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Walleser, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 13. Abhandlung): Die Streitlosigkeit des Subhūti: ein Beitrag zur buddhistischen Legendenentwicklung — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37646#0009
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Die Straflösigkeit des Subhuti.

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schlechter Sohn nicht des Vaters Lehren annimmt, sondern nur
seine weltliche Habe erbt.“
„Teilnehmend am dharma (d. h. an der Lehre): die verschie-
denen guten dliarma (wie) Beschauung (dhyäna), Versenkung (sa-
madhi), Vermögen (indriya), Kräfte (hala), Erleuchtung (bodhi),
Weg (märga) übernehmend, heißt er «teilhabend am dharma-» (ssk.
«Erbe des dharma.»11)
„Weil er die vier Arten von Glauben (sraddha)1) erreicht, heißt
er «pratyaJcsa-caksur dharmesu» («Augenzeuge in den dharma»)“2)
„Er erreicht göttliches (divya) Erkennen (eig. «Durchdringen»),
Herbeiführung des Aufhörens3); weil sie an seinem Körper haften,
heißt er «kaya-süksin»4) (mit dem Körper [d. h. leibhaftig] Zeuge
werdend).“
„Wie Säriputra unter den Erkennenden (mahä-prajnanäm) der
Erste, Maudgalyäyana unter den Zaubermächtigen (rddhimatam) der
Erste, Mahä-Käsyapa unter den Kennern der dhuta (-Vorschriftem)
der Erste, so ist Subhuti unter den in dem samadhi der Streitlosigkeit
Verweilenden (aranä-viharinäm) der Erste. Das Erreichen des samadhi
der Streitlosigkeit (ist) Arhatschaft (arhattva). Stets beobachten (d. h.
berücksichtigen) sie der Menschen Gedanken, nicht veranlassen sie die
Menschen, Streit zu erregen. Dieser samadhi ist bei den vier ur-
sprünglichen Beschauungen (dhyäna) eine Stütze, (aber) auch in
dem Lust-Element (käma-dhätu) ist er von Nutzen.“
Für unsere Auffassung des Terminus aranä- sind diese Erläu-
terungen des Nägärjuna5 6) insofern von Bedeutung, als sie einerseits
die Auffassung des Simhabhadra bestätigen, zugleich aber auch
durch die Bezugnahme auf die „Heiligen“ des Hlnayäna, Säriputra,
Maudgalyäyana und Maliä-Käsyapa, den Weg zur Erörterung des
Begriffs in der älteren Literatur weisen.
b Vgl. Childers, Pali Dict. s. v. sctddhä.
2) Die chin. Wiedergabe bedeutet eigentlich: „in dem dharma eigenen Glauben
(besitzend)“.
3) Seil, von Begriff und Empfindung, pali sannäWedayita-nirodha, vgl. Ghil-
ders sub v. nirodha.
4) Hinsichtlich der Bedeutung von käya-sälcsin vgl. Ang. II. v. 7 (vol. I. p. 74)
und III. 21 (vol. I. p. 118).
6) Mit Hinsicht auf die innere Verwandtschaft, die zwischen diesem auch
philosophisch bedeutsamen Werk und dem Madhyamaka-sästra (Nanjio Nr. 1174)
besteht, ist es durchaus wahrscheinlich, daß beide den gleichen Verfasser
haben.
 
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