Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.
123
Erfindungen des Fälschers liest man hier eine Reihe lebendiger
Züge, die auf einen verlorenen Schriftsteller zurückgehen, ohne
daß je die Art und Zeit des Elagabal selbst hervortritt. Wir sind
berechtigt, hierin die Reste einer Schilderung zu erkennen, in
welcher die Luxuries verspottet wird.
In der Vita des Albinus aus Hadrumentum seiner Erfindung1
findet sich die Bemerkung llr8 Milesias eiusdem nonnulli esse
dicunt 12, 12 inter Milesias Panicas Apulei sui et ludrica litteraria
consenesceret. Das bringt auf den Gedanken, daß der Fälscher
eben einen Roman dieser Art ausgeschrieben hat. Die echten
Farben zeigt besonders deutlich eine Stelle.
17, 26, 5 post contionem pronuntiavit his quasi militibus ternos
aureos donativum. Das ist das Stipendium eines Legionärs2, von
dessen Betrage der Fälscher nicht das geringste wußte. So gab
Septimius Severus bei der Feier seiner Decennalien den Prätori-
anern ein Stipendium3 von 10 aurei als Donativum.
Aus demselben Buche können auch Züge in der Vita Albini
stammen4, die der Fälscher einem Autor Aelius Cordus zu-
schreibt5. Dagegen in der zusammenhängenden Masse seiner Viten
der Maximini und der Gordiani tritt ein Autor Iunius Cor-
dus* auf, den er also mit Absicht von dem Aelius Cordus unter-
schieden hat. Und mit Recht. Denn diese Stellen sind alle sein
eigenstes Werk. Er charakterisiert den Cordus selbst Vita Maxi-
mini 31, 1 als einen Autor, der das Intimste aus dem Leben der
Kaiser berichtet hätte
Dann aber beruht der von ihm gewählte Name Cordus
auf Sueton. Calig. 16 Titi Labieni, Cordi Cremuti, Cassi Severi
scripta, senatus consultis abolita, requin et esse in manibus lecti-
tarique permisit, quando maxime sua interesset, ut facta quaeque
posteris tradantur. Er glaubte, daß der Cordus dergleichen Dinge,
wie er sie in der Vita Caligulae las und er sie selbst von den Kaisern
erfand, berichtet hätte. Nach eben diesem Cordus heißt auch
18,3,2 Valerius Cordus litterator Alexandri.
1 S. 8.
2 Neue Heidelb. Jahrb. 10, 218.
3 Neue Heidelb. Jahrb. 10, 233.
4 δ, 3. 7, 2.
5 Peter, Histor. Rom. Frag. p. 343.
6 Nur Vita Maximini 12, 5 wird auch Aelius Cordus genannt. Aber
hier ist eigentlich 12,1 in palude pugnavimus, Herodian 7, 2, 6 in der Über-
setzung benützt und gänzlich entstellt.
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Erfindungen des Fälschers liest man hier eine Reihe lebendiger
Züge, die auf einen verlorenen Schriftsteller zurückgehen, ohne
daß je die Art und Zeit des Elagabal selbst hervortritt. Wir sind
berechtigt, hierin die Reste einer Schilderung zu erkennen, in
welcher die Luxuries verspottet wird.
In der Vita des Albinus aus Hadrumentum seiner Erfindung1
findet sich die Bemerkung llr8 Milesias eiusdem nonnulli esse
dicunt 12, 12 inter Milesias Panicas Apulei sui et ludrica litteraria
consenesceret. Das bringt auf den Gedanken, daß der Fälscher
eben einen Roman dieser Art ausgeschrieben hat. Die echten
Farben zeigt besonders deutlich eine Stelle.
17, 26, 5 post contionem pronuntiavit his quasi militibus ternos
aureos donativum. Das ist das Stipendium eines Legionärs2, von
dessen Betrage der Fälscher nicht das geringste wußte. So gab
Septimius Severus bei der Feier seiner Decennalien den Prätori-
anern ein Stipendium3 von 10 aurei als Donativum.
Aus demselben Buche können auch Züge in der Vita Albini
stammen4, die der Fälscher einem Autor Aelius Cordus zu-
schreibt5. Dagegen in der zusammenhängenden Masse seiner Viten
der Maximini und der Gordiani tritt ein Autor Iunius Cor-
dus* auf, den er also mit Absicht von dem Aelius Cordus unter-
schieden hat. Und mit Recht. Denn diese Stellen sind alle sein
eigenstes Werk. Er charakterisiert den Cordus selbst Vita Maxi-
mini 31, 1 als einen Autor, der das Intimste aus dem Leben der
Kaiser berichtet hätte
Dann aber beruht der von ihm gewählte Name Cordus
auf Sueton. Calig. 16 Titi Labieni, Cordi Cremuti, Cassi Severi
scripta, senatus consultis abolita, requin et esse in manibus lecti-
tarique permisit, quando maxime sua interesset, ut facta quaeque
posteris tradantur. Er glaubte, daß der Cordus dergleichen Dinge,
wie er sie in der Vita Caligulae las und er sie selbst von den Kaisern
erfand, berichtet hätte. Nach eben diesem Cordus heißt auch
18,3,2 Valerius Cordus litterator Alexandri.
1 S. 8.
2 Neue Heidelb. Jahrb. 10, 218.
3 Neue Heidelb. Jahrb. 10, 233.
4 δ, 3. 7, 2.
5 Peter, Histor. Rom. Frag. p. 343.
6 Nur Vita Maximini 12, 5 wird auch Aelius Cordus genannt. Aber
hier ist eigentlich 12,1 in palude pugnavimus, Herodian 7, 2, 6 in der Über-
setzung benützt und gänzlich entstellt.