Metadaten

Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 7. Abhandlung): Der Staatsfriedhof der Athener — Heidelberg, 1917

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37640#0010
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
10

Alfred von Domaszewski:

gegen die Chalcidier, da seine Leiche aus dem fernen Lykien heim-
gebracht werden mußte. Die grobe Entstellung der Tatsachen bei
Pausanias zeigt, daß schon seine Quelle den Thukydides in der
Manier des Diodor umgeschrieben hatte.
Auch das Gegengrab auf der linken Seite II, 1 ist aus dem
Jahre des Apollodoros und enthielt die Opfer der Seuche vor
Potidaea1. Wegen dieser furchtbaren Verluste erstreckt sich in die-
sem Jahre die Grabreihe auf beide Seiten, wie unter Isarchos
und Kleokritos2.
In diesem oberen Teil des μνήμα klafften weite Lücken. Zwi-
schen V, 1 und IV, 4, sowie V, 2 und IV, 2 fehlen die Gräber aus
der Zeit der Archonten von Lysitheos bis Phrasikleides3. Dann in
gleicher Weise zwischen V, 2 und IV, 2, sowie IV, 3 und IV, 1
die Gräber von Mnesitheides bis Euthynos; ferner zwischen IV, 3
und IV, 1, sowie V, 3 und II, 1 die Gräber von Kallimachos bis
Apseudes; endlich zwischen V, 5 und II, 1, sowie III, 3 und 11,2
die Gräber von Epameinon bis Stratokies. Die Zerstörung war
hier viel umfassender als in der unteren Hälfte, soweit sie erhalten
blieb.
Jenseits der an der rechten Seite des μνήμα entlang laufenden
Straße lag der Friedhof der Fremden, der eine sechste Gruppe
bildet.
vi, i καί Θεσσαλών τάφος έστίν ιππέων κατά παλαιάν φιλίαν έλΤόντων, δτε
συν Άρχιδάμω Πελοποννήσιοι πρώτον έσέβαλον ές την Αττικήν στρατιά.
Man wird annehmen dürfen, daß dieses Grab der thessalischen
Reiter4 dem Grabe der attischen Reiter, die mit ihnen zusammen
gefochten hatten, gegenüber lag, V, 3. Gerade deshalb blieb es
bei der Art der Verwüstung, die die Gräber des Friedhofes reihen-
weise beseitigte5, noch erhalten.
vi, 2 Aus diesem Grunde ist auch für die Stelen der Kleonaeer und
Argiver, die bei Tanagra gefochten hatten, der Platz anzusetzen
gegenüber der Stele V, 2.
Ενταύθα καί Κλεωναΐοι κεΐνται, μετά Άργείων ές την Αττι-
κήν έλθόντες· έφ’ δτω δε, γράψω του λόγου μοι κατελθόντος ές τούς
’Αργείους — έτάφησαν — καί οί συμμαχήσαντές ποτέ Άργείων —
1 Thukydides II, 58.
2 Vgl. oben S. 7.
3 Wilamowitz, Arist. und Athen 2, 301.
4 Thukydides II, 22.
5 Vgl. S. 9.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften