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Christian Bartholomae:
beißt es: die Vertretung der Armen vor Öhrmasd sei das Geschäft
des Sahrover (nspij +)rooA'+ [J] -‘öjj^soo pes i öhrmazd
yätalcgöwih [i] driyusän hartem); s. aber auch Aog. 10.
12. Allein die nämliche Erläuterung yätalcgöwih findet sich auch
5 hinter dem fälschlich an Stelle von geschriebenen tto-’-kj’i. Es
ist klar, daß sie von den Diaskeuasten, ohne daß man viel nach dem
Sinn der Stelle gefragt hat, einfach des gleichen Schriftbilds wegen
von dort nach hier übertragen wurde. Diese Herübernahme aber setzt
voraus, daß ihnen die Verunstaltung des zweiten Worts bereits vor-
gelegen hat. Der Pahlavist, dem wir die Pit. C (§ 6) verdanken, hat
in seiner Vorlage jene Glossierung vorgefunden; er hat sie belassen,
aber das Übersetzungswort in das mit dem Glossenwort völlig unver-
trägliche J^i vastrak (bez. vistarak) verändert. — Die in § 5 abge-
druckte PU. B mit sräyisn (für västärenn) ist offenbar eine zweite selb-
15 ständige Fassung. Aber sowohl ihr eigener Wortlaut als auch der
ihrer Erläuterung wurde späterhin unter dem Einfluß der andern Fas-
sung mit yäialcgöivih in der Erläuterung verändert. An die Stelle von
parwahsn in der Glosse trat yätalcgöwih, parwarisn selber jedoch er-
hielt seinen Platz hinter sräyisn der Übersetzung. Schließlich wurde
20 auch noch sräyisn, das besondere Wort dieser zweiten Fassung, durch
das der ersten ersetzt: so ist die in § 7 abgedruckte Fassung D zu-
stand gekommen.
13. Zu PY. 19. 14 ist nxo-KD mit newakih 'bonitas’ (skr. subham)
glossiert; s. § 1. Das paßt natürlich schlecht zu niyäyisn ‘Ehrenbe-
25 zeigung, uswd, s. § 8. Und doch ist es zu PY. 51. 5 b auch als Glosse
dieses Worts, der richtigen Übersetzung des gAw. ndmah- zu finden.
Die gAw. Textworte huxratuI ndmavhä werden mit ne)
hnxrat hat pa niyäyisn übersetzt; dem aber sind zwei Glossen bei-
gefügt: iw-h?! m&w tfW J & 6 -vu as hac öe i huxrat öhrmazd
30 ast niyäyisn, und: {pno1) ■'ö^ri -‘02^ ku's newakih patis kunetk Woher
der zweite (jüngere) Glossator seine Weisheit bezogen hat, ist leicht
zu erkennen. Sie stammt aus Y. 19. 14 (§ 1): kus newakih patis hart
bavet. Er hat dort das nämliche Schriftbild n'oJ-*o,i vorgefunden wie
1 Oder wie das Verbum sonst gemeint ist. Mit der Schreibung kann
35 jede beliebige zum Verbum hartem 'machen’ gehörige Form bezeichnet werden.
Das ist etwa so, wie wenn man in lateinischem Text cred~ schreiben und es dem
Leser überlassen wollte, nach seinem Geschmack und Verständnis creclo, crede,
credas, credebat, creditur, creäiderunt, creditum, credendum, usw. dafür einzusetzen.
Nicht selten haben die Abschreiber das ^ ihrer Vorlage durch den nach ihrem
40 Ermessen gebotenen Ausgang ersetzt; das läßt sich öfters an der Vorlage er-
kennen. aber auch daran, daß der gesetzte Ausgang falsch ist: vgl. S. 31. No. 1
Christian Bartholomae:
beißt es: die Vertretung der Armen vor Öhrmasd sei das Geschäft
des Sahrover (nspij +)rooA'+ [J] -‘öjj^soo pes i öhrmazd
yätalcgöwih [i] driyusän hartem); s. aber auch Aog. 10.
12. Allein die nämliche Erläuterung yätalcgöwih findet sich auch
5 hinter dem fälschlich an Stelle von geschriebenen tto-’-kj’i. Es
ist klar, daß sie von den Diaskeuasten, ohne daß man viel nach dem
Sinn der Stelle gefragt hat, einfach des gleichen Schriftbilds wegen
von dort nach hier übertragen wurde. Diese Herübernahme aber setzt
voraus, daß ihnen die Verunstaltung des zweiten Worts bereits vor-
gelegen hat. Der Pahlavist, dem wir die Pit. C (§ 6) verdanken, hat
in seiner Vorlage jene Glossierung vorgefunden; er hat sie belassen,
aber das Übersetzungswort in das mit dem Glossenwort völlig unver-
trägliche J^i vastrak (bez. vistarak) verändert. — Die in § 5 abge-
druckte PU. B mit sräyisn (für västärenn) ist offenbar eine zweite selb-
15 ständige Fassung. Aber sowohl ihr eigener Wortlaut als auch der
ihrer Erläuterung wurde späterhin unter dem Einfluß der andern Fas-
sung mit yäialcgöivih in der Erläuterung verändert. An die Stelle von
parwahsn in der Glosse trat yätalcgöwih, parwarisn selber jedoch er-
hielt seinen Platz hinter sräyisn der Übersetzung. Schließlich wurde
20 auch noch sräyisn, das besondere Wort dieser zweiten Fassung, durch
das der ersten ersetzt: so ist die in § 7 abgedruckte Fassung D zu-
stand gekommen.
13. Zu PY. 19. 14 ist nxo-KD mit newakih 'bonitas’ (skr. subham)
glossiert; s. § 1. Das paßt natürlich schlecht zu niyäyisn ‘Ehrenbe-
25 zeigung, uswd, s. § 8. Und doch ist es zu PY. 51. 5 b auch als Glosse
dieses Worts, der richtigen Übersetzung des gAw. ndmah- zu finden.
Die gAw. Textworte huxratuI ndmavhä werden mit ne)
hnxrat hat pa niyäyisn übersetzt; dem aber sind zwei Glossen bei-
gefügt: iw-h?! m&w tfW J & 6 -vu as hac öe i huxrat öhrmazd
30 ast niyäyisn, und: {pno1) ■'ö^ri -‘02^ ku's newakih patis kunetk Woher
der zweite (jüngere) Glossator seine Weisheit bezogen hat, ist leicht
zu erkennen. Sie stammt aus Y. 19. 14 (§ 1): kus newakih patis hart
bavet. Er hat dort das nämliche Schriftbild n'oJ-*o,i vorgefunden wie
1 Oder wie das Verbum sonst gemeint ist. Mit der Schreibung kann
35 jede beliebige zum Verbum hartem 'machen’ gehörige Form bezeichnet werden.
Das ist etwa so, wie wenn man in lateinischem Text cred~ schreiben und es dem
Leser überlassen wollte, nach seinem Geschmack und Verständnis creclo, crede,
credas, credebat, creditur, creäiderunt, creditum, credendum, usw. dafür einzusetzen.
Nicht selten haben die Abschreiber das ^ ihrer Vorlage durch den nach ihrem
40 Ermessen gebotenen Ausgang ersetzt; das läßt sich öfters an der Vorlage er-
kennen. aber auch daran, daß der gesetzte Ausgang falsch ist: vgl. S. 31. No. 1