Metadaten

Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 10. Abhandlung): Die Göttin Psyche in der hellenistischen und frühchristlichen Literatur — Heidelberg, 1917

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37643#0032
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
32

R. Re γτζ εν stein :

καί πάντα εστάλη καί έφάνη μέγας θεός μέγιστος, δς τε τά προόντα εν
τω κόσμω καί τά μέλλοντα έστησε καί ούκέτι ούδέν ήτάκτησεν των άερ <ί>-
ων1. ίδών δέ δ Φόβος αύτοΰ ίσχυρότερον άντέστη αύτω λέγων· σου
πρώτος είμι. δ δ’ έφη' άλλ’ εγώ πάντα έστησα, δ δέ θεός έφη· σύ
μεν έξ ήχους εΐ, ούτος δέ έκ φθόγγου· βέλτιον ούν δ φθόγγος του ήχους,
έσται δέ έξ άμφοτέρων ή δύναμις, σου ύστερον φωνουμένου ώς ί'να πάντα
σταθή. βουλόμενος δέ καί τω συνπαρεστώτι τιμήν παρασχέσθαι ως
αύτω συνφανέντι έδωκεν αύτω των εννέα θεών την δύναμιν καί προάγειν
καί την ί'σην δύναμιν αύτοΐς έχειν καί την δόξαν.
So ist das Fragment überliefert. Versuchen wir zunächst zu
überschauen, was uns eigentlich gelehrt wird.
Das System der sieben Urgötter ist seltsam genug: fünf Be-
griffe Νους, Γέννα, Μοίρα, Κρόνος, Ψυχή und nur zwei Elemente,
Feuer und Wasser. Dann muß die Welt doch wohl aus diesen ge-
schaffen sein. Wir kennen aus jüngerer Zeit ja derartige Lehren,
und ich habe einen Beleg sogar oben S. 11 in dem Seelenliede der
Mandäer angeführt: 'aus Feuer und Wasser wurde der eine Himmel
ausgespannt; aus Feuer und Wasser haben sie die Erde auf dem
Ambos gedichtet; aus Feuer und Wasser sind Früchte, Trauben
und Bäume entstanden, aus Feuer und Wasser wurde der körper-
liche Adam gebildet.’ Ausführlicher gibt dieselbe Lehre eine arabi-
sche Schrift der 'lauteren Brüder von Basra’ aus dem zehnten
Jahrhundert bei Fr. Dieterici, Der Streit zwischen Mensch und Tier,
ein arabisches Märchen. Berlin 1858, S. 98ff. Der Iranier (Chal-
däer)2 erzählt den Beginn der Schöpfung durch den Urgott: ,,Dann
hieß er werden, brachte hervor und ließ aus seinem tiefsten Geheim-
nis ein strahlendes Licht hervorgehen und aus dem Licht ein
loderndes Feuer und ein bewegtes Meer; er vereinigte Feuer und
Wasser, da ward es rosiger Rauch und sich verhärtender Schaum.
Er schuf dann aus dem Rauche die hohen Himmel und aus dem
Schaume die ausgebreitete Erde. Er beschwerte dieselbe durch
die festgewurzelten Berge und grub die wogenden Meere.“ Das
entspricht ebenso dem mandäischen Liede wie der κοσμοπο da des
Papyrus, ja es gestattet uns sogar, die beiden Fassungen zu prüfen.
gesagt war, vgl. cap. 17 p. 9, 17 b δέ αγαθός δύναμιν άποστέλ7>.ει τινά, fj καί
όνομα τό δόξαν αύτω έπιτίθησι, φυλάξουσαν μέν δήθεν τούς όρους, τό δ’ αληθές
δελεαρ έσομένην εις ακούσιον τή ύλη σωφρονισμόν.
1 των αέρων Pap. Dieterich.
2 Dieselbe Ivosmogonie tragen dann freilich auch S. 101 der Inder
und S. 102 der Hebräer vor.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften