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Driesch, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 11. Abhandlung): Die Beschaffenheit des hoechsten Objekts — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37673#0006
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H. DRIESCH:

Ich weiß um 7V%%Mr, und ich weiß auch um eine seltsame
Grundlage des zeitlichen Gehens und Kommens meiner Erleb-
nisse, die ich nenne. Naturgegenstände (und Seelen-
gegenstände) sind mir gleichsam eine zweite Schicht der Gegen-
stände. Sie sind nicht bloße Bedeutungen; sie sind ,,gemeint"
als eWzige?? (dieser Hund hier, diese Schreibfeder,
dieser Wasserfall), und zwar sind sie gemeint als zwar ich-gehabt,
aber doch zugleich als gdeic/Mmn für sich seiend und werdend;
es ist, sie für sich bestünden in ihrem Sein und Werden.
Wie im Einzelnen die Begriffe und Nee/e gewonnen
oder besser ,,geschaut" werden, daß die Begriffe Werde??, und
Z;?$%?7w?e?2.A%??g de$ bEerde??.^ (Kohärenz) dabei eine große Rolle
spielen, ja daß der Begriff des Zusammenhanges im Werden
geradezu ein Kriterium dafür abgibt, welches unmittelbar Ge-
habte denn einen naturwirklichen mittelbaren Gegenstand ^mei-
nen" darf (und nicht etwa Traumbild oder Halluzination ist)
das alles habe ich an anderen Orten, erschöpfend dargelegt.
Es ist für die Untersuchung dieser Schrift ohne eigentliche Wesens-
bedeutung, kann für sie als erledigt gelten.
Es genügt für uns, daß Ich weiß, was ich unter (und
Nee^e) verstehe, daß ich nämlich im Rahmen der Ordnungslehre
oder Logik darunter ein Reich gfeicA^a??? selbständiger ^gemein-
ter" einzig-selbiger Gegenstände verstehe.
Das Reich des schlechthinigen AcA-wissens wird hier noch
nicht überschritten. Es ist ja nur gesagt worden, daß Naturdinge
ghTcA.?%??2 für sich bestehen, daß sie sich verhalten, oA sie das
täten. AcA-geAniA sind also auch die Naturgegenstände; sie sollen
jedenfalls zunächst nur als ich-gehabt gelten; das sind sie jeden-
falls.
Innerhalb des Rahmens des Ich-gehabtseins schafft nun
Philosophie ihren zweiten Teil: die Ordnungslehre von der
Natur und der Seele, die Logik der Naturlehre und Psycho-
logie. Wieder handelt es sich um das Schauen von Ordnungs-
bedeutungen, diesmal von solchen, welche die gleichsam selb-
ständigen Natur- und Seelengegenstände in ihrem Sein und Wer-
den angehen.
Darf nun hier von dem f/acAe eines gegenständlichen In-
haltes geredet werden, um den gewußt wird ? Sicherlich. Und
es scheint auf den ersten Blick, als ob das ein reicher ,,Inhalt",
 
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