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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 1. Abhandlung): Die Daten der scriptores historiae Augustae von Severus Alexander bis Carus — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37634#0023
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Die Daten der Scriptores historiae Augustae.

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Münze in Alexandria noch nach dem 28. August 260 mit dem
8. Jahre des Valerianus, und ein Genf. Pap. 1, 44 ist aus dem
7. Jahre des Valerianus Msaopyj also vom 30. Juli 260 datiert1.
Die Katastrophe des Valerianus vollzog sich im Sommer 2602.
Dieser Jahreszeit entspricht das mißbrauchte Datum so genau, daß
wahrscheinlich der 25. Juni 260 den Tag bezeichnet, an dem Vale-
rianus in der Gefangenschaft starb3, den daher die Consulliste des
Fälschers als den Beginn der Alleinherrschaft des Gallienus ver-
merkte.
Valerianus regierte demnach vom 27. Oktober 253 bis zum
25. Juni 260, Gallienus als Alleinherrscher vom 25. Juni 260 bis
zum 23. März 2684.
Dennoch rechnet die sonstige Überlieferung für die ganze
Regierung des Gallienus 15 Jahre. Das ist ägyptische Rechnung5.
Die Münzen des Gallienus aus Alexandria mit dem 15. Jahre des
Gallienus können an sich nichts beweisen6. Anderseits zählt
Claudius, der am 6. Januar 270 starb7, auf den Münzen Alexan-
drias 3 Jahre, er war also schon vor dem 29. August 268 anerkannt.
Aber man hatte in der Chora bereits mit dem 16. Jahre des
Gallienus zu datieren begonnen. Das zeigt der Flor. I p.X zu n. 10
vom 18. September 268. So erklärt es sich auch, daß der Straßb.
I, 10 am 16. Oktober 268, das erste Jahr des Claudius zählt; für
die offizielle Rechnung in Alexandria war es, wie die Münzen be-
weisen, das 2. Jahr des Claudius8.
Der Canon gibt dem Gallienus 15 Jahre. Ebenso sagt
Eusebius in der Kirchengeschichte 7, 28, 4 |©’ okoic, IvkxutoZc,
TTsvTsxodSsxa und nennt 15 Jahre in der Chronik (Armenier, Hiero-
nymus, Syncellus 714, 7. 715, 5). Epitome 33, 3 Gallienus regnaait
1 So, nicht Meyslp q , bei Wilcken, Archiv III, 397.
2 Vgl. S. 16.
3 Vgl. auch Sadee, de imp. Rom. temp. const. (Bonn 1881) p. 46.
4 S. 13.
5 S. 5.
6 Dattari und Demetrio kennen keine Münzen des Gallienus aus dem
16. Jahre, und die von Sallet, Die Daten der alexandrinischen Kaisermünzen
p. 73, angeführten sind alle unsicher. Nach freundlichen Mitteilungen gibt
es in Berlin, Gotha, München, Wien weder in den Hauptsammlungen, noch
in den Privatsammlungen Münzen des Gallienus aus dem Jahre 16.
7 S. 28.
8 Vgl. S. 29.
 
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