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R. Reitzenstein:
4. In den kleinen Medaillonfeldern der Kuppeldecke von S.
Constanza (Garrucci, Storia delV arte christiana IV p. 206, viertes
Jahrhundert) Psyche fünfmal, das eine Mal mit einer Schale. Ein
sehr jugendlich gebildeter Eros trägt in stürmischer Bewegung
einen Gegenstand (sicher nicht das αλάβαστρον).
Von Sarkophagen erwähne ich nur kurz drei Darstellungen
der sich umarmenden beiden Kinder, nämlich auf dem Sarkophag
von Torre Pignatara (d’Agincourt, Iiistoire de Vart par les monu-
ments II, Paris 1823, p. 31 pl. IV n. 5), auf einem Sarkophag vom
Calixtus-Friedhof (Garrucci V 395,3), ferner auf einem Riefel-
sarkophag bei Garrucci V 357, 1, der in der Mitte das Bild des Ver-
storbenen und darunter den ruhenden Jonas als Typus des Errette-
ten zeigt, während die beiden Ecken von der Darstellung der sich
umarmenden Gruppe eingenommen werden. Da es dieselbe Dar-
stellung ist, auf welche der Zaubertext des ξίφος Δαρδάνου (Wessely,
Denkschr. d. K. Akademie Wien 1888 S. 87) verweist1, darf man viel-
leicht auch einen vierten Sarkophag aus der Peterskirche hinzuneh-
men, auf dessen Beschreibungen und Abbildungen meine gütige Bera-
terin mich hinwies, für dessen Deutung ich aber die Verantwortung
allein übernehmen muß. Laien dürfen ja kühn sein. Leider sind
die beiden mir zurzeit einzig zugänglichen Abbildungen (bei Bosio,
Roma sotterranea 1632 p. 75 und Bottari, Sculpture e pitture
sagre Rom 1737 Tom. I p. 105 pl. XXVIII) schlecht, doch ge-
nügen sie, um die Beschreibung bei Carrol, Diel. d. archeol. chre-
tienne I 1472 in wesentlichen Zügen zu ergänzen. Über einen
Türbogen, der in der Mitte der Sarkophagwand die Gestalt Christi
umrahmt, schauen in den Ecken zwei dekorative Figuren nieder;
die linke, eine geflügelte Mädchengestalt, scheint zu knien und
erhebt flehend beide Hände; sie ist im Profil dargestellt und schaut
nach der rechten herüber. Diese, fast nur als Brustbild zu sehen,
ist nahezu in Frontansicht gegeben; Flügel fehlen oder sind nicht
angegeben, der Oberkörper ist nackt; der rechte Arm trägt die
Fackel, der linke muß gesenkt gewesen sein und verschwindet
1 Ein Stein soll auf der einen Seite eine Darstellung tragen, wie Aphro-
dite auf der Psyche reitet und sich mit der Linken die Locken aufbindet, wäh-
rend unter Psyche Eros, auf der Weltkugel stehend, mit einer brennenden
Lampe, die er in der Hand trägt, die Psyche versengt, auf der anderen Seite
die Darstellung der Umarmung des Eros und der Psyche, die beide stehen
(Ψυχήν καί ’Έρωτα περιπεπλεγμένους έαυτοΐς καί ύπο τούς πόδας τοΰ ’Έρωτος. . .
υποκάτω δέ τής Ψυχής . . .). Das ist die bekannte Gruppe.
R. Reitzenstein:
4. In den kleinen Medaillonfeldern der Kuppeldecke von S.
Constanza (Garrucci, Storia delV arte christiana IV p. 206, viertes
Jahrhundert) Psyche fünfmal, das eine Mal mit einer Schale. Ein
sehr jugendlich gebildeter Eros trägt in stürmischer Bewegung
einen Gegenstand (sicher nicht das αλάβαστρον).
Von Sarkophagen erwähne ich nur kurz drei Darstellungen
der sich umarmenden beiden Kinder, nämlich auf dem Sarkophag
von Torre Pignatara (d’Agincourt, Iiistoire de Vart par les monu-
ments II, Paris 1823, p. 31 pl. IV n. 5), auf einem Sarkophag vom
Calixtus-Friedhof (Garrucci V 395,3), ferner auf einem Riefel-
sarkophag bei Garrucci V 357, 1, der in der Mitte das Bild des Ver-
storbenen und darunter den ruhenden Jonas als Typus des Errette-
ten zeigt, während die beiden Ecken von der Darstellung der sich
umarmenden Gruppe eingenommen werden. Da es dieselbe Dar-
stellung ist, auf welche der Zaubertext des ξίφος Δαρδάνου (Wessely,
Denkschr. d. K. Akademie Wien 1888 S. 87) verweist1, darf man viel-
leicht auch einen vierten Sarkophag aus der Peterskirche hinzuneh-
men, auf dessen Beschreibungen und Abbildungen meine gütige Bera-
terin mich hinwies, für dessen Deutung ich aber die Verantwortung
allein übernehmen muß. Laien dürfen ja kühn sein. Leider sind
die beiden mir zurzeit einzig zugänglichen Abbildungen (bei Bosio,
Roma sotterranea 1632 p. 75 und Bottari, Sculpture e pitture
sagre Rom 1737 Tom. I p. 105 pl. XXVIII) schlecht, doch ge-
nügen sie, um die Beschreibung bei Carrol, Diel. d. archeol. chre-
tienne I 1472 in wesentlichen Zügen zu ergänzen. Über einen
Türbogen, der in der Mitte der Sarkophagwand die Gestalt Christi
umrahmt, schauen in den Ecken zwei dekorative Figuren nieder;
die linke, eine geflügelte Mädchengestalt, scheint zu knien und
erhebt flehend beide Hände; sie ist im Profil dargestellt und schaut
nach der rechten herüber. Diese, fast nur als Brustbild zu sehen,
ist nahezu in Frontansicht gegeben; Flügel fehlen oder sind nicht
angegeben, der Oberkörper ist nackt; der rechte Arm trägt die
Fackel, der linke muß gesenkt gewesen sein und verschwindet
1 Ein Stein soll auf der einen Seite eine Darstellung tragen, wie Aphro-
dite auf der Psyche reitet und sich mit der Linken die Locken aufbindet, wäh-
rend unter Psyche Eros, auf der Weltkugel stehend, mit einer brennenden
Lampe, die er in der Hand trägt, die Psyche versengt, auf der anderen Seite
die Darstellung der Umarmung des Eros und der Psyche, die beide stehen
(Ψυχήν καί ’Έρωτα περιπεπλεγμένους έαυτοΐς καί ύπο τούς πόδας τοΰ ’Έρωτος. . .
υποκάτω δέ τής Ψυχής . . .). Das ist die bekannte Gruppe.