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Dove, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 8. Abhandlung): Studien zur Vorgeschichte des deutschen Volksnamens — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34079#0045
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Studien zur Vorgeschichte des deutschen Volksnamens.

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man in der direkten Beziehung von gens auf rex oder regnum
zugleich ein mehr oder weniger bewußtes Zeugnis für den eminent
nationaien Charakter des ethnischen Staatslebens erblicken dür-
fen. Es kommt hinzu, daß gerade das Emporkommen der Monar-
chie hei dem Wandervolk eine beträchtliche Steigerung des gentden
Gemeingefühfs hedeutete. Wird doch nicht selten neben dem
eigenen Namen der eigene Herrscher als das wichtigste Kenn-
zeichen des lebendigen Daseins einer gens hervorgehoben; im
Volkskönige verkörpert sich am entschiedensten die Idee der Selb-
ständigkeit des Volkes der Wanderzeith Es entspricht daher voll-
^ Bekanntlich einer der Grundgedanken von DAHNs Werk iiber 'Bie
Könige der Germanenh Vgl. Paul h. Lang. I, 27 über den Niedergang der
Gepiden (o. III A. 6); ib. I, 20 von den Heruiern: jam ex iilo tempore ita
omnis Heroiorum virtus concidit, ut ultra super se regern omni modo non
haberent; dazu die Versicherung desJordanis (Get. 249, o. 8.42, A. 2), daß
die Ostgoten auch unter hunnischer Oberhoheit doch stets einen eigenen
regulus — rex ist er freilich nicht mehr — behalten hätten. Bezeichnend
auch die Notiz über die Katastrophe der Alanen (ldat. ap. Ronc. II, 19), die
Berichte über die Annexion des Suevenreiches durch Leovigild (Joh. Bicl.
ib. II, 392; Isid. d. reg. Goth. 49; 92) und der (o. S.29, A.2) erwähnte Satz
Salvians (V, 15) barbari, qui sunt unius gentis et regis usw. Wird bei populus
gelegentlich — wie stets bei plebs — dem rex gegenüber die Untertänigkeit
akzentuiert, so kann natürlich nicht gens dafür gesetzt werden. So, wenn
Isidor (d. r. Goth. 51) bemerkt, vor Leovigild sei bei den Westgoten et habitus
et consessus communis ut populo ita et regibus gewesen (WAiTz, 4Hg. P, 324
A. 3 und DAHN, Könige VD, 530, 5 zitieren hier übereinstimmend irrig genti
statt populo. — Es bedarf schwerlich der Erinnerung, daß die gens zu allen
Zeiten auch in republikanischer Staatsordnung gedeihen kann; daß jedoch
das Wort gens selber jemals das nicht monarchisch konstituierte \"olk als
solches bedeuten solle, ist undenkbar, und deshalb die erkünstelte Erklärung
von Tac. Germ. 1 nuper cognitis quibusdam gentibus ac regibus, quos bellum
aperuit durch A^ölkerschaften mit und ohne Könige' (WviTz, Vfg. U, 295
nach DAHNs Vorgang) aufs entschiedenste zu verwerfen. Cognita bezieht
sich auf die in den Kriegsberichten vorkommenden Eigennamen, die sich
begreiflich auf gentes ac reges beschränkten. Vgl. Agric. 13 domitae gentes,
capti, reges. Wäre es Sitte, in alle Queilen ebensoviel hineinzugeheimnissen
wie in die Germania, so müßte man also wohl auch das Thema Gregors von
Tours scripturus bella regum cum gentibus adversis auf Kämpfe z^vischen
Monarchien und Republiken beziehen (vgl. noch Greg. Tur. II, 35 Alaricus
rex Gothorum cum viderit, Ghlodovechum regem gentes assiduae debellare;
Fred. praef. Temporum gesta . . . acta regum et bella gentium, quae gesserunt
usw.). — Griechisch kommt dem rex gentis besonders nahe der φύλκρχος bei
Olympiodor (von τό φϋλον = εΑνος s. o. S. 25, A. 2); andere, umschreibende
4Vendungen sind: Ούίττιγις τοΰ Γοτ-&ί.χοΰ γένους χρκτήσκς — τοΰς προτέ-
ρους τοΰ γένους ήγεμόνίχς — άνδρί βαρβκρω γένους κρχοντί. πολεμωτοίτου —
 
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