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Hampe, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 10. Abhandlung): Preußen und die belgischen Festungsverträge von 1818 und 1831 — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37672#0031
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Preußen und die belgischen Festungsverträge von 1818 und 1831. 31

hunderten für Deutschland nn Sinne des ius aequum spräche,
dessen Stimme nicht ungehört verhallen dürfte", so ist das ein
Boden, auf dem wir uns begegnen können, wie ich denn seihst
gegen den Schluß meines Buches mit besonderem Gewicht be-
tont habe: ,,Auf beiden Seiten sehen wir den alten Barrieregedanken
m neuen Formen auftauchen, wie stets im zwiegespaltenen Europa.
Bier sogar anschwellcnd zu dem Phantom eines lotharischen
Zwischenreiches, über den bisherigen Umfang Belgiens um Luxem-
burg, Seeflandern und Bolländisch-Limburg, selbst um rheinische
Bande und wohl gar Eisaß-Lothringen erweitert und dem Namen
nach politisch und wirtschaftlich nur 'verbündet' mit den West-
mächten, für die aber das Wort GiRARDS gelten würde: Man
glaubt an Verbündete und wird nur Gebieter haben. Dort in der
Form realer Garantien, die als unentbehrlich erscheinen, um nach
allem, was geschehen, das belgische Gebiet nicht schiechtüin
zum feindlichen Aufmarschgelände, zum Tummelplatz politischer
Intriguen und zum wirtschaftlichen Boykottbezirk herabsinken zu
lassen, und die den konstituierenden Staatsverträgen des moder-
nen Belgiens, dem einzig sicheren Ausgangspunkte für eine Neu-
gestaltung, in der Tat entsprechen. Das Ende des gewaltigen
Ringkampfes wird so oder so die Entscheidung bringen."
Auch wenn sie, wie man jetzt leider befürchten muß, zu
Ungunsten Deutschlands ausfällt, wäre es nicht rätlich zu ver-
schleiern, daß es hier nur unter dem Druck der Gesamtlage und
auf Kosten seiner eigenen Sicherheit Zugeständnisse machen muß,
die den alten historischen Überlieferungen widersprechen.
 
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