Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.
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delatum est, ut usque ad nostram aetatem non aliter in senatu prin-
cipibus adclametur, nisi jelicior Auguslo, melior Traiano. Recht
aber tat Constantin, da er an der geschichtlich überlieferten Reihe
festhielt, den trefflichen Pertinax an Stelle des Gommodus zu
setzen, und dem harmlosen Gordianus einen Platz zu gönnen
neben seinem Gegenspiele, dem Alexander.
Eben diesen neuen Olymp verspottet Iulianus in seinem
Totengerichte der vergötterten Kaiser. Nur Caesar und die beiden
anerkannten Musterkaiser Augustus und Traianus, sowie Iulians
eigenes Vorbild, der Philosoph Marcus, finden Gnade. Aber er
wiederholt damit nur das Urteil, das schon Eusebius gefällt hatte,
die Quelle seiner Schrift1.
Reste dieses Buches hat der Fälscher in anderen Viten ver-
wertet.
19, 29, 1 de hoc adulescente Alexander Aurelius ad matrern
suam scribit Mamaeam, cupiens ei sororem suam Theocliam dare.
Wie die griechische Quelle, die der Fälscher in einer lateinischen
Übersetzung las, schon im Namen der Schwester hervortritt, so
auch im Namen des Kaisers selbst. Denn diese Art Voranstellung
des Cognomens vor das Gentile ist griechisch. Auch Dio folgt
zuweilen diesem Gebrauch2.
Merkwürdigerweise zitiert der Fälscher einen Schriftsteller
26, 6, 4 Theoclius, Caesareanorum temporum scriptor — ut etiam
bcillistia pueri et saltatiuriculas3 — tales quibus diebus festis mili-
tariter saltarent:
'Mille, mitte, mitte decollavimus
unus homo! mitte decollavimus.
mitte vivat, qui mitte occidit.
tantum vini nemo habet, quantum fudit sanguinis.
unde iterum de eo facta est cantilena.
Mitte Sarmatas, mitte Francos semel et semel
occidimus, mitte Persas quaerimus.
Der Autor Theoclius weist darauf hin, daß das Lied in der
Geschichte des Kaisers Alexander enthalten war. Die Braut-
schaft der Theoclia mit dem Sohne des Maximinus führt auf Maxi-
1 S. 101.
2 68, 1, 1 Νερούαν Κοκκήιον u. s.
3 Aurelianum ist ohne Konstruktion von einem Leser eingefügt, der
die Beziehung auf Aurelianus, von der in der Quelle des Fälschers gar nicht
die Rede war, hersteilen wollte.
Sitzungsberichte der Heidelb. Akad., philos.-hist. Kl. 1918. 13. Abh.
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delatum est, ut usque ad nostram aetatem non aliter in senatu prin-
cipibus adclametur, nisi jelicior Auguslo, melior Traiano. Recht
aber tat Constantin, da er an der geschichtlich überlieferten Reihe
festhielt, den trefflichen Pertinax an Stelle des Gommodus zu
setzen, und dem harmlosen Gordianus einen Platz zu gönnen
neben seinem Gegenspiele, dem Alexander.
Eben diesen neuen Olymp verspottet Iulianus in seinem
Totengerichte der vergötterten Kaiser. Nur Caesar und die beiden
anerkannten Musterkaiser Augustus und Traianus, sowie Iulians
eigenes Vorbild, der Philosoph Marcus, finden Gnade. Aber er
wiederholt damit nur das Urteil, das schon Eusebius gefällt hatte,
die Quelle seiner Schrift1.
Reste dieses Buches hat der Fälscher in anderen Viten ver-
wertet.
19, 29, 1 de hoc adulescente Alexander Aurelius ad matrern
suam scribit Mamaeam, cupiens ei sororem suam Theocliam dare.
Wie die griechische Quelle, die der Fälscher in einer lateinischen
Übersetzung las, schon im Namen der Schwester hervortritt, so
auch im Namen des Kaisers selbst. Denn diese Art Voranstellung
des Cognomens vor das Gentile ist griechisch. Auch Dio folgt
zuweilen diesem Gebrauch2.
Merkwürdigerweise zitiert der Fälscher einen Schriftsteller
26, 6, 4 Theoclius, Caesareanorum temporum scriptor — ut etiam
bcillistia pueri et saltatiuriculas3 — tales quibus diebus festis mili-
tariter saltarent:
'Mille, mitte, mitte decollavimus
unus homo! mitte decollavimus.
mitte vivat, qui mitte occidit.
tantum vini nemo habet, quantum fudit sanguinis.
unde iterum de eo facta est cantilena.
Mitte Sarmatas, mitte Francos semel et semel
occidimus, mitte Persas quaerimus.
Der Autor Theoclius weist darauf hin, daß das Lied in der
Geschichte des Kaisers Alexander enthalten war. Die Braut-
schaft der Theoclia mit dem Sohne des Maximinus führt auf Maxi-
1 S. 101.
2 68, 1, 1 Νερούαν Κοκκήιον u. s.
3 Aurelianum ist ohne Konstruktion von einem Leser eingefügt, der
die Beziehung auf Aurelianus, von der in der Quelle des Fälschers gar nicht
die Rede war, hersteilen wollte.
Sitzungsberichte der Heidelb. Akad., philos.-hist. Kl. 1918. 13. Abh.
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