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Rudolf Asmus:
Dialoge so gut, wie Proklos (19; vgl. 9; 39; 61; 142; 175; 0 11)
dies tut. Wie jener PJ 84 erklärt: τάς . . . υπάρξεις . . . των κρειττό-
νων ήμΐν θεωρήσαι χαλεπώτατόν έστι τοΐς μή τελέως έκκεκαΕαρμένοις
τον τής ψυχής νουν, δπου γε και ψυχής ούσίαν κατιδεΐν ού ράδιον παντί
(vgl. 129Α; 133Α), so sagt der Kaiser 280, 15 φιλεΐ ... ή φύσις
κρύπτεσθαι (Ideraclit. fr. 123D; vgl. PR II 107, 6; JPr 116, 17ff.),
καί τδ άποκεκρυμμένον τής των Αεών ουσίας ούκ άνέχεται γυμνοΐς εις
ακαθάρτους άκοάς ρίπτεσθαι ρήμασιν (vgl. 287, 1 ff.; PR II 209,26)
und überträgt unmittelbar darauf den von den mystischen χαρα-
κτήρες (vgl. JM 129, 15ff.; Sallust. 15, 44M; PR II 107, 11; JV
75,20; 172,8) geltenden Satz, daß ihre Natur θεών ποιεί παρου-
σίας (s. 282,9), auf die Mythen (vgl. Sallust. 3, 31M. — 268,12
έπικρύπτεσθαι : P 250; JV 50, 2; 118, 13; 160, 6 έγκρύπτειν). Den
Ausgangspunkt zu dieser Behauptung lieferte wohl 106E das
göttliche Wunder der Allgegenwart des Sokrates-νοΰς in Alkibia-
des-λόγος. Denn dieses bildet den Kern der ganzen Mystik des
ΓΣ, das gleichfalls in solch heiligen Charakteren ausgedrückt ist
und auch für die μαγεία Ζωροάστρου den Mittelpunkt abgeben
muß. Auch die P 164 sogenannte παραδοξολογία des athenischen
Weisen, die 112B vorgetragene Deutung der homerischen Ge-
dichte und die Vieldeutigkeit der Worte im Zusammenhang mit
der Erklärung von 111Α έλληνίζειν mußten der bei einem Neu-
platoniker ohnehin von vornherein selbstverständlichen Annahme
Vorschub leisten, daß unser Gespräch einen zwiefachen Sinn
habe. Jamblichos hatte von ihm offenbar in seiner Einleitung
behauptet, an stelle der nackten Worte setze es die Offenbarung
δι’ αινιγμάτων. Denn diesen 280, 24 von den theologischen Mythen
gebrauchten Ausdruck (vgl. 284, 1 αίνίττεσθαι : JPr 112, 20ff.;
JV 47, 13; 0 31; 59; 160; 224; 228) stellt 0 9 geradezu mit der
Symbolik der pythischen Weisung (s. S. 24) auf ein und dieselbe
Stufe.
Als mythographische Gewährsmänner führt Julian 281, 5
für das Gebiet der Ethik Antisthenes und Xenophon an. Hierbei
ist wohl der 'Ηρακλής des Kynikers (s. S. 32) und die prodikeische
Allegorie der Memorabilien (s. S. 24) gemeint. Denn der Kaiser
gibt 281, 9 dem Herakleios zu bedenken, ob er nicht besser eine
Variation des Heraklesmythus ersonnen hätte, in welcher der
Name des Helden mit Perseus oder Theseus vertauscht und die
prodikeische Szenerie abgeändert, der antisthenische τύπος (Resp.
379Aff.) aber beibehalten worden wäre. Die Empfehlung des
Rudolf Asmus:
Dialoge so gut, wie Proklos (19; vgl. 9; 39; 61; 142; 175; 0 11)
dies tut. Wie jener PJ 84 erklärt: τάς . . . υπάρξεις . . . των κρειττό-
νων ήμΐν θεωρήσαι χαλεπώτατόν έστι τοΐς μή τελέως έκκεκαΕαρμένοις
τον τής ψυχής νουν, δπου γε και ψυχής ούσίαν κατιδεΐν ού ράδιον παντί
(vgl. 129Α; 133Α), so sagt der Kaiser 280, 15 φιλεΐ ... ή φύσις
κρύπτεσθαι (Ideraclit. fr. 123D; vgl. PR II 107, 6; JPr 116, 17ff.),
καί τδ άποκεκρυμμένον τής των Αεών ουσίας ούκ άνέχεται γυμνοΐς εις
ακαθάρτους άκοάς ρίπτεσθαι ρήμασιν (vgl. 287, 1 ff.; PR II 209,26)
und überträgt unmittelbar darauf den von den mystischen χαρα-
κτήρες (vgl. JM 129, 15ff.; Sallust. 15, 44M; PR II 107, 11; JV
75,20; 172,8) geltenden Satz, daß ihre Natur θεών ποιεί παρου-
σίας (s. 282,9), auf die Mythen (vgl. Sallust. 3, 31M. — 268,12
έπικρύπτεσθαι : P 250; JV 50, 2; 118, 13; 160, 6 έγκρύπτειν). Den
Ausgangspunkt zu dieser Behauptung lieferte wohl 106E das
göttliche Wunder der Allgegenwart des Sokrates-νοΰς in Alkibia-
des-λόγος. Denn dieses bildet den Kern der ganzen Mystik des
ΓΣ, das gleichfalls in solch heiligen Charakteren ausgedrückt ist
und auch für die μαγεία Ζωροάστρου den Mittelpunkt abgeben
muß. Auch die P 164 sogenannte παραδοξολογία des athenischen
Weisen, die 112B vorgetragene Deutung der homerischen Ge-
dichte und die Vieldeutigkeit der Worte im Zusammenhang mit
der Erklärung von 111Α έλληνίζειν mußten der bei einem Neu-
platoniker ohnehin von vornherein selbstverständlichen Annahme
Vorschub leisten, daß unser Gespräch einen zwiefachen Sinn
habe. Jamblichos hatte von ihm offenbar in seiner Einleitung
behauptet, an stelle der nackten Worte setze es die Offenbarung
δι’ αινιγμάτων. Denn diesen 280, 24 von den theologischen Mythen
gebrauchten Ausdruck (vgl. 284, 1 αίνίττεσθαι : JPr 112, 20ff.;
JV 47, 13; 0 31; 59; 160; 224; 228) stellt 0 9 geradezu mit der
Symbolik der pythischen Weisung (s. S. 24) auf ein und dieselbe
Stufe.
Als mythographische Gewährsmänner führt Julian 281, 5
für das Gebiet der Ethik Antisthenes und Xenophon an. Hierbei
ist wohl der 'Ηρακλής des Kynikers (s. S. 32) und die prodikeische
Allegorie der Memorabilien (s. S. 24) gemeint. Denn der Kaiser
gibt 281, 9 dem Herakleios zu bedenken, ob er nicht besser eine
Variation des Heraklesmythus ersonnen hätte, in welcher der
Name des Helden mit Perseus oder Theseus vertauscht und die
prodikeische Szenerie abgeändert, der antisthenische τύπος (Resp.
379Aff.) aber beibehalten worden wäre. Die Empfehlung des