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A. von Domaszewski:
Pomündung in Italien und die gallischen Stämme an der Mündung
der Loire gleicher Herkunft waren. Strabo 5, 1, 4 περί δέ των
Ενετών διττός έστι λόγος -οί.μέν γάρ καί αύτούς φασιν είναι Κελτών
άποίκους τών ομωνύμων παρωκεανιτών1 und Stephanus Byz. Τυρρηνία
χώρα προς τώ Άδρία, από Τυρρηνοΰ ■ έστι καί Τυρρηνία πόλις, ή
λέγετα. καί Τυρρηνή, καί Τυρρηνοί οί πολΐται.
In das Excerpt der Poliorceticer ist gegen die Konstruktion
έτος eingeschoben. Auch das ist lehrreich. Der Excerpierende
wußte aus dem zusammenhängenden Texte, daß die Belagerung
ein Jahr gedauert hat. Von eben dieser Zeit spricht der Redner
Paneg. Lat. 8, 4 quod divum Claudium parentem tuum ad recu-
perandas Gallias primi sollicitaverunt expectantesque eins auxilium
septem mensibus clausi et omnia inopiae miseranda perpessi tum
demum irrumpendas rebellibus Gallicanis portas reliquerunt, cum
fessi obserare non possent. Das ist die Belagerung von Augusto-
dunum im Jahre 269. Beide Berichte ergänzen sich gegenseitig
und lehren, daß es eben der Aufstand der Bauern gegen die Städter
war, der in ganz Gallien tobte. Es sind die Bagaudae, wie Pane-
gyricus 4, 4 sagt: cum latrocinio Bagaudicae rebellionis obsessa
auxilium Romani principis irrito rogaret2.
Wenn Eusebius so berichtet, als sei er der mündlichen Kunde
nachgegangen, so ist das keine bloße angenommene Redeweise.
In jener furchtbaren Zeit gab es keinen anderen Weg, das Ge-
schehene zu erkunden, als eben jene λόγοι zu sammeln. So tritt
er in schärfsten Gegensatz zu Dexippus, der Thukydicles in der
Sprache nachahmt und dem geschriebenen Worte vertraut3. Es
ist eine merkwürdige Erscheinung in diesen beiden Männern, den
Gegensatz wieder aufleben zu sehen, der den Anfang griechischer
Geschichtsschreibung bestimmte. Für den griechischen Geist, in
seiner unvergänglichen Jugendkraft, war der Anblick des zusam-
menbrechenden Reiches der Römer ein Gegenstand wissenschaft-
lichen Denkens.
Der Übersetzer hat auch für diese Periode, um den Angaben
seiner griechischen Quellen einen festen chronologischen Halt zu
geben, die Daten der Consulliste herangezogen.
1 Wahrscheinlich nach Poseidonios.
2 Dieser Redner wußte nichts davon, daß der Caesar Constantius ein
Enkel des Kaisers Claudius war. Vgl. S. 25.
3 S. 86.
A. von Domaszewski:
Pomündung in Italien und die gallischen Stämme an der Mündung
der Loire gleicher Herkunft waren. Strabo 5, 1, 4 περί δέ των
Ενετών διττός έστι λόγος -οί.μέν γάρ καί αύτούς φασιν είναι Κελτών
άποίκους τών ομωνύμων παρωκεανιτών1 und Stephanus Byz. Τυρρηνία
χώρα προς τώ Άδρία, από Τυρρηνοΰ ■ έστι καί Τυρρηνία πόλις, ή
λέγετα. καί Τυρρηνή, καί Τυρρηνοί οί πολΐται.
In das Excerpt der Poliorceticer ist gegen die Konstruktion
έτος eingeschoben. Auch das ist lehrreich. Der Excerpierende
wußte aus dem zusammenhängenden Texte, daß die Belagerung
ein Jahr gedauert hat. Von eben dieser Zeit spricht der Redner
Paneg. Lat. 8, 4 quod divum Claudium parentem tuum ad recu-
perandas Gallias primi sollicitaverunt expectantesque eins auxilium
septem mensibus clausi et omnia inopiae miseranda perpessi tum
demum irrumpendas rebellibus Gallicanis portas reliquerunt, cum
fessi obserare non possent. Das ist die Belagerung von Augusto-
dunum im Jahre 269. Beide Berichte ergänzen sich gegenseitig
und lehren, daß es eben der Aufstand der Bauern gegen die Städter
war, der in ganz Gallien tobte. Es sind die Bagaudae, wie Pane-
gyricus 4, 4 sagt: cum latrocinio Bagaudicae rebellionis obsessa
auxilium Romani principis irrito rogaret2.
Wenn Eusebius so berichtet, als sei er der mündlichen Kunde
nachgegangen, so ist das keine bloße angenommene Redeweise.
In jener furchtbaren Zeit gab es keinen anderen Weg, das Ge-
schehene zu erkunden, als eben jene λόγοι zu sammeln. So tritt
er in schärfsten Gegensatz zu Dexippus, der Thukydicles in der
Sprache nachahmt und dem geschriebenen Worte vertraut3. Es
ist eine merkwürdige Erscheinung in diesen beiden Männern, den
Gegensatz wieder aufleben zu sehen, der den Anfang griechischer
Geschichtsschreibung bestimmte. Für den griechischen Geist, in
seiner unvergänglichen Jugendkraft, war der Anblick des zusam-
menbrechenden Reiches der Römer ein Gegenstand wissenschaft-
lichen Denkens.
Der Übersetzer hat auch für diese Periode, um den Angaben
seiner griechischen Quellen einen festen chronologischen Halt zu
geben, die Daten der Consulliste herangezogen.
1 Wahrscheinlich nach Poseidonios.
2 Dieser Redner wußte nichts davon, daß der Caesar Constantius ein
Enkel des Kaisers Claudius war. Vgl. S. 25.
3 S. 86.