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CHRISTIAN BARTHOLOMAE:
Hoops durch seine Bemerkungen in der Note anerkannt, vgi.
§ 30. Ganz undeutlich jedoch ist es mir, wie ScnRADER mit
dem russ. /%, dem alb. i, dem germ. i jener Wörter das d. des
kurdM. &izz zu vermitteln gedenkt, in dem er ja ausdrücklich
gegenüber dem i des kurdZ. Gz den älteren Laut erkennt; vgl.
§ 13 und 30.
23. Fast ist es zu verwundern, daß ScnRADER nicht auf den
Ausweg gekommen ist, das zeitliche Verhältnis der Vokale in &üz
und Gz (bei ScnRADER (Gz!) umzudrehen, unter Berufung auf
1F. 9. 271 No. 2, wo ich darauf hinwies, daß der durch die dia-
lektische Ersetzung von n durch f hervorgerufene Wechsel von d.
mit r beim nämlichen Wort dazu geführt hat, daß gelegentlich auch
altes i durch M ersetzt wurde. Für ,,die schöpferische Wirkung
der Analogie auf dem Gebiet des Lautwechsels" (s. § 16) bleibt es
selbstverständlich gleichgültig, wie dieser LautwechseF) entstanden
ist. Ich wiederhole von den dort beigebrachten Beispielen ins-
besondere Sokurd. Gim 'Gesicht' neben sonstigem Gm, np. Gm,
jAw. G^erncm-; und Amarlukurd. Gz 'scharf' neben sonstigem Fz,
np.Gz, jAw. °Gez%-. ScHRADER hätte dann sein (Gz'Ulme' einfach
dem ae. (Gra, nnd. (Ge/ce gleichsetzen und folgern können, das aus
(Gz zunächst hervorgegangene *Gz (s. § 15, 19 a) sei späterhin auf
dem Weg der lautlichen Analogie von Mz abgelöst worden. Damit
waren zugleich: einmal der störende Ansatz des anlautenden *GF
vermieden, und weiter die ja doch unbeweisbare Annahme erspart,
daß Mz ,,ein ganz junger Name der Ulme" sei.
24. Vielleicht hat aber ScHRADER diesen Weg nur deshalb
nicht einschlagen wollen, um sich nicht mit dem Vorwurf der ^An-
wendung höchst verwickelter etymologischer Kunstgriffe" (s. § 11)
zu belasten. Ich meine jedoch, es empfiehlt sich auch noch aus
andern Gründen, von solcher Erklärung des kurdM. &üz abzusehen.
Ihre Zulässigkeit hängt von zwei Voraussetzungen ab: 1. Der
Wechsel von (älterem) H mit (jüngerem) i muß im Alukrl bei einer
Anzahl von Wörtern, und zwar geläufigen Wörtern nachweisbar
sein; denn nur dann läßt sich die analogische Ersetzung von
älterem i durch M begreifen; und 2. es muß sich die Ersetzung
P Von KRETSCHMER Einleit.^ i. 562 ,,Umkehrung des dialektischen
Wandels" genannt.
CHRISTIAN BARTHOLOMAE:
Hoops durch seine Bemerkungen in der Note anerkannt, vgi.
§ 30. Ganz undeutlich jedoch ist es mir, wie ScnRADER mit
dem russ. /%, dem alb. i, dem germ. i jener Wörter das d. des
kurdM. &izz zu vermitteln gedenkt, in dem er ja ausdrücklich
gegenüber dem i des kurdZ. Gz den älteren Laut erkennt; vgl.
§ 13 und 30.
23. Fast ist es zu verwundern, daß ScnRADER nicht auf den
Ausweg gekommen ist, das zeitliche Verhältnis der Vokale in &üz
und Gz (bei ScnRADER (Gz!) umzudrehen, unter Berufung auf
1F. 9. 271 No. 2, wo ich darauf hinwies, daß der durch die dia-
lektische Ersetzung von n durch f hervorgerufene Wechsel von d.
mit r beim nämlichen Wort dazu geführt hat, daß gelegentlich auch
altes i durch M ersetzt wurde. Für ,,die schöpferische Wirkung
der Analogie auf dem Gebiet des Lautwechsels" (s. § 16) bleibt es
selbstverständlich gleichgültig, wie dieser LautwechseF) entstanden
ist. Ich wiederhole von den dort beigebrachten Beispielen ins-
besondere Sokurd. Gim 'Gesicht' neben sonstigem Gm, np. Gm,
jAw. G^erncm-; und Amarlukurd. Gz 'scharf' neben sonstigem Fz,
np.Gz, jAw. °Gez%-. ScHRADER hätte dann sein (Gz'Ulme' einfach
dem ae. (Gra, nnd. (Ge/ce gleichsetzen und folgern können, das aus
(Gz zunächst hervorgegangene *Gz (s. § 15, 19 a) sei späterhin auf
dem Weg der lautlichen Analogie von Mz abgelöst worden. Damit
waren zugleich: einmal der störende Ansatz des anlautenden *GF
vermieden, und weiter die ja doch unbeweisbare Annahme erspart,
daß Mz ,,ein ganz junger Name der Ulme" sei.
24. Vielleicht hat aber ScHRADER diesen Weg nur deshalb
nicht einschlagen wollen, um sich nicht mit dem Vorwurf der ^An-
wendung höchst verwickelter etymologischer Kunstgriffe" (s. § 11)
zu belasten. Ich meine jedoch, es empfiehlt sich auch noch aus
andern Gründen, von solcher Erklärung des kurdM. &üz abzusehen.
Ihre Zulässigkeit hängt von zwei Voraussetzungen ab: 1. Der
Wechsel von (älterem) H mit (jüngerem) i muß im Alukrl bei einer
Anzahl von Wörtern, und zwar geläufigen Wörtern nachweisbar
sein; denn nur dann läßt sich die analogische Ersetzung von
älterem i durch M begreifen; und 2. es muß sich die Ersetzung
P Von KRETSCHMER Einleit.^ i. 562 ,,Umkehrung des dialektischen
Wandels" genannt.