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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 7. Abhandlung): Der Staatsfriedhof der Athener — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37640#0011
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Der Staatsfriedhof der Athener.

11

ύστερον μελλούσης Αθηναίων έν Τανάγρα γίνεσθαι προς Βοιωτούς
καί Λακεδαιμονίους μάχης, άφίκοντο Άθηναίοις Αργείοι βοηθοΰντες.
Reste der Grabstelen1 sind noch erhalten I. Gr. I n. 441 und Suppl.
p. 107.
In der Nähe dieser Denkmäler sah Pausanias noch zwei Gräber,
deren Lage durch die gleiche Erwägung bestimmt wird,
πλησίον τοξόταις Κρησίν. Es kann nicht älter sein als das dritte vi, 3
Jahrhundert. Denn erst seit der Zeit der Diadochen bilden die
Söldnertruppe geschlossene Landsmannschaften.
Und ebenso wird auch das zweite Grab aufzufassen sein,
das in der Nähe der Stele der Argiver lag.
οί τελευτήσαντες πολεμοΰντος Κασσάνδρου. Denn nur Söldner, die vi, 4
in diesem langwierigen Kriege2 gefallen waren, nicht Athener
können an dieser Stelle des Friedhofes bestattet sein.
Es scheint demnach, daß hinter dem alten Friedhof der Frem-
den aus dem fünften Jahrhundert eine Reihe von Gräbern lag
von Söldnern des dritten Jahrhunderts, denen die Ehre des Staats-
begräbnisses auf dem Boden Athens zuteil wurde. So völlig war
die Wehrkraft der Bürgerschaft selbst zusammengebrochen.
Auch dieser Friedhof war zur Zeit des Pausanias zum größten Teil
vernichtet.
Eine siebente Gruppe bildeten die Reste eines Staatsfriedhofes
aus vorpersischer Zeit, den Pausanias nach VI, 1 und VI, 2
erwähnt. Er lag demnach hinter dem Friedhof der Fremden,
näher an der Stadtmauer3.
An dem Wege zu diesem Friedhof stand das Grab des Kleisthenes
αύθις δέ έστιν Αθηναίων μνήματα Κλεισθένους νιι, ι
gegenüber V, 1. Also ist der vorpersische Friedhof schräge auf
das große μνήμα gerichtet gewesen.
καί Αθηναίων δ’ εστι τάφος, οι πριν ή στρατευσαι τον Μήδον έπολέ- νιι, 2
μησαν προς Αίγινήτας4

1 Brückner, Ath. Mitt. 35, 196; es sind Reste zweier Denkmäler. Vgl.
S. 12.
2 Niese, Gesch. d. mak. Staat. 1, 247. 289.
3 Die Worte des Thukydides VI, 57, 3 ώρμησαν εΐσω των πυλών
setzen eine Befestigung Athens zur Zeit der Tyrannen voraus. Vor diesem
Tore lag der alte Friedhof. Er ist keineswegs identisch mit dem Dipylon
der themistocleischen Befestigung. Aber an dieser Stelle muß die alte Mauer
nahe an das Dipylon herangereicht haben.
4 Busolt, Gr. Gesch. II, 644.
 
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