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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0013
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Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.

13

So versteht man auch die Bildung des Namens Vulcacius
Gallicanus. Da er ein Historiker ist, so stammt er aus der Origo
gentis Romanae 10, 2 ut scribunt Vulcatius et Acilius Piso. Dieses
Buch hat er also auch gelesen. Gallicanus, den Namen las er
20, 22, 8 und Cicero pro Cluentio 23, an beiden Stellen ohne Gentile,
also völlig geeignet zu freiem Gebrauch. Daß er ihn als vir claris-
simus bezeichnet, hat gar nichts zu bedeuten; diesen Titel wie auch
praefectus praetor io, praefectus urbi gebraucht er ganz beliebig1.
Aelius Spartianus entzieht sich einer sicheren Deutung, weil
der seltene Name in der Literatur2 sich überhaupt nicht findet.
Die wenigen Belege weisen auf den Orient hin. Da er ihn zuerst
für die Vita Hadriani verwendet, so kann er ihn eben jener Ge-
schichte des Kaisers Aurelianus entnommen haben, aus dem der
berühmte Brief Hadrians 29, 8 stammt3.

II. Die Ephemeriden.
Es ist notwendig, in diese scheinbare Quelle des Fälschers
hi neinzuleuchten4, denn sie hat zu viel Unheil angerichtet.
26, 1, 6 Et tarnen, si bene novi — der Zweifel ist nur zu berech-
tigt — ephemeridas illius viri scriptas habemus, etiam bella charactere
historico digesta, quae velim accipias et per ordinem scribas, additis
quae ad vitam pertinent — das stand also nicht in den Ephemeri-
den —. Quae omnia ex libris linteis, in quibus ipse coticliana suci
scribi praeceperat, pro tua sedulitate condisces. Curabo autem, ut
tibi ex Ulpia bibliotheca et libri lintei proferantur. Die libri lintei
kennt nur Licinius Macer Liv. 4,7,12; 20,7; 23,2, der sie im
Tempel der Iuno Moneta aufbewahrt sein läßt; also haben sie
1 So bei Tatius Cyrillus vir clarissimus, wo er ihn sicher erfunden hat.
S. 22. Praefectus praetorio bei ganz frei erfundenen Figuren 20, 30, 1. 26, 13, 1.
27, 8, 3. 28, 10, 6. Praefectus urbi 26, 9, 2. 27, 78, 2. Ebenso andere Amts-
titel wie consul, pro consule, consularis usw.
2 Papyr. Florent. II 254,4 (a. 259). Inscr. Graec. XIV 339.
3 S. 150. Dort hatte wahrscheinlich den Brief Aurelianus geschrieben.
Vielleicht war der Spartianus der Adressat, den der Fälscher mit Anklingen
des Namens, wie er das liebte, in Serviano umtaufte. Vgl. S. 8 Thrasybulus,
Tbrasyllus u. s.
4 Die Ephemeriden will Peter, Die Geschichtliche Literatur 1, 371 er-
kennen bei Dio 78, 2. 2 άλλ5 αλήθεια · καί γάρ τω βιβλίω τω ~ερί αύτοΰ γραφέντι
οί ένέτυχον. Wenn man weiter liest, so sieht man, daß es sich um einen libellus
accusatorius handelt. Dio 58, 21, 3. 59, 26, 1. 60, 4, 5.
 
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