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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0021
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Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.

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den Verzicht auf die praefectura urbis ein. Dieser Probus ist es,
der seiner Verherrlichung der Probi zugrunde liegt1.
Jordanes (551).
18, 64, 5 Qui, ut nos sequantur, historicos eius temporis legant
et rnaxime Acholium, qui et itinera huius principis scripsit. Daraus
ergibt sich, daß er das Itinerarium Alexandri2 kannte, dem Namen
nach, nicht den Inhalt. Denn er sagt
18, 14, 6 Rerum memoria singularis, quam mnemonico Acholius
ferebat adiutum.
18, 48, 7 Acholius als Zeuge neben dem Encolpius Petrons
für die Geschichte des Ovinius Camillus3. Auch der echte Ovinius
spielt in Alexandria. Alles dies führt auf die Vermutung, daß
der Acholius eine Gestalt neben Encolpius war, in einer Szene,
die in Alexandria sich zutrug.
Eine ganz andere Figur schon der Zeit nach tritt auf:
26, 12, 4 Rem — inserendam credidi ex libris Acholi (acoli
die Handschrift) qui magister admissionum Valeriani principis
fuit, libro actorum eius nono. Es folgt die berühmte Sitzung des
Staatsrates in den Thermen von Byzanz4. Die acta nach Sueton.
Caesar 23 Fundus consulatu, Gaio Memmio Lucioque Domitio
praetoribus de superioris anni actibus referentibus. Sicher hat er
diese Stelle vor Augen, weil er das Protokoll einleitet adsidentibus
Memmio (nemmio die Handschrift) Tusco (fusco die Handschrift)
consule ordinario. Der Tuscus, denn so ist zu emendieren, ist der
Consul des Jahres 258, 24, 9, 1 Tusco et Basso consulibus, die also
eben dieser Zeit angehören. Wenn wir jetzt auch wissen, daß der
Consul Nummius Tuscus hieß5, so muß man doch nach Sueton
Memmio lesen. Daß der Magister admissionum die acta des Consi-
storiums führt, zeigt wie wenig Ahnung er von der Staatsordnung
auch des 4. Jahrhunderts hatte.
1 Besonders 28, 24, 1—3 das Orakel, dessen historischen Gehalt die
Entlehnung aus Vergil beleuchtet, Heidelb. Sitzb. 1916, 15, 6. Und doch
hat gerade diese Stelle alle irregeleitet. Dessau, Hermes 24, 357. Momm-
sen, Hermes 25,277. Klebs, Rhein. Mus. 45,449; 47,8.47.
2 Teuffel, Lit. 412, 4.
3 S. 18.
4 Heidelb. Sitzb. 1915, 15, 11 und unten, S. 33.
5 C. I. L. VI 2388. Woher aber sollte der Fälscher das Gentile gekannt
haben ? Vgl. S. 34.
 
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