdu und 7ΐ%ττο
neben g7iü7'?M^-; aber einen Gen.Plur. fem. *Aur7*M777 neben Αάτ'κτ??
gibt es nicht. — Nun beachte man, daß sich das Adjektiv pa.
'viel' seiner Bedeutung nach eng mit den Zahlwörtern berührt:
bei den Zahlwörtern aber geht der Gen.PIur. allgemein auf -τιτζητ??
15 aus. Somit hat die Tatsache, daß gerade pa. &%/n?7???%7?? hnulto-
rum' es ist, das allein von allen κ-Stämmen 7777770 gegenüber
sonstigem 77770 aufweist, den verlangten besonderen Grund, und
zwar einen guten Grund. Vgl. S.22ff. über pa. ρΐ/τίτιτηζττι.
§ 11. Was nun jenes prS. d??t7e77%7?? angeht, so ist doch
20 nicht zu verkennen, daß es mit pr$. τ/τΐΡέ/ιτίτ?? und hiiee^?? zusammen-
gehört, und weiter mit mil. Z7e7?i? (s. dazu § 9), sowie mit prl. Z?e
und prA. /?e/77-, ^ei?/??????, ^e^n und &e7i7?7!. Sie alle werden durch das
ihnen gemeinsame e zusammengehalten. Das Pali kennt dieses e
in den obliquen Kasus der Zweizahl nicht, wohl aber in denen des
25 Worts 'beide': pa. Ti&Zie/iT!, n&Zie^??. In den selben Kasus der Zwei-
zahl zeigt das Prakrit auch 0 auf, pr. do/ii, do^?i; ferner im Genitiv
τ/θ7?/???7ρ. oder (pr$.) τ/ο/ιτιτιτρ; hier stehen auch imMpI. e und 0 neben-
einander: ^eii?? und ίΖοτ?%, do7???7?i (KZ. dd. 144); und ebenso findet
sich im Pali nebennMe/ii, Ti&Zie^n auch 71/7/70/71, τιΖ?/ιο.5τι. Endlich, das
30 Prakrit hat wie &e7i7?i (A.) auch do7?7?i (S.). Daß all diese Formen
ihr e und 0 von den Nom.-Akk.: pa.&ioe, n&Ao, usw. bezogenhaben,
unterliegt keinem Zweifel, aber es fragt sich, wie und wann das
geschehen ist. Llnd ich bin der Meinung, daß beide, das Wie ? und
dasWann?, verschieclen sind. Vgl. §12ff., 28ff.
35 § 12. Im Aind. lauten die Nom.-Akk. der Wörter für 'zwei':
d(?i)e??- und 'beide': i?/?/???- auf -un aus für das Mask., auf -e (d. i. -c)
^ 80 nach der guten alten Erklärung; vg'l. WALDE, LatEtWb.^ 349,
SoMMER, Hdb.s 129, 203.
 
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