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Bang, Willy; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 12. Abhandlung): Monographien zur türkischen Sprachgeschichte — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37674#0037
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Monographien zur türkischen Sprachgeschichte.

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gut tun, auch noch einen Blick auf die Form auf zu werfen, § 26.
so schwierig und unsicher deren Erklärung auch noch sein magd)

kir. *sM3ä<7%?t zu s%s-, s%,a-, wozu weiter gehören: osm. tel.
SMsMr, leh. dschag. gM^yAAA: und kaz. .spaiMüM 'stößig'!); nominal öuwas.
sari-GZ'M. 'Seiher, Filter' zu S9r- <j süa-, wozu noch osm. (ostt. 5
-p*Mc); osm. ostt. kir. s%2y%; balk. sMap*w; kaz. 'Seiher' usw. Besser ist
wieder kir. AxüAAyäu. 'auf der Übersiedelung begriffen, nomadisierend, Nomade' zu
Ms- <f Aöc- (dschag. Müür 'Nomade', osm. ydcAAr 'ambulant'); das russ.-kir. Wb.
110b kennt nur MsM%.
Schwierig ist die Geschichte des kom. jagagan; RADLOFF will es im Wb. 11369 10
unter ^ri's als susAyu^ auffassen, d. h. 'stinkend', weil es CG 128 in Düs
'slinkender Luchs' auftrete. In der Tat lautet CG 128:
(iü'ucoTT aysdaAmu suawyxm
xcucAu .surrupun yrs yrs
KLAPROTH, Mem.relat. äl'AsieIII252 läßt das expungierte Wort denn auch richtig 15
fort; es ist ganz irrtümlich hinter Mucm geraten, wie auch CG 129 beweist:
serprns wur suarayau.
Bei HouTSMA 81 finden wir sa^y^n 'Drache, Schlange', wozu ich noch stelle:
PAVET DE CouRTEiLLE 336 ^su^ur &uAAy anguille; en persan wdr wü/ü" — RAD-
LOFF macht daraus freilich eine aiguille —, was genau dem osm. yHaw &uA7y7 20
'Schlange-Fisch' = 'Aal' (mong. tuoyccx 'Schlange' Kow. III 2035 a, dFAyaswx
'Fisch' 2332 a, umyux dFAyaswt'Aal' 2036 a) entspricht. Anknüpfung an saal'- usw.
'stinken' wird demnach gänzlich unwahrscheinlich. Ein Verbum *sa2-, von dem
sazar, saayau, su^uyuu abgeleitet sein müssen, ist bisher nicht belegt; es kann
aber in dem isolierten öuwas. SMr- 'spucken' (PAASONEN 127; SM7\-D^aA; 'Speichel'; 25
lautlich vgl. z. B. ya.?)>öuwas. x^* 'Gans') noch fortleben, sei es, daß die Schlange
nach dem Einspeicheln ihrer Beute so benannt wurde, oder — was wahrschein-
licher ist — weil man glaubte, sie speie ihr Gift aus; es ist auch nicht zu ver-
gessen, daß die Begriffe 'speien' und 'zischen' sich sehr nahe stehen (Wb. z. B.
üsMr- 'zischen' aber Prob. IV 229 e 'ausspeien'; yubVw-- 'prutschen', aber Prob. I 30
160i5u 'ausspeien'), so daß sa^uyau das gewohnheitsmäßig 'zischende Tier'
bedeuten würde. Sollte eine dieser Erklärungen richtig sein, so läge in s%gw
'ein Fisch im Oxus gleich dem Hechte' (ViMBERY, Gag. Spr. 293) und osm. kir.
saaan 'Sasan, Karpfen, cyprin' (Suftix -anwieinytAuu?) eine Übertragung vor;
vgl. etwa JorA#%, -Aon, AsorAon, sorAau, CM?*A%u, sorAun, jak. sordoü 'Hecht', aber 35
osm. (veraltet.) 'Aal', während der 'Hecht' seiner langen, spitzen Schnauze wegen
osm. Aurim ^aAi'y'A 'Kranichüsch' heißt (vgl. frz. MocAxcA, engl.yu'A-g; andere denken
an die spitzen Zähne, z. B. SPERBER, Wörter und Sachen VI, S. 19, doch vgl.
das von mehreren Fischen gebrauchte 6Eü)l)jt)UYXO^ 'spitzschnauzig'; \ÜKoq bedeutet
'Hecht' und 'Haken' und anderes, worüber Jon. BECKMAxn's Anm. zu Antigoni 40
Garystii Histor. Mirabil., S. 60—61 nachzulesen ist). Das Wort srns-cm 'Karpfen'
B In völlig durchsichtiger Weise erklärt sich jedoch (gegen St § 19) das -a-,
das dasjenige des Gerundiums sein muß, weil das Negativum auf -7Huyasx aus-
lautet: osm. yäAAsViüyäsA 'dazu bestimmt, nicht reif zu werden' (Wb. 111 362 nach
REDHousE). Gibt es solcher Negativa mehr? 45
 
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