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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0029
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Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.

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7. Buch: Aurelianus, Tacitus, Probus, Garus, der Wieder-
aufbau des Reiches. Die Quelle ist Eusebius.
So läßt sich auch die Zuteilung der anderen Biographien an
Aelius Spartianus und Aelius Lampridius erklären. Aelius Spar-
tianus ist der Autor der späteren Biographien, wenn man den
Verweisungen folgt, für das erste bis dritte Buch. Aelius Lampri-
dius für das 4. Buch. Auch hier wußte er, daß für die Emesener,
neben Cassius Dio, Herodian zugrunde lag. Aelius Spartianus
dagegen ist der Repräsentant der lateinischen Grundlage der
Biographien. Gestört erscheint diese Zuteilung, wenn kein Irrtum
der Überlieferung in den Subskriptionen vorliegt, darin, daß der
Commodus von Aelius Lampridius verfaßt sein soll. Aber das
kann auch Willkür des Fälschers sein.
Warum der Fälscher den Avidius Cassius allein dem Vulcacius
Gallicanus zuschreibt, muß dunkel bleiben.
Die Siebenzahl der Bücher des Hauptwerkes erklärt wieder
ein groteskes Citat 14, 2, 1 Geta autem dictus est vel a palrui nomine
vel avi paterni, de cuius vita et moribus in Vita Seveii Marius
Maximus primo septenario satis copiose rettulit. Marius Maximus
wird hier, wie auch bei anderen erschwindelten Citaten, eingeführt,
weil der Fälscher tatsächlich von dem avus paternus nichts wußte,
als was 10, 1, 2 steht pater Geta. Den Ausdruck septenariurn ent-
nahm er Gellius 3, 10 und bezeichnet damit die sieben Bücher
des Hauptwerkes im Gegensatz zu der Fortsetzung, welche über
Gonstantin handelte.
Auch Symmaclius hatte in der vierten Fassung des Werkes
den Text erweitert. Es gilt dies für die Gothenzüge, die in der
Zeit des Theodorich ein ganz anderes Interesse erweckten als in
der Zeit des Diocletianus. Die ursprüngliche Fassung hat der
Fälscher aufbewahrt. Die erweiterte bei Jordanes beruht, wie die
erste, auf Dexippus. Dies lehrt der Vergleich mit Syncellus.
Vita Gallieni 4,7 (a. 261) Scythae Bithyniam invaserant
civitatesque deleverant. denique fcontium1 quae Nicomedia postea
dicta est, incensam graviter vastaverunt. 6, 2 (a. 262) Scythae autem,
hoc est pars Gothorum2, Asiam. vastabant. Etiarn templum Lunae3
1 Über die Interpolation Heidelb. Sitzb. 1916, 15, 16.
2 Aus Syncellus verständlich.
3 Luna statt Diana hat der Fälscher eingesetzt, der auch einen Gott
Lunus erfunden hat. Vgl. S. 74.
 
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