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Walleser, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 13. Abhandlung): Die Streitlosigkeit des Subhūti: ein Beitrag zur buddhistischen Legendenentwicklung — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37646#0008
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Max Walleser:

ohne weiteres auch für die Parallelstelle der Satasäbasrikä (ed. Bibi.
Ind. p. 502). Der gegenüber der kürzeren Version erheblich er-
weiterte Text der Anrede des Säriputra an Subbüii lautet in der
Ausgabe folgendermaßen:
sädhu sadhu äyusman subhüte / yatha pi nama tvam bliagavakah
putra auraso mukhato-jäto dharma-jo dharma-nirmito dharma-dayado
n C) ämisa-däyadah / pratyaksa-coksur dharmesu häya-säksi / yatha pi
tad (?) aranya-viharinäm srävakcinam agryatäyäm bhagavata nirdistasya
yam upadesah j evam äyusman subliüte (p. 503) bodhisattvena mahä-
sattvena prajnäpäramitäyäm siksitavyam / usw.
Daß hier aranä- anstatt aranya- zu lesen ist, kann aber auch
aus der chinesischen Übersetzung des Passus nach der von Kumä-
rajiva 402—405 n. Ghr. angefertigten Version (Nanjio Nr. 1169) von
Nagärjunas Mahä-prajnäpäramitä-sütra-sästra (TE. NX. 3. 5 b) ge-
folgert werden. Unter Berücksichtigung beider Texte ergibt sich
die folgende Übertragung des ursprünglichen Wortlauts:
„Gut! gut! Ehrwürdiger Subhüti! Bist du doch des Erhabenen
leiblicher (chin. «wahrhaftiger») Sohn, aus dem Munde (des Buddha)
geboren, aus dem dharma entstanden, aus dem dharma verwandelt,
des dharma Erbe, nicht weltlichen Reichtums Erbe, in den dharma
unmittelbarer Augenzeuge, leiblicher Zeuge. Und weil dies deine
Belehrung ist, der du von dem Erhabenen als der Erste der in der
Streitlosigkeit weilenden Hörer bezeichnet worden bist, so soll sich,
o ehrwürdiger Subhüti, ein Bodhisattva Mahäsattva so der Erkennt-
nisvollkommenheit befleißigen!“ usw.
Hierzu im einzelnen noch die für das Verständnis der Stelle
wichtigen Erläuterungen des Kommentars (TE. XX. 3. 6 a):
„Aus Buddhas Mund entstanden: Es sind Leute, die sagen,
die Brahmanen seien aus dem Munde des Fürsten der Brahman-
Göfter (deva) hervorgegangen. Deshalb seien sie unter den vier
Kasten1) die Ersten. Deshalb verehrt ihn Säriputra (und) sagt: «Du
bist wahrhaftig aus Buddhas Munde entstanden». Weshalb? Weil
er die dharma sieht, die dharma erkennt.“
„Weil die, welche den (Heils-)Weg noch nicht erreicht haben,
des Buddha wegen geehrt werden, heißen sie «Erbe weltlichen Pieich-
tums (ämisa-däyädo)»2 *); auch (in dem Sinne,) wie ein verdorbener,
6 Anstatt der Tokio-Ausgabe (TE) bieten die älteren chinesischen g
she4 (= ssk. rü'pa, varna).
2) Hinsichtlich der Bedeutung von äniisa in diesem Zusammenhang ist Ang.
II. v. 7 (v. I. p. 73 f.) zu vergleichen.
 
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