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Dove, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 8. Abhandlung): Studien zur Vorgeschichte des deutschen Volksnamens — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34079#0035
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Studien zur Yorgeschichte des deutschen AYlksnamens.

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diese, bald jene Völkerschaft als ein genus hominum, einen fried-
fertigen, kriegerischen, wilden Menschenschlag u. dergld Von da
war es dann nur noch ein Schritt bis zur einfachen Vertauschung
der Begidffe. So braucht Prokop γένος χκί χώρχ für Volk und
Land der Burgunder und nennt die Ostgoten emmal geradehin
τό ΓότΡων γένος. Bei Apathias findet man τό ΓοτΡί.χόν γένος,
τό γένος τών Φρ&γγων, οί Oüvvot. τό γένος, οΐ Φρ&γγοί., πολυ&ν-
ϋ-ρωπόν τί. γένος χκί μέγί-στον usf., kurz einen offenbar grund-
sätzlichen Wechsel zwischen γένος und έ-9-νος; wie denn zum
Zwecke weiterer stilistischer Mannigfaltigkeit der nämliche Autor
überdies relativ reichlich für die Völkerschaft φΰλον benutzt; ein
Wort, welches sonst vorzugsweise den in mehrere έ9-νη verzweig-
ten Stamm bezeichnete^. Unter den Lateinern rühmt Ammian
die Abii als genus piissimum; Jordanis preist den Theodosius als
amator generis Gothorum; Paulus Diakonus erzählt: Gepidorum
vero ita genus est deminutum, ut ex illo jam tempore non habuermt
regem^. Ein ausgedehnter Gebrauch von genus war hier nicht
nötig, da man außerdem über natio verfügte.

1 ZEUss 326; 434; 381; Jord. Get. 22; 36; 91; 122; 129.
2 Procop. 6. Goth. I, 12; II, 30 (cf. I, 13 κνδρες ξυγγενεΐς = 'Volks-
genossen'). Agath. praef. 1,5 ; 2 ; V, 10 ; 11,12 usw. Auch Zosim. V, 48; 49 geht
τό γένος auf das Volk, nicht auf die Sippe Alarichs. —- Für φΰλον s. Agath.
I, 6; III, 4; IV, 20; dazu όμόφυλος (wofür beiÄlteren όμοεϋνής oder όμόε-&νος)
= 'Volksgenoß' I, 20; II, 13; 20; III, 6; IV, 8; τό όμόφυλον = 'sein Volk',
vom Fürsten aus betrachtet. Ähnlich έμφύλως πόλεμος innerer Krieg der
Westgoten Socrat. h. c. 33; ποίν τό φϋλον das ganze Westgotenvolk Sozomen.
h. c. VI, 37. -— Sicher daher φΰλκρχος als Titel der Burgunder- u. West-
gotenkönige bei Olympiodor (ebd. 468) von φΰλον und nicht von φυλή. Über
letzteres, welches nie = έ&νος, vielmehr stets Volksteil (γένος) ist, s. Wvrrz,
Vfg. P, 85; DAHN, Könige VL, 2 A. 1.-Die umfassendere Bedeutung
von φΰλον S. z. B. Strabo IV, 4 τό §έ σύμπκν φΰλον, ό νΰν Γκλλ^χόν τε
χκί Γκλκτίχόν χκ7ωΰσίν.
^ Ammian XXIII, 6,53; Jord. Get. 146; Paul. h. Lang. 1,27. — Ferner
Joh. Biclar. (Ronc. II, 390) Longobardi in Italia regem sibi ex suo genere
eligunt; Beda h. eccl. II, 20 totum genus Anglorum. — Ganz vereinzelt findet
sich auch stirps, das gewöhnlich auf den engeren Kreis der Famiiie oder Dyna-
stie beschränkt bleibt, in abstrakter oder konkreter Bedeutung mit dem
Volksnamen zusammengebracht. Cassiod. Var. VIII, 21 pueristirpisRomanae;
I, 24 bellicosa stirps von den Goten selbst. Dagegen ist mit Gothorum nobi-
lissima stirps VIII, 10, wie aus 9 u. 11 hervorgeht, eine Familie gemeint (irrig
DAHN a. a. O. III, 304 A. 5). — Generatio Francorum einmal für gens in bib-
lischem Gedankenzusammenhang Greg. Tur. II, 10. Ebenso maledicta gene-
ratio Saxonum bei Alcuin, Mon. Alcuiniana p. 511.

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