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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0137
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Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.

137

Überlieferung. Vorher erzählt er 14,2 quamdiu reguli novem ex
diversis gentibus venirent atque ad pedes Probi iacerent. Gewiß muß
bereits der Übersetzer hier gekürzt haben, aber die Namen könnte
er genannt haben. Denn auch für den Krieg gegen die Alemannen
war der Nicer genannt, 13, 7, wie bei einem anderen Kampfe
Zosimus den Namen eines Flusses erwähnt. 68, 2 ποταμού Αίγυος.
Der Fälscher verwandelte den Nicer, in reliquias ultra Nigrum
fluvium et Albam removit. Die Namen Nicer und Albis sind zu
erkennen und vom Fälscher um ein Wortspiel zu machen um-
gebildet. Aber der Albis konnte gar nicht genannt sein. Den
Namen hat er dem Florus1 entnommen 2, 30, 6 per Mosam jlumen,
per Albim, per Visurgim. Deshalb können jene mißbrauchten
germanischen Namen Fürsten der Alemannen bezeichnen, die
einer Sippe angehörten. Sicherer ist der Ursprung anderer Namen
zu erkennen.
28, 17, 4 Epistula — ad Narseum. Während der Kämpfe mit
den aufständischen Ägyptern schreibt Probus den Brief. Da in
der echten Überlieferung die Perser gar nicht Vorkommen, so ent-
lehnte er den Namen jenem Perserkönig den Diocletianus bekriegte.
Eutrop. 9, 2, 2; Aurelius Victor 39, 5.
Der Fortsetzung der von ihm bearbeiteten Biographien hat
er entnommen 28, 2, 3 Asclepiodotus und Annibalianus. Ebenso
die Namen Bassianus2 und Bonitus3 sowie die Vorgeschichte des
Constantius4 und die Szene der Maxentiusschlacht5.
Tiefer noch führt die Erwähnung eines Autors Onesimus in
den Schlußviten 29. 30. Ein Schriftsteller dieses Namens hat
existiert. Suidas s. v. Όνάσιμος Κύπριος ή Σπαρτιάτης, ιστορικός καί
σοφιστής, των επί Κωνσταντίνου γενομένων.
Der Fälscher zitiert für die Vorgeschichte des Constantius
eben diesen Onesimus. Das ist dieselbe Art, wie er Dexippus
zitiert6. Demnach war jene Fortsetzung seiner Viten, die bis Con-
stantins Alleinherrschaft reichte, gleichfalls die Übersetzung
eines griechischen Textes. Wir gewinnen so für den Zeitpunkt,
bis zu welchem das Geschichtswerk des Onesimus die Erzählung
1 S. 14. 116.
2 S. 9.
3 s. io.
4 S. 14.
5 S. 58.
6 S. 74—89. Vgl. S. 153.
 
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