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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0135
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Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.

135

Αογγΐνος ήν, ού συγγράμματα«, έστι μέγα τοΐς παιδείας μεταποιουμένοις
οφελος φέροντα. Eben diese Überlieferung las der Fälscher und
verwandelte den Philosophen in eine Art von litterator Graecus
der Zenobia. Das hat ihn wieder darauf gebracht, den Stilpo
philosophus zum Lehrer des Alexander zu machen1.
Er besaß für diese Art Briefwechsel ein Vorbild2, dessen er
sich auch hier bedient. 26, 26, 2 Epistula ipsius extat ad Muca-
porem missa, in qua de huius belli difficultate ultra pudorem im-
perialem fatetur. — 5 sed credo adiuturos Romanam republicam
veros deos, qui nunquam nostris conatibus defuerunt. Die veri dei
sind erdacht nach dem Eingreifen des Gottes von Emesa in der
Entscheidungsschlacht gegen die Palmyrener3 4. Diesen Mucapor
nennt der Fälscher in dem Berichte über die Ermordung Aure-
lians, der sonst genau mit der echten Überlieferung übereinstimmt,
26, 35, 5. Es ist dies der gewöhnlichste thracische Männername.
Daher ist es sehr wahrscheinlich, daß er ihn seiner zweiten Quelle
der Geschichte Aurelians entnommen hat. Jedenfalls dachte
der Fälscher, als er den Brief erfand, niemand sei so geeignet ein
Vertrauter des pudor imperialis zu sein, als ein Mann, der dem
Kaiser so nahe stand, daß er ihn sogar ermorden konnte.
Plautillus 12, 10, 6 Albino ex jamilia Ceioniorum*, Afro qui-
dem homini sed non multa ex Afris habenti, Plautilli genero duas
cohortes alares regendas dedi. Plautillus scheint kein Männer-
name zu sein, müßte also vom Fälscher frei gebildet sein nach Ana-
logie von Quintillus, aus dem Frauennamen Plautilla. Demnach
las er die Namen der Kinder des Plautianus, Plautius und Plau-
tilla in dem von ihm selbst zerstörten Anfänge der Vita Caracalli,
wo eben Dio übersetzt war, 77, 1, 2. Das Afro quidem homini sed
non multa ex Afris habenti erklärt, warum der Halbafrikaner dem
Vollblutafrikaner Septimius Severus erlegen ist. Eutrop. 8, 18, 1
solus omni memoria et ante et postea ex Africa imperator.
Probatus 25, 11, 1 hat er selbst gebildet, um eine Überein-
stimmung mit 28, 9, 5 herzustellen5.
1 S. 117.
2 S. 160.
3 Abh. z. Röm. Religion S. 205. Oracula Sibyll. 13, 150.
4 S. 9.
5 Heidelb. Sitzb. 1917, 1, 28.
 
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